Warum wird der Dark Mode in Windows nicht auf alle Apps angewendet?
- Unterschied zwischen systemweiten Einstellungen und App-spezifischem Design
- Unterschiedliche Technologien und Standards
- Technische und praktische Grenzen
- Zusammenfassung
Unterschied zwischen systemweiten Einstellungen und App-spezifischem Design
Windows bietet seit einigen Versionen eine systemweite Einstellung für den Dark Mode an. Diese Einstellung verändert die Oberfläche von Windows selbst sowie von sogenannten UWP-Apps (Universal Windows Platform), die diese Einstellung unterstützen. Voraussetzungen dafür sind, dass die App vom Entwickler so gestaltet wurde, dass sie die vom System vorgegebenen Farbmodi selbstständig anpasst. Daher profitieren vor allem die in Windows integrierten Apps oder solche, die explizit für Windows 10 oder 11 entwickelt wurden, von der Umstellung.
Andere Programme, besonders traditionelle Desktop-Programme (Win32-Apps) oder plattformübergreifende Anwendungen, nutzen oft eigene Design- und Darstellungssysteme und greifen nicht direkt auf die Windows-Dark-Mode-Konfiguration zu. Diese Programme müssen separate Dark-Mode-Versionen oder Themes bereitstellen, die sie manuell implementieren.
Unterschiedliche Technologien und Standards
Der Dark Mode beruht im Wesentlichen auf der Verwendung von Farbschemata, die vom Betriebssystem oder von Frameworks (wie UWP oder WinUI) bereitgestellt werden. Viele Desktop-Anwendungen basieren jedoch auf älteren oder anders gestalteten Frameworks wie Win32, .NET Framework oder anderen Toolkits, die keine automatische Anpassung an systemweite Farbmodi unterstützen. Da diese Programme selbst für das Rendering der Oberfläche verantwortlich sind, erkennen sie die Windows-Einstellung häufig nicht oder berücksichtigen sie nicht.
Außerdem existiert kein einheitlicher Standard, wie der Dark Mode technisch umgesetzt wird. Einige Apps zuzuschalten verlangt, dass der Entwickler Dark-Mode-Unterstützung explizit programmiert und dafür passende Styles oder Layouts anlegt. Fehlt dies, bleibt das Design in der traditionellen hellen Darstellung, unabhängig von der Windows-Systemeinstellung.
Technische und praktische Grenzen
Manchmal wird auch einfach aus technischen oder praktischen Gründen auf eine automatische Umstellung verzichtet. Eine erzwungene Farbänderung über das Betriebssystem könnte die Lesbarkeit beeinträchtigen oder zu inkonsistenten Darstellungen führen, wenn das Aussehen nicht sorgfältig für den Dark Mode konzipiert wurde. Entwickler bevorzugen es meist, Dark Mode als optionales Feature bereitzustellen, das Benutzer manuell aktivieren können.
Darüber hinaus kann die Dark-Mode-Unterstützung mit erheblichen Mehraufwand verbunden sein, etwa für die Anpassung von Icons, Schriftfarben, Hintergründen und Interaktionselementen. Das bedeutet, dass trotz wachsender Beliebtheit dieses Modus viele Programme ihn entweder noch nicht implementiert haben oder nur teilweise unterstützen.
Zusammenfassung
Der Dark Mode in Windows wird nicht auf alle Apps angewendet, weil dessen Umsetzung von der jeweiligen App-Technologie, der Unterstützung durch die Entwickler und den verwendeten Frameworks abhängt. Systemweite Änderungen wirken sich hauptsächlich auf integrierte und moderne Windows-Apps aus, während ältere oder unabhängige Anwendungen häufig eigene Lösungen benötigen. Ohne explizite Implementierung in der App bleibt deren Design unabhängig von der Betriebssystem-Einstellung und erscheint somit weiterhin im klassischen hellen Modus.
