Warum führt das Kopieren einer Junction manchmal zu unerwarteten Ergebnissen?

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  1. Was ist eine Junction?
  2. Verhalten beim Kopieren von Junctions
  3. Unerwartete Ergebnisse beim Kopieren
  4. Technische und Tool-spezifische Gründe
  5. Zusammenfassung

Was ist eine Junction?

Eine Junction ist eine spezielle Art von Verzeichnisverknüpfung im Windows-Dateisystem. Sie stellt eine Art symbolischen Link auf einen anderen Ordner dar und erlaubt es dem Betriebssystem, Verzeichnisse an mehreren Stellen im Verzeichnisbaum erscheinen zu lassen, ohne die tatsächlichen Daten zu duplizieren. Im Grunde zeigt eine Junction von einem Pfad auf einen anderen Ordner.

Verhalten beim Kopieren von Junctions

Beim Kopieren einer Junction kommt es häufig zu Missverständnissen, da die Junction als Verzeichnis erscheint, die dahinterliegende Funktionsweise von symbolischen Links aber von einfacheren Dateiverzeichnissen abweicht. Standardwerkzeuge zum Kopieren wie Windows Explorer oder einfache Kopierbefehle unterscheiden nicht automatisch, ob ein Ordner eine Junction ist oder ein echtes Verzeichnis mit eigenen Inhalten.

Wenn man eine Junction kopiert, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Verknüpfung selbst kopiert, sodass die neue Kopie auch eine Junction bleibt und auf denselben Zielordner verweist, oder es wird der Inhalt des Zielordners, auf den die Junction zeigt, rekursiv kopiert. Welches Verhalten ein Kopiervorgang zeigt, hängt stark vom verwendeten Tool und dessen Einstellungen ab.

Unerwartete Ergebnisse beim Kopieren

Ein häufiger Fall ist, dass Standard-Windows-Werkzeuge beim Kopieren einer Junction den Inhalt des Zielordners vollständig mitkopieren, anstatt die Junction als Link zu erhalten. Dadurch kann es zu mehreren Problemen kommen: Die Größe der Kopie ist viel größer als erwartet, da der ganze Zielordner dupliziert wurde. Außerdem entstehen redundante Datenkopien, die viel Speicherplatz einnehmen können.

Alternativ kann es passieren, dass beim Kopieren nur die Junction selbst kopiert wird, ohne die Inhalte, was dazu führt, dass der kopierte Ordner in Wirklichkeit nur eine Verknüpfung zum ursprünglichen Ziel bleibt. Das kann dann später Verwirrung stiften, wenn man erwartet, echte Daten vorzufinden, aber stattdessen auf den ursprünglichen Speicherort verwiesen wird.

Technische und Tool-spezifische Gründe

Das unterschiedliche Verhalten resultiert daraus, dass viele Kopierwerkzeuge Junctions nicht als eigene Objekttypen erkennen oder behandeln. Windows Explorer etwa behandelt Junctions wie normale Ordner und kopiert den Inhalt rein, während spezialisierte Kommandozeilenwerkzeuge wie Robocopy mit bestimmten Parametern die Junction selbst erhalten können.

Zudem kann beim Kopieren Junctions in Abhängigkeit vom Dateisystem und von Berechtigungen nicht immer uneingeschränkt dupliziert werden. In manchen Fällen können Junctions auf Ziele verweisen, die an der neuen Stelle nicht mehr gültig oder sinnvoll sind, was ebenfalls für unvorhergesehene Effekte sorgt.

Zusammenfassung

Das Kopieren einer Junction führt manchmal zu unerwarteten Ergebnissen, weil Junctions zwar wie Ordner aussehen, in Wahrheit aber Verknüpfungen auf andere Verzeichnisse sind. Je nachdem, wie das Kopierwerkzeug mit diesen speziellen Objekten umgeht, wird entweder die Verknüpfung selbst kopiert oder der komplette Inhalt des Zielordners, was Auswirkungen auf den Speicherplatz und die Datenstruktur haben kann. Um unerwünschte Effekte zu vermeiden, sollte man immer das Verhalten des eingesetzten Kopierwerkzeugs bezüglich Junctions verstehen und gegebenenfalls spezielle Optionen verwenden.

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