Wie kann ich verhindern, dass das Hintergrundbild von einer Gruppenrichtlinie überschrieben wird?

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  1. Einführung
  2. Verstehen, wie Gruppenrichtlinien das Hintergrundbild setzen
  3. Methoden zur Verhinderung des Überschreibens
  4. Empfehlungen für die Praxis
  5. Fazit

Einführung

In Unternehmensnetzwerken werden häufig Gruppenrichtlinien (Group Policy Objects, GPOs) verwendet, um Einstellungen zentral für alle Benutzer oder Rechner zu steuern. Eines der häufig angewendeten Settings ist das Hintergrundbild, das so für alle Arbeitsstationen einheitlich festgelegt wird. Wenn Sie ein eigenes Hintergrundbild verwenden möchten und verhindern wollen, dass dieses durch eine Gruppenrichtlinie überschrieben wird, sind hierfür einige Maßnahmen notwendig. Da Gruppenrichtlinien von den Administratoren zentral verwaltet werden, gibt es keine einfache Möglichkeit, die Anwendung komplett zu verhindern – zumindest nicht ohne entsprechende Berechtigungen. Trotzdem gibt es Wege, die Einflussnahme zu minimieren oder zu umgehen.

Verstehen, wie Gruppenrichtlinien das Hintergrundbild setzen

Die Gruppenrichtlinie, die das Hintergrundbild steuert, befindet sich üblicherweise unter Benutzerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Desktop > Desktop > Desktop-Hintergrund. Hier wird ein Pfad zum Bild hinterlegt, der dann beim Anmelden des Benutzers auf dessen Desktop angewendet wird. Falls diese Richtlinie aktiviert ist, wird das vom Administrator definierte Bild beim Anmelden geladen und überschreibt lokale Einstellungen. Darin liegt die Herausforderung: Sobald sich der Computer mit der Domäne verbindet und die Richtlinie wirkt, wird das eigene Hintergrundbild überschrieben.

Methoden zur Verhinderung des Überschreibens

Um dies zu verhindern, gibt es unterschiedlich starke Ansätze, abhängig von Ihren Berechtigungen und der Umgebung. Ohne Administratorrechte auf die GPOs haben Sie lediglich Optionen auf Endgerät- oder Benutzerebene. Eine Möglichkeit ist, die Anwendung der entsprechenden Gruppenrichtlinie für das jeweilige Gerät oder den Benutzer zu blockieren. Hierfür könnte der Administrator in der Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole (GPMC) Einstellungen vornehmen, um z.B. Sicherheitsfilter oder WMI-Filter zu konfigurieren, die steuern, auf welche Computer oder Benutzer die Richtlinie angewendet wird.

Als Endanwender ohne Adminrechte können Sie nur bedingt eingreifen: Beispielsweise könnten Sie nach Abschluss der Gruppenrichtlinienanwendung (gpupdate) das gewünschte Hintergrundbild erneut setzen, z.B. durch ein Anmeldeskript, das nach dem Gruppenrichtlinien-Refresh ausgeführt wird. Dies kann allerdings dazu führen, dass die Gruppenrichtlinie beim nächsten Anmelden oder nach der nächsten Aktualisierung wieder greift und das Bild zurücksetzt.

Eine andere technische Möglichkeit besteht darin, die Registrierungswerte, die durch die Gruppenrichtlinie gesetzt werden, zu verändern oder zu schützen. Das Gruppenrichtlinien-Hintergrundbild wird häufig im Registrierungsschlüssel HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop unter Werten wie Wallpaper gesetzt. Durch spezielle Skripte oder Berechtigungseinstellungen können Sie möglicherweise verhindern, dass dieser Eintrag überschrieben wird. Doch auch das erfordert lokale Adminrechte und wird in einer Domänenumgebung oft durch entsprechende Restriktionen blockiert.

Empfehlungen für die Praxis

Der sauberste und nachhaltigste Weg ist, mit dem Administrator der Domäne zu sprechen und Ihren Wunsch nach einem abweichenden Hintergrundbild zu kommunizieren. Administratoren können spezielle Ausnahmeregelungen erstellen oder separate Gruppenrichtlinien mit höherer Priorität einrichten, die für bestimmte Benutzergruppen oder Computer gelten. Alternativ kann man auch vorschlagen, dass das Hintergrundbild zentral so gestaltet wird, dass es Ihren Vorstellungen entspricht.

Falls Sie selbst Administrator des Systems sind und dennoch die zentral verwalteten Gruppenrichtlinien unterbinden möchten, können Sie die Gruppenrichtlinienanwendung gezielt deaktivieren, bspw. durch Änderung der Registry-Einträge oder Deaktivierung des "Gruppenrichtlinienclient"-Dienstes. Das ist jedoch riskant und nicht empfehlenswert, da es die Sicherheit und Konsistenz der Unternehmensumgebung gefährden kann.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Verhindern des Überschreibens eines Hintergrundbildes durch Gruppenrichtlinien ohne entsprechende Rechte und Anpassungen auf der Domänensteuerungsseite kaum möglich ist. Mögliche Maßnahmen sind die Anpassung der Gruppenrichtlinie selbst durch Administratoren, gezielte Filterung oder Ausnahmen. Für Endanwender bleibt oft nur das erneute Setzen des Hintergrundbildes nach der Anwendung der Richtlinie oder das Gespräch mit dem Administrator, um eine passende Lösung zu finden.

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