Warum wird eine Datei beim Verschieben im Windows Explorer nur kopiert und nicht verschoben?
- Grundlegendes Verhalten beim Verschieben von Dateien
- Verschieben über verschiedene Laufwerke hinweg: Tatsächliches Kopieren und Löschen
- Warum erscheint es manchmal so, als würde nur kopiert und nicht verschoben?
- Einfluss der Eingabemethode auf das Verschiebeverhalten
- Zusammenfassung
Grundlegendes Verhalten beim Verschieben von Dateien
Wenn Sie im Windows Explorer eine Datei von einem Ort zu einem anderen verschieben, erwartet das Betriebssystem normalerweise, dass die Datei an den neuen Speicherort verschoben wird, also danach nicht mehr am ursprünglichen Ort vorhanden ist. Dieses Standardverhalten funktioniert einwandfrei, wenn sich Quell- und Zielordner auf demselben Laufwerk befinden. In diesem Fall wird die Verschiebung intern oft nur durch Ändern der Verzeichnisinformationen realisiert, was sehr schnell geht. Das bedeutet, die Datei wird nicht physisch an einen neuen Speicherort kopiert und gelöscht, sondern lediglich im Dateisystem umgehängt.
Verschieben über verschiedene Laufwerke hinweg: Tatsächliches Kopieren und Löschen
Anders verhält es sich, wenn Sie Dateien zwischen verschiedenen Laufwerken verschieben, beispielsweise von der Festplatte C: auf das Laufwerk D: oder auf ein USB-Laufwerk. Da diese Laufwerke unterschiedliche Dateisysteme besitzen und die interne Struktur getrennt ist, kann Windows die Datei nicht einfach umhängen. Stattdessen muss die Datei tatsächlich vom Quell-Laufwerk auf das Ziel-Laufwerk kopiert werden. Erst wenn der Kopiervorgang abgeschlossen und fehlerfrei ist, wird die Ursprungsdatei gelöscht. Für den Benutzer erscheint dies wörtlich als Verschieben, technisch gesehen handelt es sich um eine Kopie gefolgt von einer Löschung.
Warum erscheint es manchmal so, als würde nur kopiert und nicht verschoben?
Wenn innerhalb des Windows Explorers die Datei beim Verschieben auf ein anderes Laufwerk weiterhin im Quellordner erhalten bleibt, kann das verschiedene Gründe haben. Einer der häufigsten ist, dass der Löschvorgang nach dem Kopieren nicht erfolgreich abgeschlossen wurde. Das kann daran liegen, dass die Datei von einem anderen Programm verwendet wird, Schreibrechte fehlen oder das Zielmedium schreibgeschützt ist. In solchen Fällen bleibt die Originaldatei erhalten, sodass es aus Sicht des Anwenders wie eine Kopie und nicht ein Verschieben wirkt. Auch wenn ein Fehler während des Kopierens auftritt, kann Windows die Ursprungsdatei aus Sicherheitsgründen nicht löschen, um Datenverlust zu vermeiden.
Einfluss der Eingabemethode auf das Verschiebeverhalten
Ein weiterer Aspekt betrifft die Art und Weise, wie das Verschieben ausgelöst wird. Per Drag & Drop innerhalb desselben Laufwerkes verschiebt Windows die Datei, während bei Drag & Drop zwischen unterschiedlichen Laufwerken standardmäßig eine Kopie erzeugt wird. Um eine Datei per Drag & Drop zwischen Laufwerken wirklich zu verschieben, muss die Shift-Taste gedrückt gehalten werden. Ansonsten wird standardmäßig eine Kopie erstellt. Über das Kontextmenü mit Ausschneiden und Einfügen wird hingegen auch beim Verschieben zwischen unterschiedlichen Partitionen die Originaldatei gelöscht, sofern keine Fehler auftreten.
Zusammenfassung
Zusammengefasst hängt das jeweilige Verhalten davon ab, ob sich das Quell- und das Zielverzeichnis auf demselben Laufwerk befinden. Innerhalb eines Laufwerks erfolgt eine schnelle und einfache Verschiebung durch Änderung der Verzeichnisinformationen, während beim Verschieben zwischen unterschiedlichen Laufwerken Dateien physisch kopiert und anschließend gelöscht werden. Wenn eine Datei scheinbar nur kopiert und nicht verschoben wird, liegt meist ein Fehler beim Löschen der Originaldatei oder ein Benutzerfehler bei der Verschiebeaktion vor. Das Wissen um diese technischen Hintergründe hilft, das Verhalten des Windows Explorers besser zu verstehen.