Wie konfiguriere ich Windows, damit es die Zeitsynchronisation nur in einem bestimmten Zeitintervall durchführt?
- Warum Windows die Zeitsynchronisation standardmäßig nicht flexibel einstellt
- Methoden zur Anpassung der Zeitsynchronisation auf bestimmte Zeitintervalle
- Windows Zeitdienst deaktivieren und eigene Synchronisation per geplanten Task
- Anpassen der Standard-Intervallzeit des Windows Zeitdienstes
- Zusammenfassung
Windows synchronisiert standardmäßig die Systemzeit automatisch mit einem Zeitserver, um die Genauigkeit der Uhrzeit sicherzustellen. Diese Synchronisation erfolgt in festen Intervallen, die vom Betriebssystem festgelegt sind und normalerweise nicht direkt über die Benutzeroberfläche konfiguriert werden können. Möchten Sie die Zeitsynchronisation jedoch nur in bestimmten Zeitintervallen durchführen, ist eine individuelle Anpassung notwendig, die über die Standardoptionen hinausgeht.
Warum Windows die Zeitsynchronisation standardmäßig nicht flexibel einstellt
Die Zeitdienstfunktion in Windows (Windows Time Service, w32time) ist hauptsächlich darauf ausgelegt, eine genaue Uhrzeit für Domänennetzwerke oder einzelne Computer sicherzustellen. Sie synchronisiert die Zeit in voreingestellten Intervallen (zum Beispiel alle 7 Tage bei Nicht-Domänengeräten). Eine flexible Intervallsteuerung in Form z. B. von täglichen oder stündlichen Synchronisierungen zu bestimmten Uhrzeiten ist mit dem Standarddienst nicht vorgesehen.
Methoden zur Anpassung der Zeitsynchronisation auf bestimmte Zeitintervalle
Um die Zeitsynchronisation nur zu bestimmten Zeiten durchzuführen, gibt es zwei grundsätzliche Ansätze: Zum einen können Sie den Windows Zeitdienst vollständig deaktivieren und die Synchronisation durch ein eigenes Skript zu festgelegten Zeiten starten. Zum anderen kann man durch veränderte Einstellungen am Dienst und das Einrichten von geplanten Aufgaben (Tasks) eine zeitgesteuerte Synchronisation realisieren.
Windows Zeitdienst deaktivieren und eigene Synchronisation per geplanten Task
1. Deaktivieren Sie den Windows Zeitdienst, damit er nicht automatisch im Hintergrund synchronisiert. Dies erreichen Sie entweder über die Diensteverwaltung (services.msc) oder mit dem Befehl:
sc stop w32timesc config w32time start= disabled2. Erstellen Sie ein Skript oder eine einfache Batch-Datei, die die Zeit synchronisiert, etwa indem sie w32tm /resync ausführt. Beispiel einer Batch-Datei SyncTime.bat:
@echo offw32tm /resync3. Legen Sie über die Aufgabenplanung (Task Scheduler) eine neue Aufgabe an, die diese Batch-Datei zu von Ihnen gewünschten Zeiten ausführt. Sie können z. B. tägliche Zeitintervalle einstellen, bestimmte Uhrzeiten, oder auch wiederkehrende Intervalle nach frei gewählten Kriterien.
Dies gibt Ihnen volle Kontrolle über die Zeitpunkte der Synchronisation, erfordert aber die Verwaltung über die Aufgabenplanung.
Anpassen der Standard-Intervallzeit des Windows Zeitdienstes
Alternativ lässt sich das Standardintervall des Zeitdienstes verändern, indem Sie die Registry anpassen. Die Synchronisationsfrequenz wird über den Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\W32Time\TimeProviders\NtpClient beeinflusst:
Der Wert SpecialPollInterval gibt in Sekunden an, wie oft die Synchronisation durchgeführt wird. Standardmäßig sind dies 604800 Sekunden (7 Tage). Wenn Sie z. B. auf 1 Stunde (3600 Sekunden) stellen, synchronisiert Windows einmal pro Stunde.
Vorgehen:
Stellen Sie sicher, dass der Zeitdienst auf Manuell oder Automatisch läuft, damit die Änderung aktiv wird. Nach Anpassung der Registry starten Sie den Dienst neu mit:
net stop w32timenet start w32timeDie Synchronisation erfolgt dann automatisch in dem neu eingestellten Intervall, allerdings immer zyklisch und nicht zeitgesteuert nach Uhrzeitfenstern.
Zusammenfassung
Windows selbst bietet keine einfache Option, die Zeitsynchronisation nur in bestimmten Zeitfenstern durchzuführen. Die beste Methode, um eine gezielte Synchronisation in definierten Intervallen oder Uhrzeiten zu gewährleisten, besteht darin, den automatischen Windows Zeitdienst zu deaktivieren und die Synchronisation manuell per Skript und Aufgabenplanung durchzuführen. Alternativ können Sie das Intervall der automatischen Synchronisation über die Registry anpassen, allerdings ohne die Möglichkeit einer genauen Zeitsteuerung innerhalb eines Tages.
Diese Vorgehensweise erfordert Administratorrechte, gute Kenntnisse der Windows-Dienste und Aufgabenplanung sowie Vorsicht beim Bearbeiten der Registry. Sicherungen vor Änderungen sind immer zu empfehlen.
