Wie funktioniert Game Streaming von Windows 11-PCs auf andere Geräte?

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  1. Grundprinzip des Game Streamings
  2. Technische Grundlagen und Komponenten
  3. Softwareseitige Umsetzung unter Windows 11
  4. Netzwerkvoraussetzungen und Performance
  5. Unterstützte Geräte und Plattformen
  6. Fazit

Grundprinzip des Game Streamings

Game Streaming ermöglicht es, Spiele, die auf einem leistungsstarken Windows 11-PC laufen, in Echtzeit auf ein anderes Gerät zu übertragen. Dabei werden Bild und Ton des Spiels vom PC aufgenommen, komprimiert und über ein Netzwerk an das Zielgerät gesendet. Gleichzeitig werden Eingaben wie Tastatur-, Maus- oder Controllerbefehle vom Zielgerät zurück an den PC übertragen. Auf diese Weise kann der Spieler praktisch auf einem weniger leistungsfähigen Gerät spielen, während die eigentliche Berechnung und Darstellung auf dem Windows 11-PC erfolgt.

Technische Grundlagen und Komponenten

Im Hintergrund nutzt das Game Streaming verschiedene Technologien für die Erfassung, Kompression, Übertragung sowie Eingabeverarbeitung. Zunächst wird das Spielbild vom Grafikprozessor des PCs erfasst, meist über spezielle APIs oder Treiber, die eine effiziente Frame-Abgreifung ermöglichen. Diese Frames werden anschließend durch einen Codec, häufig H.264 oder H.265, komprimiert, um die Datenmenge für die Übertragung zu reduzieren und gleichzeitig eine möglichst geringe Latenz zu gewährleisten.

Die Übertragung erfolgt typischerweise über ein Netzwerkprotokoll, das auf niedrige Latenz optimiert ist, z.B. UDP-basiert. Gleichzeitig überwacht das System die Netzwerkqualität, passt die Bildqualität gegebenenfalls dynamisch an und sorgt so für eine flüssige Wiedergabe. Die Eingaben des Spielers werden auf dem Zielgerät erfasst und in Echtzeit zurück an den PC gesendet, wodurch eine interaktive Steuerung möglich ist.

Softwareseitige Umsetzung unter Windows 11

Windows 11 bietet mit der Xbox-App und der Funktion Spielen auf einem anderen Gerät eine eigene Lösung, um das Streaming zu ermöglichen. Dabei wird der Windows-PC als Host eingesetzt, auf dem das Spiel läuft, während die Xbox-App auf dem Zielgerät als Client agiert. Die Xbox-App stellt eine Verbindung zum PC her, authentifiziert den Benutzer und stellt die Streaming-Verbindung her.

Alternativ können auch andere Anwendungen wie Steam Remote Play oder Drittanbieter-Software genutzt werden, die auf ähnlichen Prinzipien basieren. Bei Verwendung von Xbox Play Anywhere-Titeln funktioniert das Streaming besonders nahtlos, da Microsoft hier optimierte Pipelines nutzt.

Netzwerkvoraussetzungen und Performance

Damit das Game Streaming flüssig und mit niedriger Latenz funktioniert, benötigt man eine stabile und schnelle Netzwerkverbindung. Optimal ist eine Verbindung über ein kabelgebundenes Ethernet-Netzwerk oder im Falle von WLAN eine 5-GHz-Frequenz mit hoher Bandbreite und geringer Interferenz. Da das Spiel als Video gestreamt wird, kann der Datenverbrauch je nach Auflösung und Bildrate stark variieren.

Darüber hinaus ist die Latenz entscheidend für das Spielgefühl. Hohe Verzögerungen beeinträchtigen die Steuerbarkeit und das gesamte Spielerlebnis. Deshalb optimieren Streaming-Lösungen sowohl die Kompression als auch die Paketübertragung, um die End-to-End-Verzögerung möglichst gering zu halten.

Unterstützte Geräte und Plattformen

Mit Windows 11 und der Xbox-App können Nutzer ihre Spiele auf verschiedene Endgeräte streamen. Das umfasst andere Windows-PCs, Windows-Tablets, Smartphones mit der Xbox-App (Windows, iOS, Android) sowie sogar Xbox-Konsolen. Je nach Software kann das Streaming auch auf Smart-TVs, macOS-Geräte oder spezielle Streaming-Boxen erfolgen, sofern entsprechende Clients vorhanden sind.

Fazit

Das Game Streaming von Windows 11-PCs auf andere Geräte basiert auf der Echtzeit-Kodierung und Übertragung von Spielbildern und -tönen über ein Netzwerk, kombiniert mit der Erfassung von Eingabebefehlen auf dem Zielgerät. Moderne Streaming-Technologien und Softwarelösungen ermöglichen ein nahezu verzögerungsfreies Spielerlebnis, vorausgesetzt, die Netzwerkbedingungen sind optimal. Dadurch lassen sich auch ressourcenintensive Spiele auf weniger leistungsfähigen oder mobilen Geräten genießen, während der Hauptrechner die schwere Arbeit der Spieleausführung übernimmt.

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