Wie funktioniert die Befehlszeilensyntax von Windows File Recovery?
- Einleitung
- Grundstruktur des Befehls
- Parameter und Optionen
- Beispiel einer typischen Anwendung
- Wichtige Hinweise zur Nutzung
- Zusammenfassung
Einleitung
Windows File Recovery ist ein Befehlszeilen-Tool von Microsoft, das speziell entwickelt wurde, um gelöschte oder verlorene Dateien von verschiedenen Speichermedien wie Festplatten, SSDs, USB-Sticks oder SD-Karten wiederherzustellen. Da es rein über die Eingabeaufforderung bzw. PowerShell bedient wird, ist ein Verständnis der Befehlszeilensyntax essenziell, um das Tool effektiv einsetzen zu können.
Grundstruktur des Befehls
Die Syntax von Windows File Recovery folgt einem grundsätzlich einfachen Muster, das mit dem Programmnamen beginnt, gefolgt von notwendigen Parametern und optionalen Flags. Der grundlegende Aufbau ist:
winfr <Quelllaufwerk>: <Zieldrive>:
Im Detail steht "winfr" für den Programmaufruf, gefolgt vom Laufwerksbuchstaben des Quelllaufwerks, von dem die Dateien wiederhergestellt werden sollen, und dem Laufwerksbuchstaben des Laufwerks, auf das die Daten wieder gespeichert werden sollen. Die Reihenfolge und richtige Angabe dieser Parameter sind wichtig, da eine Wiederherstellung nur vom Quelllaufwerk zum Ziellaufwerk möglich ist – eine Wiederherstellung auf dasselbe Laufwerk ist nicht erlaubt.
Parameter und Optionen
Neben den Laufwerksbuchstaben können verschiedene Schalter bzw. Optionen angegeben werden, die das Verhalten der Wiederherstellung steuern. Einer der wichtigsten Schalter ist der /mode: Parameter, mit dem man den Wiederherstellungsmodus auswählt. Hier stehen je nach Dateisystem (z. B. NTFS oder FAT) unterschiedliche Modi zur Verfügung: Default, Segment und Signature. Der Default-Modus versucht, die Dateistruktur anhand vorhandener Metadaten wiederherzustellen und ist am effektivsten bei kürzlich gelöschten Dateien. Der Segment-Modus durchsucht Dateisegmente detaillierter und ist hilfreich bei etwas stärker beschädigten Dateien. Der Signatur-Modus durchsucht nach bekannten Dateisignaturen, wenn die Dateisystemmetadaten kaum noch intakt sind, und ist besonders bei formatierten oder stark beschädigten Laufwerken nützlich.
Weiterhin können Filter wie /n benutzt werden, um die Wiederherstellung auf bestimmte Dateinamen, Dateitypen, Ordner oder Pfade einzuschränken. So kann man beispielsweise gezielt nur bestimmte Dateiformate wie PDF oder JPG wiederherstellen, was Zeit spart und den Prozess fokussiert.
Beispiel einer typischen Anwendung
Angenommen, man möchte Daten vom Laufwerk C:\ auf das Laufwerk E:\ wiederherstellen und sucht nach allen PDF-Dateien. Die Eingabe könnte wie folgt aussehen:
winfr C: E: /n *.pdf
Hierbei fordert der Befehl dazu auf, alle PDF-Dateien vom Systemlaufwerk C:\ zu kopieren und auf das Laufwerk E:\ zu speichern. Die Wiederherstellung erfolgt im Default-Modus, es sei denn, es werden zusätzliche Optionen angegeben.
Wichtige Hinweise zur Nutzung
Windows File Recovery erfordert Administratorrechte, da es direkten Zugriff auf die Speichergeräte braucht. Außerdem ist es empfehlenswert, das Ziellaufwerk nicht identisch mit dem Quelllaufwerk zu verwenden, um Datenüberschreibungen und damit Datenverluste zu vermeiden. Die Verwendung der passenden Modi und Filter ist entscheidend, um die Erfolgswahrscheinlichkeit der Wiederherstellung zu verbessern. Da das Tool keine grafische Oberfläche besitzt, muss man sich gut mit der Befehlszeilensyntax vertraut machen oder die Dokumentation konsultieren.
Zusammenfassung
Die Befehlszeilensyntax von Windows File Recovery basiert auf einem klar strukturierten Aufbau aus Quell- und Ziel-Laufwerksbuchstaben sowie optionalen Schaltern, die den Wiederherstellungsmodus, gewünschte Dateitypen oder Pfade definieren. Das Werkzeug arbeitet über verschiedene Modi, die je nach Zustand der Daten und des Dateisystems ausgewählt werden, um gelöschte Dateien möglichst erfolgreich wiederherzustellen. Ein sicherer Umgang mit den Parametern und die korrekte Eingabe in der Kommandozeile sind die Schlüssel zum Erfolg bei der Datenrettung mit Windows File Recovery.