Wie kann ich einen Windows-USB-Stick unter macOS erstellen?

Melden
  1. Vorbereitungen
  2. Formatierung des USB-Sticks
  3. Besondere Herausforderung: Bootfähigkeit
  4. Verwendung des Terminal-Kommandos dd
  5. Alternative: Nutzung von Drittanbieter-Tools
  6. Zusammenfassung

Das Erstellen eines bootfähigen Windows-USB-Sticks unter macOS ist ein Vorgang, der zwar nicht so direkt ist wie unter Windows, aber mit den richtigen Schritten gut gelingen kann. macOS stellt im Gegensatz zu Windows kein eigenes offizielles Tool wie den Windows USB/DVD Download Tool bereit, dennoch gibt es mehrere Möglichkeiten, einen solchen bootfähigen USB-Stick herzustellen.

Vorbereitungen

Um zu beginnen, benötigst du zunächst eine ISO-Datei von Windows, die du entweder von der offiziellen Microsoft-Website herunterladen kannst oder aus einer vorhandenen Quelle hast. Außerdem brauchst du einen USB-Stick mit mindestens 8 GB Speicherplatz. Wichtig ist, dass der Stick vor dem Erstellen des bootfähigen Mediums formatiert wird, da alle darauf befindlichen Daten gelöscht werden.

Formatierung des USB-Sticks

Öffne auf deinem Mac das Programm Festplattendienstprogramm. Wähle dort deinen USB-Stick oben links im Seitenmenü aus. Klicke auf Löschen und wähle als Format MS-DOS (FAT) und als Schema Master Boot Record aus. Bestätige den Vorgang mit Löschen. Diese Formatierung sorgt dafür, dass der Stick kompatibel mit der Windows-Installation ist.

Besondere Herausforderung: Bootfähigkeit

Ein einfaches Kopieren der Dateien von der Windows-ISO auf den USB-Stick reicht nicht aus, um diesen bootfähig zu machen. Die Windows-Installationsdateien müssen richtig extrahiert und auf den USB-Stick übertragen werden, wobei die bootfähigen Eigenschaften erhalten bleiben.

Verwendung des Terminal-Kommandos dd

Ein mögliches Vorgehen ist die Nutzung des Terminal-Befehls dd auf macOS. Dabei wird die ISO-Datei direkt auf den USB-Stick geschrieben. Achtung: Bei diesem Vorgang werden sämtliche Daten auf dem USB-Stick unwiderruflich gelöscht. Um den USB-Stick zu identifizieren, öffne das Terminal und gib diskutil list ein. Suche in der Liste den Eintrag für deinen USB-Stick, z.B. /dev/disk2. Anschließend musst du den Stick aushängen mit diskutil unmountDisk /dev/disk2 (ersetze disk2 entsprechend).

Der eigentliche Befehl zum Schreiben sieht zum Beispiel so aus: sudo dd if=/Pfad/zur/windows.iso of=/dev/rdisk2 bs=1m

Wichtig ist hier die Verwendung von rdisk statt disk, da dies für einen schnelleren Zugriff sorgt. Nach Abschluss des Vorgangs (dies kann einige Minuten dauern) ist der USB-Stick theoretisch bootfähig. Allerdings kann dies je nach Mac-Modell und Windows-Version unterschiedlich gut funktionieren.

Alternative: Nutzung von Drittanbieter-Tools

Weil der obige Weg nicht immer zuverlässig ist, gibt es mehrere Drittanbieter-Tools, die den Prozess vereinfachen. Eines der bekanntesten Programme ist UNetbootin, das zwar ursprünglich für Linux gedacht ist, unter macOS aber auch bootfähige Windows-USB-Sticks erstellen kann. Ebenso kannst du WoeUSB in einer macOS-Variante verwenden, allerdings erfordert dies meist Installation über Homebrew und ist etwas technisch anspruchsvoller.

Ein weiterer Weg ist die Nutzung von Virtualisierung, also das Installieren von Windows in einer virtuellen Maschine (z.B. mit Parallels Desktop, VMware Fusion oder VirtualBox). Dort kannst du dann das offizielle Windows USB/DVD Download Tool ausführen und den USB-Stick erstellen, der dann auch korrekt bootfähig ist.

Zusammenfassung

Das Erstellen eines bootfähigen Windows-USB-Sticks unter macOS erfordert einige vorbereitende Schritte, angefangen mit dem Formatieren des USB-Sticks im richtigen Format bis hin zum korrekten Übertragen der Windows-Installationsdateien. Die einfachste und zuverlässigste Methode unter macOS ist die Nutzung der Terminal-Methode mit dd, auch wenn dies etwas technisches Verständnis benötigt und nicht immer hundertprozentig zuverlässig ist. Für Benutzer, die eine intuitive Bedienung bevorzugen, bieten Drittanbieterprogramme oder der Weg über eine virtuelle Windows-Umgebung eine gute Alternative.

0
0 Kommentare