Was mache ich, wenn Windows nach einem Virenbefall nicht mehr startet?
- Erste Einschätzung und Ruhe bewahren
- Starten des Computers im abgesicherten Modus
- System mit einem Virenscanner im abgesicherten Modus prüfen
- Verwendung der Windows-Wiederherstellungsumgebung
- Daten retten vor weiteren Schritten
- Neuinstallation von Windows als letzter Ausweg
- Präventive Maßnahmen für die Zukunft
Erste Einschätzung und Ruhe bewahren
Wenn Windows nach einem Virenbefall nicht mehr startet, ist das oft ein Zeichen dafür, dass das System stark beschädigt wurde. Wichtig ist zunächst, nicht in Panik zu geraten und überlegte Schritte einzuleiten, um Datenverluste zu vermeiden und das System möglichst zu retten. Versuchen Sie, die Ursache genau zu bestimmen, da manche Viren das Startverhalten von Windows manipulieren oder wichtige Systemdateien beschädigen können.
Starten des Computers im abgesicherten Modus
Bevor Sie tiefere Eingriffe vornehmen, sollten Sie versuchen, Windows im sogenannten abgesicherten Modus zu starten. Hierbei wird das Betriebssystem mit minimalen Treibern und Diensten geladen, was oft möglich ist, auch wenn der normale Start scheitert. Um den abgesicherten Modus zu starten, schalten Sie den Computer ein und drücken Sie wiederholt die Taste F8 (bei neueren Windows-Versionen kann es notwendig sein, den Computer mehrfach neu zu starten, bis das erweiterte Startmenü erscheint). Wählen Sie anschließend den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern, um später Virentools nutzen zu können.
System mit einem Virenscanner im abgesicherten Modus prüfen
Im abgesicherten Modus können Sie versuchen, den Computer mit einem aktuellen, bootfähigen Virenscanner zu überprüfen und zu säubern. Falls Sie keinen installiert haben, ist es sinnvoll, einen bootfähigen Rettungsdatenträger von einem anderen, sauberen Computer zu erstellen. Viele Antivirenhersteller bieten solche Werkzeuge an, die USB-Sticks oder CDs nutzen, um den befallenen Rechner unabhängig vom Windows-System zu scannen und Malware zu entfernen.
Verwendung der Windows-Wiederherstellungsumgebung
Wenn der abgesicherte Modus nicht funktioniert oder die Schadsoftware sehr tiefgreifend ist, können Sie versuchen, mithilfe der Windows-Wiederherstellungsumgebung (WinRE) das System zu reparieren. Starten Sie dazu den PC mit einem Windows-Installationsmedium (USB-Stick oder DVD). Wählen Sie nach dem Booten die Option Computerreparaturoptionen, dann Problembehandlung und anschließend Starthilfe. Diese Option versucht, Windows automatisch zu reparieren. Alternativ können Sie auch Systemwiederherstellung auswählen, falls vorherige Wiederherstellungspunkte existieren.
Daten retten vor weiteren Schritten
Ein Virenbefall kann zu Datenverlust führen. Bevor Sie eine Neuinstallation durchführen oder tiefgreifende Reparaturen versuchen, sollten Sie wichtige persönliche Daten sichern. Das lässt sich oft durch das Booten von einem Linux-Live-System oder einem Rettungsmedium realisieren, mit dem Sie auf Ihre Festplatte zugreifen und Daten auf eine externe Festplatte kopieren können. Vergewissern Sie sich, dass Sie alle wichtigen Dokumente, Fotos und sonstige Daten, die Sie noch benötigen, sichern.
Neuinstallation von Windows als letzter Ausweg
Falls alle Reparaturversuche scheitern oder das System durch den Virus stark beschädigt wurde, bleibt meistens nur noch die komplette Neuinstallation von Windows. Dabei sollten Sie die Festplatte vollständig formatieren, um auch versteckte Schädlinge zu entfernen. Nach der Neuinstallation ist es sehr wichtig, das System sofort mit aktuellen Sicherheitsupdates und einem zuverlässigen Virenscanner auszustatten, um zukünftige Infektionen zu vermeiden. Achten Sie zudem darauf, nur geprüfte Software und keine zweifelhaften Dateien aus unsicheren Quellen zu nutzen.
Präventive Maßnahmen für die Zukunft
Nachdem das System wiederhergestellt oder neu installiert wurde, sollten Sie präventive Maßnahmen ergreifen, um einen erneuten Virenbefall zu verhindern. Dazu gehören ein installierter, aktueller Virenschutz, regelmäßige Updates von Windows und Software, vorsichtiges Download-Verhalten und das Vermeiden von unbekannten Anhängen in E-Mails. Zudem empfiehlt sich das Anlegen regelmäßiger Backups, um im Fall eines Schadprogramms schnell wieder handlungsfähig zu sein.