Welche Registry-Einstellungen beeinflussen das Neustartverhalten von Windows?

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  1. Allgemeine Übersicht
  2. Systemsteuerung des automatischen Neustarts nach Systemfehlern
  3. Neustartverhalten beim Anmelden von Benutzern
  4. Shutdown-Verhalten und Zeitüberschreitungen
  5. Neustart nach Windows Updates
  6. Fazit

Allgemeine Übersicht

Das Neustartverhalten von Windows wird von verschiedenen Registry-Schlüsseln und Werten beeinflusst. Diese Einstellungen steuern, ob Windows automatisch neu startet, wie sich der Computer bei Systemfehlern verhält, und wie Benutzeranmeldungen nach einem Neustart durchgeführt werden. Im Folgenden werden wichtige Registry-Pfade und deren relevante Werte erläutert, die das Neustartverhalten maßgeblich bestimmen.

Systemsteuerung des automatischen Neustarts nach Systemfehlern

Ein zentraler Registry-Pfad, der das Verhalten von Windows bei einem schwerwiegenden Systemfehler (auch bekannt als Blue Screen oder Stop-Fehler) steuert, befindet sich unter:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\CrashControl

Der Wert AutoReboot vom Typ DWORD ist hier entscheidend. Ist dieser auf 1 gesetzt, startet Windows nach einem Systemfehler automatisch neu. Ist er auf 0 gesetzt, bleibt das System nach einem Fehler stehen, bis der Benutzer manuell eingreift.

Neustartverhalten beim Anmelden von Benutzern

Windows kann so konfiguriert werden, dass nach einem Neustart bestimmte Anwendungen oder Dienste automatisch wieder gestartet werden. Dies wird ebenfalls durch Registry-Werte beeinflusst, die unter anderem die Sitzungswiederherstellung steuern. Dazu gehören die Schlüssel unter:

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer

Dort beeinflussen Werte wie RestartApps das automatische Wiederherstellen von Anwendungen nach einem Benutzeranmeldung-Neustart. Zusätzlich werden im Pfad:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run

sowie verwandten Run-Schlüsseln Programme definiert, die Windows beim Systemstart automatisch ausführt, was indirekt das Gesamterscheinungsbild nach einem Neustart beeinflusst.

Shutdown-Verhalten und Zeitüberschreitungen

Das Verhalten während eines Neustarts, insbesondere die Zeit, die Windows wartet, bis Anwendungen geschlossen werden, ist ebenfalls über Registry-Werte steuerbar. Unter:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control

findet sich beispielsweise der Wert WaitToKillServiceTimeout (Typ: String), der angibt, wie viele Millisekunden Windows auf das Beenden von Diensten wartet, bevor es diese zwangsweise abschaltet. Ähnlich beeinflussen WaitToKillAppTimeout und HungAppTimeout unter dem Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop das Zeitverhalten beim Herunterfahren oder Neustarten bezüglich geöffneter Anwendungen.

Neustart nach Windows Updates

Windows verwendet spezielle Registry-Pfade, um das Verhalten nach der Installation von Updates zu steuern, was auch Einfluss auf den Neustart hat. Diese Einstellungen befinden sich beispielsweise unter:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\WindowsUpdate\Auto Update

Dort beeinflussen Werte wie NoAutoRebootWithLoggedOnUsers (DWORD) das automatische Neustartverhalten nach Updates, insbesondere ob Windows neu startet, wenn noch Benutzer angemeldet sind.

Fazit

Das Neustartverhalten von Windows ergibt sich aus einem Zusammenspiel verschiedener Registry-Einstellungen, die Systemfehlerbehandlung, Benutzeranmeldung, Zeitüberschreitungen beim Herunterfahren sowie das Verhalten nach Updates steuern. Durch gezieltes Ändern dieser Werte können Administratoren das Neustartverhalten an die jeweilige Situation und Wünsche anpassen.

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