Kann ich in Windows 10 einzelne Treiber-Updates blockieren oder verzögern?

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  1. Einleitung
  2. Windows Update und Treiber-Updates
  3. Blockieren von Treiber-Updates mit dem "Show or hide updates"-Tool
  4. Treiberinstallation manuell kontrollieren
  5. Gruppenrichtlinien-Editor und Treiber-Updates
  6. Verwendung von Drittanbieter-Tools
  7. Zusammenfassung

Einleitung

In Windows 10 werden Treiber-Updates in der Regel automatisch über Windows Update verteilt, um die Kompatibilität und Sicherheit des Systems sicherzustellen. Manchmal kann es jedoch notwendig sein, einzelne Treiber-Updates zu blockieren oder zeitlich zu verzögern, zum Beispiel wenn ein bestimmtes Update Probleme verursacht oder eine spezielle Treiberversion bevorzugt wird. Im Gegensatz zu Windows-Updates gibt es jedoch keine direkte, einfache Option in der Benutzeroberfläche von Windows 10, um einzelne Treiber-Updates gezielt zu blockieren.

Windows Update und Treiber-Updates

Windows Update liefert neben sicherheitsrelevanten Patches auch Hardwaretreiber-Updates. Diese werden in der Regel automatisch installiert, sofern der automatische Update-Service aktiv ist. Die meisten Nutzer haben keine Möglichkeit, einzelne Updates direkt auszuwählen oder abzulehnen. Dies gilt insbesondere für Treiber-Updates, die oft zusammen mit anderen Windows-Komponenten ausgeliefert werden. Allerdings gibt es einige Wege, um die Installation bestimmter Treiber-Updates zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Blockieren von Treiber-Updates mit dem "Show or hide updates"-Tool

Microsoft stellt ein offizielles Hilfsprogramm namens "Show or hide updates" (auch bekannt unter dem Dateinamen "wushowhide.diagcab") zur Verfügung, mit dem es möglich ist, ausgewählte Update-Pakete auszublenden. Dazu gehören auch einzelne Treiber-Updates. Mit diesem Tool kann man vorübergehend verhindern, dass ein bestimmtes Update heruntergeladen oder installiert wird. Das Tool funktioniert jedoch nicht dauerhaft, da zukünftige Updates möglicherweise erneut angezeigt werden. Außerdem ist es nötig, das Tool manuell auszuführen, um Updates auszublenden oder wieder sichtbar zu machen.

Treiberinstallation manuell kontrollieren

Eine Möglichkeit, Treiber-Updates zu verzögern, besteht darin, automatisch installierte Treiber-Updates zu deaktivieren und Treiber manuell einzuspielen. Dazu kann in den Systemeigenschaften unter "Geräteinstallationseinstellungen" festgelegt werden, ob Windows automatisch Treiber herunterladen soll oder nicht. Wird das automatische Herunterladen deaktiviert, können Nutzer manuell Treiber installieren und bestehende Versionen behalten. Dies erfordert jedoch mehr Aufwand und Fachkenntnis, da man selbst auf die richtigen Treiberversionen achten muss.

Gruppenrichtlinien-Editor und Treiber-Updates

In Pro- und Enterprise-Versionen von Windows 10 kann man mit dem Gruppenrichtlinien-Editor (gpedit.msc) erweiterte Einstellungen vornehmen, um automatische Treiber-Updates einzuschränken. Die Richtlinie Keine Treiber über Windows Update installieren (unter Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > System > Geräteinstallation) kann aktiviert werden, um zu verhindern, dass Windows Update automatisch Treiber installiert. Allerdings blockiert diese Einstellung alle Treiber-Updates und lässt keine individuelle Auswahl zu.

Verwendung von Drittanbieter-Tools

Es gibt auch Software von Drittanbietern, mit denen man Updates besser kontrollieren kann. Diese Tools analysieren und verwalten Windows-Updates inklusive Treiber-Updates und bieten oft die Möglichkeit, einzelne Updates auszublenden oder gezielt zu installieren. Vorsicht ist geboten, da nicht alle Tools sicher oder kompatibel sind, daher sollten nur renommierte Programme verwendet werden.

Zusammenfassung

Windows 10 bietet keine direkte Möglichkeit, einzelne Treiber-Updates langfristig und gezielt über die Standardbenutzeroberfläche zu blockieren oder zu verzögern. Mit dem Microsoft-Tool Show or hide updates kann man Updates temporär ausblenden, während mittels Gruppenrichtlinien oder Systemeinstellungen der automatische Treiber-Download ganz deaktiviert werden kann. Für eine individuelle und dauerhafte Steuerung sind oftmals manuelle Eingriffe oder Drittanbieter-Tools notwendig. Wer solche Änderungen vornimmt, sollte dabei vorsichtig sein, um nicht die Systemstabilität oder Sicherheit zu gefährden.

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