Wie verhindere ich, dass Windows nach dem Zurücksetzen automatisch Updates installiert?
- Einleitung
- Verbindungseinstellungen als gemessene Verbindung festlegen
- Windows Update-Dienst vorübergehend deaktivieren
- Gruppenrichtlinien-Editor verwenden (nur Windows Pro/Enterprise)
- Registry-Anpassungen als alternative Methode
- Fazit
Einleitung
Wenn Sie Windows auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, ist es oft unerwünscht, dass sofort im Anschluss automatisch alle verfügbaren Updates heruntergeladen und installiert werden. Gerade aus Gründen der Kontrolle, der Bandbreitennutzung oder weil bestimmte Updates vor der Installation überprüft werden sollen, möchten viele Benutzer diesen automatischen Prozess pausieren oder komplett verhindern. Windows ist standardmäßig so eingestellt, dass Updates zeitnah installiert werden, um Sicherheit und Funktionalität zu gewährleisten. Dennoch gibt es verschiedene Methoden, um diese automatische Update-Installation nach einem Zurücksetzen zu unterbinden oder zu verzögern.
Verbindungseinstellungen als gemessene Verbindung festlegen
Eine einfache und schnelle Möglichkeit, Windows daran zu hindern, automatisch Updates herunterzuladen, besteht darin, die aktive Netzwerkverbindung als gemessene Verbindung (Metered Connection) zu definieren. Dies signalisiert dem System, dass die Datenmenge begrenzt und somit Updates nicht ohne ausdrückliche Genehmigung heruntergeladen werden sollen. Dazu öffnen Sie die Einstellungen und navigieren zu Netzwerk & Internet. Dort wählen Sie Ihre aktuelle Verbindung aus – entweder WLAN oder Ethernet. Bei WLAN-Verbindungen gibt es eine Option Als gemessene Verbindung festlegen, die Sie aktivieren können. Bei Ethernet ist dies standardmäßig nicht möglich, kann aber über Registry-Änderungen aktiviert werden. Durch diese Einstellung verzögert Windows die Installation von Updates, wodurch Sie mehr Zeit erhalten, um manuell zu entscheiden, welche Updates wann installiert werden.
Windows Update-Dienst vorübergehend deaktivieren
Eine weitere Methode besteht darin, den Windows Update-Dienst vorübergehend zu stoppen und zu deaktivieren. Hierzu öffnen Sie die Dienste-Verwaltung (services.msc) über die Suche oder das Ausführen-Fenster. Dort finden Sie den Dienst Windows Update. Mit einem Rechtsklick können Sie diesen Dienst stoppen und im Eigenschaftenfenster den Starttyp auf Deaktiviert setzen. Diese Maßnahme verhindert, dass Windows automatisch Updates lädt oder installiert. Allerdings ist diese Methode nur eine temporäre Lösung, denn Windows kann den Dienst bei einem Neustart oder nach einer gewissen Zeit wieder aktivieren. Zudem ist es wichtig, Updates aus Sicherheitsgründen nicht dauerhaft zu blockieren.
Gruppenrichtlinien-Editor verwenden (nur Windows Pro/Enterprise)
Für Nutzer von Windows Pro oder Enterprise bietet der Gruppenrichtlinien-Editor (gpedit.msc) eine präzise Möglichkeit, das automatische Update-Verhalten zu steuern. Nach dem Öffnen des Editors navigieren Sie zum Pfad Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Windows Update. Dort finden Sie Richtlinien wie Automatische Updates konfigurieren, die Sie aktivieren und auf Benachrichtigen zum Download und zur Installation einstellen können. Auf diese Weise werden Updates zwar erkannt, aber der automatische Download und die Installation verzögert, bis Sie manuell zustimmen. Das ist eine besonders komfortable und zuverlässige Methode, die allerdings in der Home Edition von Windows nicht zur Verfügung steht.
Registry-Anpassungen als alternative Methode
Falls Sie den Gruppenrichtlinien-Editor nicht nutzen können, bietet sich eine Anpassung der Registry an, um ähnliche Einstellungen vorzunehmen. Dieser Vorgang erfordert Vorsicht, da falsche Änderungen zu Systemproblemen führen können. Über regedit navigieren Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate\AU und erstellen oder ändern Sie den DWORD-Wert AUOptions. Der Wert 2 steht für Benachrichtigen vor dem Download und der Installation, was die automatische Update-Installation effektiv verhindert, bis Sie manuell eingreifen. Wichtig ist, den Schlüssel korrekt anzulegen und sicherzustellen, dass eventuell vorhandene Gruppenrichtlinien nicht dagegenwirken.
Fazit
Das automatische Installieren von Updates nach einem Zurücksetzen von Windows lässt sich auf verschiedenen Wegen verhindern oder zumindest verzögern. Die Einstellung einer gemessenen Verbindung ist dabei unkompliziert und eignet sich gut für schnelle Eingriffe. Deaktivieren des Update-Dienstes oder die Nutzung von Gruppenrichtlinien- bzw. Registry-Änderungen bieten tiefergehende Kontrolle und sind vor allem für fortgeschrittene Benutzer geeignet. Bedenken Sie jedoch immer, dass regelmäßige Updates wichtig für die Sicherheit und Stabilität Ihres Systems sind. Daher sollte eine dauerhafte Deaktivierung nur temporär und mit Vorsicht umgesetzt werden.