Wie kann ich den Signature-Modus in Windows File Recovery aktivieren und verwenden?
- Einleitung
- Was ist der Signature-Modus?
- Voraussetzungen
- Den Signature-Modus aktivieren
- Syntax und Verwendung im Signature-Modus
- Beispiel für die Verwendung
- Wichtige Hinweise
- Zusammenfassung
Einleitung
Windows File Recovery ist ein kostenloses Tool von Microsoft, das verwendet werden kann, um gelöschte Dateien von Festplatten, USB-Sticks und SD-Karten wiederherzustellen. Eine besondere Funktion dieses Programms ist der sogenannte Signature-Modus, welcher hilfreich ist, wenn die Master File Table (MFT) beschädigt oder nicht verfügbar ist. In diesem Modus sucht das Programm nach typischen Dateisignaturen (Dateikopf- und -endinformationen), um Dateien wiederherzustellen.
Was ist der Signature-Modus?
Der Signature-Modus arbeitet unabhängig von der File System-Tabelle. Das bedeutet, dass Windows File Recovery die Rohdaten auf dem Datenträger nach bekannten Dateiendungen und deren charakteristischen Signaturen durchsucht. Dieser Modus eignet sich besonders, wenn die Dateisystemdaten zerstört sind, zum Beispiel nach einer Formatierung oder bei stark beschädigten Laufwerken. Allerdings kann er aufgrund der breiten Suche mehr Zeit in Anspruch nehmen und erzielt nicht immer perfekte Ergebnisse.
Voraussetzungen
Bevor Sie den Signature-Modus nutzen, stellen Sie sicher, dass Windows File Recovery auf Ihrem Windows 10 oder Windows 11 System installiert ist. Das Tool ist über den Microsoft Store verfügbar. Außerdem sollten Sie das Tool mit Administratorrechten ausführen, da sonst keine tiefgreifenden Wiederherstellungen möglich sind.
Den Signature-Modus aktivieren
Der Signature-Modus wird nicht separat aktiviert, sondern durch Verwendung eines bestimmten Befehlsparameters aufgerufen. Öffnen Sie zunächst die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Dazu klicken Sie auf das Startmenü, geben cmd ein, machen einen Rechtsklick auf Eingabeaufforderung und wählen Als Administrator ausführen. Im Fenster der Eingabeaufforderung können Sie nun den Befehl für Windows File Recovery eingeben.
Syntax und Verwendung im Signature-Modus
Die grundlegende Befehlsstruktur im Signature-Modus lautet:
winfr /signature /switchesHierbei steht <Quelle> für das Laufwerk, von dem Sie Dateien wiederherstellen möchten (z.B. C:), und <Ziel> ist ein Laufwerk, auf dem die wiederhergestellten Dateien gespeichert werden (z.B. D:). Wichtig ist, dass das Ziel-Laufwerk nicht das gleiche Laufwerk wie das Quelllaufwerk sein darf, um Datenüberschreibung zu vermeiden.
Der Schalter /signature aktiviert den Signature-Modus. Zusätzlich ist es möglich, gezielt Dateitypen anzugeben, die durchsucht werden sollen, um die Ergebnisliste zu verkürzen. Das erfolgt mit dem Parameter /n gefolgt vom Dateimuster.
Beispiel für die Verwendung
Angenommen, Sie möchten von Laufwerk C: gelöschte JPEG-Bilder und PDF-Dokumente wiederherstellen und die gefundenen Dateien auf Laufwerk D: speichern. Der Befehl würde so aussehen:
winfr C: D: /signature /n *.jpg /n *.pdfNachdem Sie den Befehl eingegeben haben, startet das Tool den Scan im Signature-Modus und sucht nach Dateien mit der Endung .jpg und .pdf. Während des Vorgangs zeigt das Programm eine Statusanzeige an, und am Ende werden gefundene Dateien in der Regel im Ordner Recovery_ _ auf dem Ziel-Laufwerk abgelegt.
Wichtige Hinweise
Im Signature-Modus kann die Suche nach Dateien einige Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere bei großen Laufwerken. Außerdem ist die Wiederherstellung im Signature-Modus nicht immer vollständig, da das Programm nur auf bekannte Signaturen zurückgreift. Ebenso können die Dateinamen nicht immer erhalten bleiben, da diese Information nur im Dateisystem gespeichert ist, das bei beschädigten Laufwerken möglicherweise nicht verfügbar ist. Daher sollten Sie nach Möglichkeit immer zuerst den regulären Modus ausprobieren und den Signature-Modus nur einsetzen, wenn andere Methoden fehlschlagen.
Zusammenfassung
Um den Signature-Modus von Windows File Recovery zu nutzen, öffnen Sie eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und verwenden den Parameter /signature beim Aufrufen des Tools. Sie geben Quelle und Ziel-Laufwerke an sowie optional Dateitypen über /n. Der Modus ist besonders hilfreich bei beschädigten Dateisystemen und sucht anhand bekannter Dateisignaturen nach gelöschten Dateien. Die Ergebnisse werden auf dem Ziel-Laufwerk gespeichert, wobei eine gewisse Wartezeit zu beachten ist und dass Dateinamen möglicherweise nicht erhalten bleiben.