Open-Source-Projekte als Ersatz für Time Machine
- Einleitung
- Duplicity – inkrementelle Backups mit Verschlüsselung
- Restic – moderne, sichere Backups
- BorgBackup – effiziente deduplizierte Backups
- Open-Source-Backup-Lösungen mit Time-Machine-ähnlicher Funktionalität
- Fazit
Einleitung
Time Machine ist eine von Apple entwickelte Backup-Lösung, die vor allem für macOS-Nutzer sehr komfortabel ist. Sie ermöglicht eine einfache, automatische und inkrementelle Sicherung von Dateien und Systemzuständen, wodurch Nutzer im Notfall einzelne Dateien oder sogar komplette Systeme wiederherstellen können. Da Time Machine jedoch proprietär ist und ausschließlich für Apple-Geräte verfügbar, suchen viele Anwender nach Open-Source-Alternativen, die ähnliche Funktionen bieten und eine plattformübergreifende Nutzung erlauben. Im Folgenden werden einige Open-Source-Projekte vorgestellt, die als Ersatz oder Alternative zu Time Machine gelten können.
Duplicity – inkrementelle Backups mit Verschlüsselung
Duplicity ist ein leistungsfähiges Open-Source-Tool, das inkrementelle Backups mit GnuPG-Verschlüsselung und Komprimierung ermöglicht. Es speichert Daten als Diffs, was Speicherplatz spart, und unterstützt eine breite Palette von Zielorten, von lokalen Dateien und Netzwerkspeichern bis hin zu Cloud-Diensten wie Amazon S3 oder Google Drive. Die Sicherungen können entweder über das Terminal oder über grafische Frontends (wie Deja Dup unter GNOME) durchgeführt werden. Duplicity ist plattformunabhängig und lässt sich gut automatisieren, erfordert für Neueinsteiger aber etwas Einarbeitung in die Konfiguration.
Restic – moderne, sichere Backups
Restic ist ein relativ neues Backup-Tool, das auf Geschwindigkeit, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit ausgelegt ist. Es nutzt verschlüsselte, deduplizierte und inkrementelle Backups und kann auf verschiedensten Speicherzielen arbeiten. Die Wiederherstellung ist flexibel und einfach möglich, eine automatische Versionsverwaltung ist ebenfalls enthalten. Restic bietet einen Kommandozeilen-Client, und es gibt mehrere grafische Tools und Frontends, um die Bedienung zu erleichtern. Die schlanke Architektur macht es zu einer beliebten Alternative für technisch versierte Nutzer, die Wert auf Sicherheit legen.
BorgBackup – effiziente deduplizierte Backups
BorgBackup konzentriert sich auf Effizienz und Sicherheit, indem es Daten dedupliziert und verschlüsselt speichert. Es ermöglicht inkrementelle Backups, was bei häufigen Sicherungen Zeit und Speicher spart. Borg kann sowohl lokal als auch über SSH auf entfernte Server Backups ablegen, was ideal für dezentrale Sicherungsstrategien ist. Darüber hinaus gibt es verschiedene grafische Oberflächen wie Vorta, die den Umgang für weniger erfahrene Anwender erleichtern. Borg bietet zudem eine zuverlässige Wiederherstellung, was es zu einer sehr guten Open-Source-Lösung für Datensicherung und Archivierung macht.
Open-Source-Backup-Lösungen mit Time-Machine-ähnlicher Funktionalität
Neben den genannten Tools existieren auch Projekte, die versuchen, das Time Machine Erlebnis möglichst direkt nachzubilden. Unter macOS kann beispielsweise die Kombination von rsync und bestimmten Skripten eine ähnliche inkrementelle Sicherung realisieren, allerdings ist dies im Bedienkomfort oft eingeschränkt. Des Weiteren gibt es Projekte und Anleitungen, die auf das APFS-Snapshot-System von macOS aufsetzen, aber hier stoßen Open-Source-Lösungen an die Grenzen des proprietären Systems. Für Nutzer, die ausschließlich macOS verwenden, sind Tools wie ChronoSync oder Carbon Copy Cloner kommerzielle Alternativen, jedoch keine Open-Source-Optionen.
Fazit
Während es kein Open-Source-Projekt gibt, das exakt die gleiche nahtlose und tief integrierte Erfahrung wie Apples Time Machine auf macOS liefert, stehen mit Duplicity, Restic und BorgBackup sehr leistungsfähige und flexible Werkzeuge zur Verfügung. Alle drei bieten inkrementelle, sichere und effiziente Backup-Strategien, die sich plattformübergreifend einsetzen lassen und sich gut in automatisierte Workflows einfügen. Die Entscheidung für ein bestimmtes Tool hängt letztlich vom eigenen Anwendungsfall, den gewünschten Funktionen und dem Komfortanspruch ab. Für technisch versierte Nutzer sind diese Open-Source-Alternativen eine hervorragende Möglichkeit, eine vergleichbare Backup-Struktur ohne proprietäre Restriktionen zu realisieren.
