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Windows Autostart im Registry – Anleitung

Der Windows Autostart ermöglicht das automatische Ausführen von Programmen und Diensten beim Systemstart. Dies kann entweder durch Einträge in den Ordnern der Benutzerprofile oder – besonders mächtig und tiefgreifend – durch Einträge in der Windows-Registry gesteuert werden. Die Registry ist eine zentrale Datenbank, welche Konfigurationseinstellungen für das Betriebssystem und installierte Programme enthält. Die Autostart-Funktion durch die Registry wird oft für Systemdienste, Treiber oder Anwendungen verwendet, die früh beim Start geladen werden müssen.

Grundlagen der Registry für Autostart

Die Registry ist hierarchisch aufgebaut und enthält mehrere Hauptschlüssel (Hives), darunter HKEY_LOCAL_MACHINE (HKLM) und HKEY_CURRENT_USER (HKCU). Autostart-Einträge befinden sich meistens in sogenannten "Run"- und "RunOnce"-Unterschlüsseln unter diesen Hauptschlüsseln.

Eine wichtige Eigenschaft der Registry-Autostart-Einträge ist die Möglichkeit, Autostart-Anwendungen entweder systemweit (für alle Benutzer) oder nur für den aktuell angemeldeten Benutzer zu hinterlegen. Dies erfolgt durch den Unterschied zwischen HKLM und HKCU.

Wichtige Registry-Pfade für Autostart

Die zentralen Registry-Pfade für Autostart-Einträge sind:

Systemweite Autostarts: Unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run werden Programme definiert, die für jeden Benutzer automatisch starten. Dies ist nützlich für Dienste oder Anwendungen, die auf jedem Benutzerprofil aktiv sein sollen.

Ein ähnlicher Schlüssel, RunOnce, unter dem gleichen Pfad stellt sicher, dass Programme nur einmalig beim nächsten Systemstart ausgeführt werden und sich danach selbst entfernen können. Dies wird häufig bei Installationen oder Updates verwendet.

Benutzerspezifische Autostarts: Im Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run können Programme eingetragen werden, die nur beim Login des aktuell angemeldeten Benutzers gestartet werden. Dieses Verfahren erlaubt personalisierte Startprogramme, ohne andere Benutzer zu beeinflussen.

Analog dazu existiert ebenfalls RunOnce unter HKEY_CURRENT_USER, um Programme nur einmalig beim nächsten Benutzer-Login automatisch zu starten.

Funktionsweise der jeweiligen Schlüssel

Jeder Eintrag in den "Run"-Schlüsseln besteht aus einem Wertnamen (beliebig, meistens Programmname) und einem Stringwert, der den vollständigen Pfad zur ausführbaren Datei oder zum Skript enthält. Windows startet beim System- oder Benutzerstart alle Programme, deren Pfade in diesen Einträgen vermerkt sind.

Bei RunOnce-Einträgen wird nach dem erfolgreichen Ausführen der Anwendung der Eintrag aus der Registry entfernt, damit das Programm nicht bei jedem Start erneut startet. Dieser Mechanismus ist ideal für Installationsprogramme, die Einstellungen nur einmalig vornehmen wollen.

Weitere autostartrelevante Registry-Pfade

Es existieren zudem weitere Schlüsselpunkte in der Registry, die das Startverhalten erweitern oder beeinflussen können. Dazu zählen unter anderem folgende Pfade, welche aber meist eher spezielle Anwendungen oder Systemkomponenten ansprechen:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RunServices und RunServicesOnce, welche eher Dienste betreffen (in älteren Windows-Versionen relevanter).

Des Weiteren gibt es noch Pfade unter HKEY_USERS\ \Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run , die wie HKCU, aber für andere Benutzerkonten gelten.

Sicherheit und Risiken beim Autostart in der Registry

Obwohl die Autostart-Einträge in der Registry praktisch sind, bergen sie auch Sicherheitsrisiken. Schadsoftware nutzt häufig diese Registry-Pfade, um sich dauerhaft im System zu verankern und beim Systemstart automatisch auszuführen. Daher sollten Änderungen an den Autostart-Schlüsseln nur mit Vorsicht vorgenommen werden und nur vertrauenswürdige Anwendungen dort eingetragen werden.

Um die Autostart-Einträge in der Registry zu verwalten, können Tools wie der Windows-eigene Registrierungs-Editor (regedit) oder spezialisierte Software (z.B. Autoruns von Sysinternals) verwendet werden. Diese erlauben eine bessere Übersicht und Kontrolle über die automatische Ausführung von Programmen.

Zusammenfassung

Der Windows-Autostart in der Registry basiert hauptsächlich auf Schlüsseln unter HKLM\...\Run und HKCU\...\Run. Diese ermöglichen sowohl systemweite als auch benutzerspezifische Autostarts. Ergänzend steuern RunOnce-Schlüssel einmalige Startvorgänge. Die Einträge geben Windows an, welche Programme beim System- bzw. Benutzerstart automatisch ausgeführt werden sollen. Aufgrund der potenziellen Sicherheitsrisiken ist eine sorgfältige Verwaltung dieser Registry-Einträge empfehlenswert.

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