Was ist eine Windows Junction und wie unterscheidet sie sich von einem symbolischen Link?
Eine Windows Junction, auch als Verzeichnis-Junction bezeichnet, ist eine spezielle Art von Verknüpfung auf Dateisystemebene, die in NTFS-Dateisystemen verwendet wird. Technisch gesehen handelt es sich dabei um einen sogenannten Punkt-zu-Punkt-Mount innerhalb desselben Volumes, der es ermöglicht, einen Ordner an einem anderen Ort im Dateisystem erscheinen zu lassen, ohne den eigentlichen Dateninhalt zu kopieren. Im Gegensatz zu einer normalen Verknüpfung ist eine Junction transparent für Anwendungen und das Betriebssystem, das heißt, Programme sehen die Junction wie einen normalen Ordner. Junctions funktionieren ausschließlich für Verzeichnisse und sind auf dasselbe Volume beschränkt.
Funktionsweise und technische Details
Technisch basiert eine Junction auf speziellen Reparse Points, einem Mechanismus des NTFS-Dateisystems, der es ermöglicht, benutzerdefinierte Verweise auf Inhalte zu erstellen. Die Junction verweist dabei auf einen anderen Ordnerpfad innerhalb des gleichen Volumes. Beim Zugriff auf die Junction wird das Ziel-Verzeichnis eingehängt und die Dateioperationen werden nahtlos dorthin umgeleitet. Diese Umleitung sorgt dafür, dass Anwendungen keine Unterschiede bemerken, was die Kompatibilität erhöht. Allerdings ist diese Technik auf Ordner beschränkt; Dateien können nicht direkt über Junctions referenziert werden.
Symbolische Links (oder Symlinks) sind ein generelleres Konzept, das aus Unix/Linux-Systemen stammt und seit Windows Vista ebenfalls unterstützt wird. Sie können sowohl auf Dateien als auch auf Verzeichnisse zeigen und sind flexibler als Junctions. Im Gegensatz zu Junctions können symbolische Links auch über Volumes hinweg auf Ziele verweisen, was einen wichtigen Unterschied darstellt. Während bei einer Junction das Ziel zwingend auf demselben Laufwerk liegen muss, erlauben symbolische Links Verknüpfungen zu anderen Laufwerken oder sogar Netzwerkpfaden.
Aus Sicht des Systems sind symbolische Links nicht so transparent wie Junctions. Je nach Anwendung und Berechtigungen kann der Zugriff auf symbolische Links spezielle Behandlung benötigen. Außerdem erfordern das Erstellen von symbolischen Links oft erhöhte Rechte (Administratorenrechte), während Junctions in vielen Situationen ohne spezielle Rechte erstellt werden können. Ein weiterer Unterschied liegt im Verhalten bei der Auflösung des Pfades: Symbolische Links können beim Zugreifen auf nicht vorhandene Ziele bestehen bleiben (Broken Links), während Junctions grundsätzlich auf gültige Verzeichnisse zeigen müssen.
Zusammenfassung der Unterschiede
Zusammengefasst ist eine Windows Junction eine Art von Verzeichnislink, die nur innerhalb eines NTFS-Volumes funktioniert und ausschließlich auf Ordner angewendet wird. Symbolische Links sind vielseitiger, da sie sowohl auf Dateien als auch Verzeichnisse zeigen können und systemübergreifend funktionieren. Junctions sind zudem transparenter für das System und benötigen weniger Rechte zur Erstellung, während symbolische Links flexibler, aber auch komplexer im Handling sind. Beide dienen dem Zweck, Pfade zu abstrahieren und vereinfachte Zugriffe auf Dateien oder Ordner zu ermöglichen, unterscheiden sich aber hinsichtlich ihrer technischen Umsetzung, Funktionalität und Einschränkungen.
