Automatische Anpassung der Bildschirmhelligkeit unter Ubuntu nach Tageszeit

Melden
  1. Einleitung
  2. Verwendung von Tools zur Anpassung der Helligkeit
  3. Installation und Grundkonfiguration von Redshift
  4. Konfiguration von Redshift
  5. Manuelle Anpassung der Helligkeit via Skript
  6. Automatisierung mit Cron
  7. Besondere Hinweise zur Helligkeitssteuerung
  8. Fazit

Einleitung

Die automatische Anpassung der Bildschirmhelligkeit an die Tageszeit sorgt für eine angenehme Nutzung des Systems und kann gleichzeitig die Augen schonen sowie den Energieverbrauch reduzieren. Unter Ubuntu gibt es mehrere Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen, darunter den Einsatz von speziellen Programmen oder das Schreiben eigener Skripte, die die Helligkeit je nach Tageszeit steuern.

Verwendung von Tools zur Anpassung der Helligkeit

Ein bekanntes Programm, das speziell zur Anpassung von Bildschirmhelligkeit und Farbtemperatur je nach Tageszeit entwickelt wurde, ist Redshift. Es ist einfach zu installieren und bietet eine benutzerfreundliche Möglichkeit, die Helligkeit automatisch zu steuern. Alternativ kann auch f.lux verwendet werden, welches ursprünglich für Windows und macOS entwickelt wurde, inzwischen aber auch unter Linux verfügbar ist. Beide Programme passen nicht nur die Helligkeit sondern auch den Farbton an, was besonders komfortabel bei wechselnden Lichtverhältnissen ist.

Installation und Grundkonfiguration von Redshift

Um Redshift unter Ubuntu zu installieren, öffnet man ein Terminal und gibt folgenden Befehl ein:

sudo apt updatesudo apt install redshift redshift-gtk

Das Paket redshift-gtk liefert eine kleine grafische Oberfläche für die Steuerung von Redshift. Nach der Installation kann Redshift entweder über das Terminal oder automatisch bei Systemstart ausgeführt werden.

Konfiguration von Redshift

Redshift nutzt standardmäßig die geographische Position, um Tageszeiten genau zu bestimmen. Die automatische Standortbestimmung funktioniert in der Regel, kann aber auch manuell über eine Konfigurationsdatei eingestellt werden, falls keine Internetverbindung vorliegt oder die automatische Erkennung nicht gewünscht ist. Die Konfigurationsdatei liegt üblicherweise unter ~/.config/redshift/redshift.conf.

Ein Beispiel für eine einfache Konfigurationsdatei mit manueller Standortangabe kann so aussehen:

temp-day=6500temp-night=4500; Standort manuell einstellen lat=52.5200lon=13.4050

Hierbei bezeichnet lat die geografische Breite und lon die geografische Länge (z.B. für Berlin).

Die Werte temp-day und temp-night definieren die Farbtemperatur des Bildschirms tagsüber und nachts, was indirekt auch eine Anpassung der Helligkeit bewirkt.

Manuelle Anpassung der Helligkeit via Skript

Hat man spezielle Anforderungen, kann man die Bildschirmhelligkeit auch direkt steuern, etwa über das Schreiben eines eigenen Skripts, das zu bestimmten Uhrzeiten die Helligkeit verändert. Unter Ubuntu gibt es mehrere Möglichkeiten, dies zu tun. Eine Möglichkeit ist die Verwendung des Tools xbacklight, welches die Helligkeit über die X-Server-Schnittstelle anpasst.

Zur Installation von xbacklight gibt man ein:

sudo apt install xbacklight

Ein Beispielskript könnte wie folgt aussehen:

#!/bin/bashhour=$(date +%H)if && ; then # Tageshelligkeit auf 80% xbacklight -set 80else # Nachthelligkeit auf 30% xbacklight -set 30fi

Dieses Skript fragt die aktuelle Stunde ab und setzt die Bildschirmhelligkeit tagsüber auf 80 % und nachts auf 30 %. Um das Skript automatisch auszuführen, kann man es in einen Cronjob einbinden oder als systemd-Timer konfigurieren.

Automatisierung mit Cron

Um das oben beschriebene Skript alle 30 Minuten auszuführen, kann man einen Cronjob anlegen. Dazu wird im Terminal folgendes eingegeben:

crontab -e

Dann fügt man folgende Zeile hinzu:

*/30 * * * * /pfad/zu/deinem/skript.sh

Wichtig ist, dass das Skript ausführbar ist (chmod +x skript.sh) und der Pfad korrekt angegeben wurde.

Besondere Hinweise zur Helligkeitssteuerung

Die direkte Steuerung der Helligkeit funktioniert vor allem bei integrierten Displays von Laptops gut. Externe Monitore über HDMI oder DisplayPort unterstützen diese Steuerung oft nicht oder nur eingeschränkt. In solchen Fällen kann eventuell die Anpassung der Farbtemperatur (wie bei Redshift) eine bessere Alternative sein. Andererseits kann die Helligkeit auch über den Desktop-Manager oder spezielle Desktop-Erweiterungen beeinflusst werden.

Fazit

Unter Ubuntu lässt sich die Bildschirmhelligkeit automatisch an die Tageszeit anpassen, indem man entweder Programme wie Redshift nutzt, die sowohl Helligkeit als auch Farbtemperatur intelligent steuern, oder eigene Skripte erstellt, die z.B. mit xbacklight die Helligkeit stufenweise anpassen. Die Automatisierung kann einfach über Cronjobs oder systemd erfolgen. Dadurch wird die Nutzung des Systems angenehmer und energiesparender, insbesondere in Umgebungen mit wechselnden Lichtverhältnissen.

0
0 Kommentare