Problemlösung: Bildschirmhelligkeit bei externem Monitor unter Ubuntu anpassen

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  1. Ursachen des Problems
  2. Erste Überprüfung: Monitor-Firmware und Verbindungen
  3. Softwareseitige Ansätze in Ubuntu
  4. Einstellungen für NVIDIA- oder AMD-Grafikkarten
  5. Alternative Software-Lösungen und GUI-Tools
  6. Fortgeschrittene Lösungen: EDID und Filter
  7. Zusammenfassung und Tipps

Ursachen des Problems

Bei der Verwendung externer Monitore unter Ubuntu kann es vorkommen, dass die regulären Helligkeitsregler beziehungsweise die Funktionstasten nicht funktionieren und die Helligkeit des externen Bildschirms nicht verändert wird. Dies liegt häufig daran, dass viele externe Monitore nicht wie eingebaute Laptop-Displays über eine softwaregesteuerte Helligkeitsregelung angesprochen werden können. Stattdessen ist bei externen Monitoren die Helligkeit oft hardwareseitig über den Monitor selbst einzustellen, oder es fehlt eine Unterstützung im Grafiktreiber oder im Betriebssystem, um eine softwarebasierte Steuerung zu ermöglichen.

Erste Überprüfung: Monitor-Firmware und Verbindungen

Zunächst sollte geprüft werden, ob der externe Monitor selbst eine eigene Helligkeitsregelung per Tasten oder Menü hat, da dies oft der einfachste Weg ist, die Helligkeit anzupassen. Weiterhin ist es sinnvoll, ein anderes Verbindungskabel (z. B. HDMI statt DisplayPort) oder einen anderen Anschluss auszuprobieren, da manche Schnittstellen unterschiedliche Möglichkeiten für Helligkeitssteuerung bieten.

Softwareseitige Ansätze in Ubuntu

Wenn eine softwarebasierte Steuerung gewünscht wird, bietet Ubuntu verschiedene Werkzeuge an. Standardmäßig wird die Helligkeit bei externen Monitoren nicht über die üblichen Backlight-Schnittstellen gesteuert. Dennoch können Nutzer die Helligkeit mit Software-Tricks anpassen. Eine häufig verwendete Methode ist, die Bildschirmhelligkeit durch Gamma-Anpassung oder Farbfilter zu simulieren. Dabei wird die Helligkeit nicht direkt verändert, sondern die Bilddarstellung gedimmt.

Hierfür kann etwa das Tool xrandr verwendet werden. Mit xrandr lässt sich die Helligkeit folgendermaßen einstellen: In einem Terminal gibt man den Befehl ein xrandr --output MONITORNAME --brightness WERT, wobei MONITORNAME der Name des externen Monitors ist und WERT ein Wert zwischen 0.1 (sehr dunkel) und 1.0 (volle Helligkeit).

Um den Monitornamen herauszufinden, gibt man einfach xrandr ohne Argumente im Terminal ein. Dort werden alle angeschlossenen Ausgabegeräte aufgelistet, etwa HDMI-1 oder DP-1.

xrandr --output HDMI-1 --brightness 0.7

Es ist wichtig zu wissen, dass diese Methode die eigentliche Hintergrundbeleuchtung des Monitors nicht ändert, sondern das Bild "verdunkelt", was zu einem leicht verminderten Kontrast führen kann.

Einstellungen für NVIDIA- oder AMD-Grafikkarten

Wenn eine dedizierte NVIDIA- oder AMD-Grafikkarte im System steckt, sind oft eigene Tools oder Treiberoptionen zur Helligkeitssteuerung relevant. Bei NVIDIA kann es notwendig sein, den proprietären Treiber zu installieren sowie das Tool nvidia-settings zu verwenden, um Farb- und Helligkeitseinstellungen vorzunehmen.

Falls dies nicht möglich ist, oder der Monitor nicht unterstützt wird, empfiehlt es sich, die xrandr-Methode zu nutzen oder auf Monitor-Menüoptionen zurückzugreifen.

Alternative Software-Lösungen und GUI-Tools

Es gibt auch Anwendungen wie redshift oder brightnessctl, die eine Anpassung der Bildschirmhelligkeit über Farbtemperatur oder Backlight-Regler erlauben. Allerdings funktionieren diese leider meist nur bei eingebauten Bildschirmen oder Monitoren mit entsprechender Unterstützung.

Für xrandr-basierte Helligkeitsanpassung sind GUI-Tools wie Brightness Controller im Ubuntu-Software-Center verfügbar, die es einfacher machen, ohne Terminalbefehle die Helligkeit zu steuern.

Fortgeschrittene Lösungen: EDID und Filter

In einigen Fällen kann es hilfreich sein, den EDID-Informationsblock des Monitors auszulesen und zu analysieren, um herauszufinden, ob der Monitor über DDC/CI (Display Data Channel/Command Interface) ansprechbar ist. DDC/CI ermöglicht es Programmen, Hardware-Einstellungen wie Helligkeit direkt an den Monitor zu senden.

Unter Ubuntu kann man Tools wie ddcutil installieren und ausprobieren, ob der Monitor über diese Schnittstelle steuerbar ist. Dazu im Terminal eingeben:

sudo apt install ddcutilsudo ddcutil detectsudo ddcutil getvcp 10sudo ddcutil setvcp 10 50

Der Parameter VCP 10 steht für Helligkeitswerte (0-100). Nicht alle Monitore unterstützen ddcutil, und bei manchen USB- oder HDMI-Verbindungen kann die Steuerung eingeschränkt sein.

Zusammenfassung und Tipps

Das Problem, dass externe Monitore unter Ubuntu kaum über normale Helligkeitsregler veränderbar sind, ist meist hardwarebedingt oder Treiberbedingt. Die beste Möglichkeit, die Helligkeit anzupassen, besteht je nach Monitor in der Hardwareeinstellung am Gerät selbst oder der softwareseitigen Anpassung über xrandr oder ddcutil. Für Nutzer mit dedizierten Grafikkarten sind auch herstellerspezifische Tools eine Option.

Als Empfehlung gilt, zunächst den Monitor-Namen mit xrandr zu ermitteln, anschließend die Software-Lösung mit xrandr --brightness zu testen. Falls verfügbar, kann auch ddcutil für eine hardwarenahe Einstellung verwendet werden. Sollte dies nicht funktionieren, bleibt als sichere Lösung die direkte Helligkeitsregelung am Monitor.

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