Wie füge ich den Windows Boot Manager wieder hinzu, wenn er versehentlich gelöscht wurde?

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  1. Einleitung
  2. Vorbereitung und Boot ins Wiederherstellungs- oder Installationsmedium
  3. Aufrufen der Eingabeaufforderung
  4. Wiederherstellung des Boot Managers mit Bootrec
  5. Weitere Maßnahmen bei fehlgeschlagener Wiederherstellung
  6. Abschluss und Neustart
  7. Zusammenfassung

Einleitung

Der Windows Boot Manager ist eine wichtige Komponente, die den Startvorgang des Betriebssystems steuert. Wenn er versehentlich gelöscht oder beschädigt wurde, kann das dazu führen, dass Windows nicht mehr startet. Glücklicherweise lässt sich der Boot Manager in den meisten Fällen wiederherstellen, ohne Windows neu installieren zu müssen. Im Folgenden wird ausführlich erklärt, wie Sie den Windows Boot Manager Schritt für Schritt wieder hinzufügen können.

Vorbereitung und Boot ins Wiederherstellungs- oder Installationsmedium

Um den Boot Manager wiederherzustellen, benötigen Sie zunächst ein Windows-Installationsmedium oder ein Systemreparaturdatenträger. Falls Sie kein Installationsmedium zur Hand haben, können Sie mit einem anderen funktionierenden PC das Media Creation Tool von der Microsoft-Webseite herunterladen und damit einen bootfähigen USB-Stick erstellen. Starten Sie danach den betroffenen Rechner von diesem Medium. Dazu müssen Sie eventuell im BIOS oder UEFI die Boot-Reihenfolge ändern, so dass das Laufwerk mit dem Installationsmedium bevorzugt gestartet wird.

Aufrufen der Eingabeaufforderung

Nachdem der Rechner vom Installationsmedium gebootet hat, wählen Sie die gewünschte Sprache und Tastatureinstellungen aus und klicken Sie im Fenster der Windows-Installation unten links auf Computerreparaturoptionen. Wählen Sie danach Problembehandlung und anschließend Eingabeaufforderung. In der Eingabeaufforderung können nun die nötigen Befehle eingegeben werden, um den Boot Manager wiederherzustellen.

Wiederherstellung des Boot Managers mit Bootrec

Geben Sie zunächst den Befehl bootrec /fixmbr ein und drücken Sie die Eingabetaste. Dadurch wird der Master Boot Record neu geschrieben, was grundlegende Startinformationen aktualisiert. Danach geben Sie bootrec /fixboot ein. Dieser Befehl schreibt einen neuen Bootsektor auf die Systempartition, was wichtig ist, wenn der vorherige beschädigt oder gelöscht wurde. Um sicherzugehen, dass die Boot-Konfigurationsdaten (BCD) erneuert werden, geben Sie bootrec /scanos ein. Dieser Befehl durchsucht alle Laufwerke nach installierten Windows-Versionen und zeigt sie an. Abgeschlossen wird die Prozedur mit bootrec /rebuildbcd. Dieser Befehl baut die Boot-Konfigurationsdatenbank neu auf und fügt erkannte Betriebssysteme hinzu.

Weitere Maßnahmen bei fehlgeschlagener Wiederherstellung

Falls die Wiederherstellung mit bootrec /rebuildbcd nicht funktioniert und eine Fehlermeldung wie Zugriff verweigert oder ähnliche erscheint, kann es erforderlich sein, die BCD-Datei manuell zu löschen und neu zu erstellen. Dazu können Sie folgenden Ablauf befolgen: Wechseln Sie mit d: in das Systemlaufwerk, bei dem Windows installiert ist (das kann auch c: sein, je nach System). Wohnsitzt der Boot-Ordner beispielsweise auf Laufwerk c:, geben Sie cd boot ein. Sichern Sie die existierende BCD mit ren BCD BCD.bak, um sie zu verschieben. Danach geben Sie bcdboot c:\Windows /l de-DE /s c: /f ALL ein. Dieser Befehl kopiert die Bootdateien aus dem Windows-Verzeichnis neu auf die Systempartition und erstellt eine neue BCD-Datenbank. Wichtig ist dabei, dass der Laufwerksbuchstabe je nach Installation angepasst werden muss.

Abschluss und Neustart

Nachdem alle Befehle erfolgreich ausgeführt wurden, können Sie die Eingabeaufforderung mit exit schließen und den Computer neu starten. Entfernen Sie dabei das Installationsmedium, damit der Rechner wieder von der Festplatte bootet. Wenn alles funktioniert hat, sollte der Windows Boot Manager wieder erscheinen und Windows normal starten.

Zusammenfassung

Das versehentliche Löschen des Windows Boot Managers ist ärgerlich, kann aber mit den richtigen Werkzeugen in der Regel problemlos behoben werden. Wichtig ist, ein bootfähiges Windows-Installationsmedium parat zu haben, von welchem Sie in die Reparaturoptionen und die Eingabeaufforderung gelangen. Mit den Befehlen bootrec und gegebenenfalls bcdboot lassen sich Master Boot Record, Bootsektor und Boot-Konfigurationsdatenbank wiederherstellen. So kann Windows meist ohne große Schwierigkeit wieder gestartet werden.

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