Wie kann man VirtualBox von USB booten?
- Einleitung
- Problem beim Booten von USB in VirtualBox
- Möglichkeiten zum Booten von USB in VirtualBox
- Raw-Disk-Zugriff auf USB-Stick unter Windows
- Raw-Disk-Zugriff auf USB-Stick unter Linux
- Alternative: Erstellung einer ISO-Datei vom USB-Stick
- Fazit
Einleitung
VirtualBox ist eine beliebte Virtualisierungssoftware, mit der man Betriebssysteme innerhalb eines bestehenden Systems ausführen kann. Häufig besteht der Wunsch, ein Betriebssystem direkt von einem bootfähigen USB-Stick in VirtualBox zu starten, um z.B. ein Live-System oder ein Installationsmedium zu verwenden. Das direkte Booten von USB in VirtualBox ist jedoch nicht ohne Weiteres möglich, da VirtualBox standardmäßig keine direkte Unterstützung für das Booten von USB-Geräten bietet.
Problem beim Booten von USB in VirtualBox
VirtualBox behandelt USB-Sticks normalerweise als Wechseldatenträger, die innerhalb eines bestehenden Gastbetriebssystems zur Verfügung gestellt werden können, jedoch nicht als primäres Bootmedium. Das bedeutet, dass man den USB-Stick im BIOS oder Bootmenü der virtuellen Maschine nicht direkt auswählen kann. Der virtuelle BIOS-Emulator unterstützt das Booten von USB nicht nativ.
Möglichkeiten zum Booten von USB in VirtualBox
Um dennoch von einem USB-Stick in VirtualBox zu booten, gibt es verschiedene Methoden. Eine gängige Herangehensweise ist, den USB-Stick als virtuellen Festplattenzugriff in VirtualBox einzubinden. Dabei wird der physische USB-Stick über spezielle Befehle oder mit Hilfe von so genannten Raw-Disk- oder Raw-USB-Access Methoden als ein Laufwerk für die VM zugänglich gemacht. Alternativ kann man auch eine ISO-Datei des USB-Systems erstellen und diese ISO in VirtualBox als Bootmedium verwenden.
Raw-Disk-Zugriff auf USB-Stick unter Windows
Unter Windows kann man mit dem Tool VBoxManage einen Raw-Disk-Zugriff konfigurieren, indem man den physischen USB-Stick als virtuelle Festplatte einbindet. Dazu wird über die Kommandozeile eine VMDK-Datei erzeugt, die auf den USB-Stick verweist. Diese VMDK-Datei kann dann in VirtualBox als Festplatte der VM angehängt werden und so beim Starten der VM als Bootmedium verwendet werden. Dieser Vorgang erfordert Administratorrechte und Vorsicht, da unsachgemäße Nutzung zu Datenverlust führen kann.
Raw-Disk-Zugriff auf USB-Stick unter Linux
Auf Linux-Systemen ist der Zugang etwas einfacher, da Geräte wie /dev/sdX für USB-Sticks zur Verfügung stehen. Mit VBoxManage kann eine RAW-Datei erzeugt werden, die auf das USB-Gerät verweist. Nach dem Einbinden dieser Datei in VirtualBox kann die virtuelle Maschine vom USB-Stick gebootet werden. Auch hier sollten die Zugriffsrechte und mögliche schreibende Zugriffe gut bedacht werden.
Alternative: Erstellung einer ISO-Datei vom USB-Stick
Eine schonendere und sicherere Alternative zum direkten Booten von USB ist, eine ISO-Datei vom USB-Stick zu erstellen. Diese ISO-Datei kann dann als virtuelles optisches Laufwerk in VirtualBox eingebunden und als Bootmedium verwendet werden. Die Erstellung einer ISO-Datei erfolgt meist mit Tools wie dd unter Linux oder spezieller Software unter Windows. Diese Methode verhindert mögliche Risiken, die durch Raw-Disk-Zugriff entstehen können, und ist einfacher zu handhaben.
Fazit
Das Booten von VirtualBox von einem USB-Stick ist grundsätzlich möglich, erfordert aber mehr Aufwand und Vorsicht als das Booten von ISO-Dateien oder virtuellen Festplatten. Die gängigsten Methoden sind der Raw-Disk-Zugriff mittels virtueller Festplattenabbildung oder die Umwandlung des USB-Inhalts in eine ISO-Datei. Wer regelmäßig von USB-Sticks in VirtualBox booten möchte, sollte sich mit den technischen Details vertraut machen und mögliche Risiken vermeiden, insbesondere was Datenverlust auf dem physischen USB-Stick betrifft.
