Erkennung von Skript- und Makro-Bedrohungen in Office-Dateien mit Windows 11 Defender
- Einleitung
- Grundlagen der Erkennung von Skripten und Makros
- Aktivierung und Verwaltung von ASR-Regeln per PowerShell
- Manuelles Scannen von Office-Dateien auf Skript- und Makro-Bedrohungen
- Beispielskript zur Konfiguration und Prüfung
- Fazit
Einleitung
Microsoft Defender Antivirus, der integrierte Schutz in Windows 11, bietet umfassende Sicherheit gegen verschiedene Bedrohungen, einschließlich schädlicher Skripte und Makros, die häufig in Microsoft Office-Dateien vorkommen. Besonders bei E-Mail-Anhängen oder heruntergeladenen Dokumenten können Makro-Viren und Skript-basierte Malware erhebliche Risiken darstellen. Um diese Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu blockieren, kann Windows Defender mithilfe von Skript- und Makro-Erkennungsmethoden konfiguriert werden. Diese Funktionalitäten lassen sich auch über PowerShell-Skripte steuern, um gezielt Office-Dateien zu überwachen und zu scannen.
Grundlagen der Erkennung von Skripten und Makros
Skript- und Makro-Bedrohungen werden von Defender durch den Einsatz von Exploit- und Verhaltensanalysen erkannt. Die Analyse solcher Dateien erfolgt meist automatisch bei Zugriff oder auf Wunsch per manuellem Scan. Windows Defender enthält eine sogenannte Windows Defender Antivirus Attack Surface Reduction (ASR)-Funktion, die speziell darauf ausgelegt ist, riskante Dateien und Verhaltensweisen zu blockieren. Die ASR-Regeln können per Gruppenrichtlinie oder über PowerShell-Skripte aktiviert und kontrolliert werden, um so Skriptbedrohungen wie beispielsweise aus Office-Makros gezielt zu blockieren oder zu detektieren.
Aktivierung und Verwaltung von ASR-Regeln per PowerShell
Um Makro- und Skript-Bedrohungen in Office-Dateien effektiv zu erkennen, sollten bestimmte ASR-Regeln aktiviert sein. Das ist insbesondere in Umgebungen wichtig, in denen Office-Dateien häufig verarbeitet werden. Mithilfe von PowerShell können diese Regeln abgefragt, gesetzt oder geändert werden. Dazu öffnet man eine PowerShell-Sitzung mit Administratorrechten und nutzt die Cmdlets aus dem Modul Defender. Zum Beispiel können Sie mit dem Befehl Get-MpPreference die aktuellen Einstellungen prüfen.
Um Makro-Malware einzudämmen, sind die Regeln wie Block all Office applications from creating child processes oder Block Office applications from creating executable content besonders relevant. Diese Regeln blockieren das Ausführen oder Erstellen von unerwünschten Skripts und Programmen durch Office-Anwendungen. Mit Set-MpPreference können diese Regeln aktiviert werden, indem die entsprechenden GUIDs in die ASR-Regel-Liste aufgenommen werden.
Manuelles Scannen von Office-Dateien auf Skript- und Makro-Bedrohungen
Für eine gezielte Erkennung von Bedrohungen in einzelnen Dateien oder Verzeichnissen können Sie den Windows Defender per PowerShell auch manuell zum Scan anweisen. Der Befehl Start-MpScan bietet die Möglichkeit, einen vollständigen Scan, schnellen Scan oder benutzerdefinierten Scan durchzuführen. Um speziell Office-Dateien zu scannen, geben Sie den Pfad zum Ordner an, in dem die Dokumente liegen, beispielsweise in einem Download- oder Dokumentenverzeichnis. Windows Defender überprüft dabei nicht nur die Dateioberfläche, sondern auch eingebettete Skripte und Makros auf bekannte Signaturen und Verhaltensweisen, die auf Malware hinweisen.
Beispielskript zur Konfiguration und Prüfung
Ein einfaches PowerShell-Skript, welches zunächst die vorhandenen ASR-Regeln anzeigt und dann beispielsweise die Makro-blockierenden Regeln aktiviert, könnte folgendermaßen aussehen:
# ASR-Regeln anzeigenGet-MpPreference | Select-Object -ExpandProperty AttackSurfaceReductionRules_Actions# Beispiel: Eine Makro-Blockierregel aktivieren (GUID der Regel muss angepasst werden)Set-MpPreference -AttackSurfaceReductionRules_Actions @{ "{D4F940AB-401B-4EFC-AADC-AD5F3C50688A}" = "Block" }# Manueller Scan im DokumentenordnerStart-MpScan -ScanPath "C:\Users\%USERNAME%\Documents" -ScanType CustomScanDie GUIDs der ASR-Regeln können je nach Microsoft-Dokumentation variieren. Eine vollständige Liste aller ASR-Regeln und ihrer GUIDs finden Sie in der offiziellen Microsoft-Dokumentation zu Attack Surface Reduction-Regeln.
Fazit
Windows Defender in Windows 11 bietet mit seinen integrierten Schutzmechanismen und insbesondere mit den Attack Surface Reduction-Regeln eine wirksame Möglichkeit, Skript- und Makro-Bedrohungen in Office-Dateien zu erkennen und zu blockieren. Durch die Verwaltung und Aktivierung dieser Regeln per PowerShell können Administratoren gezielt die Sicherheit erhöhen und schädliche Skripte wirksam unterbinden. Durch manuelle Scans lässt sich zudem eine gezielte Überprüfung einzelner Dateien einleiten. Für optimale Sicherheit empfiehlt es sich, diese Mechanismen stets auf dem aktuellen Stand zu halten und regelmäßig zu kontrollieren.