Wie kann ich eine grafische Übersicht der größten Dateien auf meiner Festplatte erstellen?

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  1. Einleitung
  2. Tools und Programme auf verschiedenen Betriebssystemen
  3. Windows
  4. macOS
  5. Linux
  6. Eigene grafische Übersicht mit Skripten erstellen
  7. Einfaches Beispiel zur Visualisierung mit HTML und JavaScript
  8. Fazit

Einleitung

Wenn Sie einen Überblick darüber erhalten möchten, welche Dateien auf Ihrer Festplatte den meisten Speicherplatz belegen, kann eine grafische Übersicht sehr hilfreich sein. Diese hilft dabei, große Speicherfresser schnell zu identifizieren und gegebenenfalls aufzuräumen. In dieser Anleitung zeige ich Ihnen verschiedene Methoden für Windows, macOS und Linux, um solche Übersichten zu erstellen.

Tools und Programme auf verschiedenen Betriebssystemen

Für die Erstellung einer grafischen Übersicht können Sie entweder dedizierte Programme nutzen, die speziell für die Analyse von Festplattenplatz entwickelt wurden, oder Sie können selbst Skripte einsetzen, die Daten sammeln und diese dann mit grafischen Werkzeugen auswerten.

Windows

Unter Windows gehören zu den beliebtesten Programmen WinDirStat und TreeSize Free. Beide Tools scannen Ihre Festplatte und zeigen eine übersichtliche, bunte Grafik, die proportional zur Dateigröße ist. Diese sogenannte "Treemap"-Visualisierung ist sehr intuitiv.

Um eines dieser Tools zu verwenden, laden Sie es von der offiziellen Webseite herunter, installieren es und starten anschließend einen Scan des benötigten Laufwerks. Nach kurzer Zeit sehen Sie eine visuelle Darstellung, bei der große Blöcke besonders große Dateien oder Ordner anzeigen.

macOS

Für macOS können Sie Programme wie DaisyDisk oder GrandPerspective nutzen. Beide bieten ähnliche Funktionen wie die oben genannten Windows-Tools: sie scannen Laufwerke und erzeugen grafische Darstellungen der Speicherbelegung.

Alternativ bietet macOS im Finder eine einfache Möglichkeit, Dateien nach Größe zu sortieren, allerdings ohne grafische Übersicht.

Linux

Unter Linux stehen Ihnen verschiedenste Werkzeuge zur Verfügung. Ein sehr verbreitetes Tool ist ncdu, das zwar primär eine textbasierte Übersicht bietet, aber sehr komfortabel große Verzeichnisse schnell durchsucht. Für grafische Darstellungen können Sie Baobab (auch bekannt als Datenträgerübersicht oder Disk Usage Analyzer) nutzen, was meist bereits in vielen Distributionen vorinstalliert ist.

Baobab scannt Verzeichnisse oder ganze Laufwerke und zeigt die Nutzung als Kreisdiagramm oder Treemap an.

Eigene grafische Übersicht mit Skripten erstellen

Falls Sie gerne eine eigene, individuelle Lösung erstellen möchten, können Sie mit einfachen Skripten große Dateien ermitteln und die Daten anschließend mit einem Programm wie Excel oder einer Webapplikation visualisieren. Ein Beispiel ist das Auslesen der größten Dateien per Kommandozeile und anschließende Darstellung in einem Balkendiagramm per HTML/JavaScript.

Hier ein Beispiel für Linux/macOS, um die 20 größten Dateien in einem Verzeichnis zu ermitteln:

find /pfad/zum/verzeichnis -type f -exec du -h {} + | sort -rh | head -n 20

Dieser Befehl sucht nach Dateien, zeigt ihre Größe an, sortiert die Ausgabe nach Größe absteigend und gibt nur die 20 größten Dateien zurück.

Unter Windows können Sie PowerShell verwenden:

Get-ChildItem -Path C:\Pfad\Zum\Verzeichnis -Recurse -File | Sort-Object Length -Descending |

Select-Object FullName, @{Name="SizeMB";Expression={"{0:N2}" -f ($_.Length / 1MB)}} -First 20

Select-Object FullName, @{Name="SizeMB";Expression={"{0:N2}" -f ($_.Length / 1MB)}} -First 20

Die Ausgabe können Sie in eine CSV-Datei exportieren und dann mit Excel oder einem anderen Tool visualisieren.

Einfaches Beispiel zur Visualisierung mit HTML und JavaScript

Wenn Sie die Dateinamen und ihre Größen haben, können Sie sie in eine einfache HTML-Seite mit einem JavaScript-Balkendiagramm einfügen. Hier ein minimalistisches Beispiel, das Sie als Ausgangspunkt für Ihre Visualisierung nutzen können:

<!DOCTYPE html><html lang="de"><head> <meta charset="UTF-8"> <title>Dateigrößen Visualisierung</title> <style> .bar { background-color: #3498db; height: 20px; margin: 5px 0; color: white; padding-left: 5px; line-height: 20px; } .container { width: 600px; margin: 0 auto; font-family: Arial, sans-serif; } </style></head><body> <div class="container"> <h1>Größte Dateien</h1> <div id="chart"></div> </div> <script> const files = ; const chart = document.getElementById("chart"); const maxSize = Math.max(...files.map(f => f.sizeMB)); files.forEach(file => { const bar = document.createElement("div"); bar.className = "bar"; bar.style.width = (file.sizeMB / maxSize * 100) + "%"; bar.textContent = `${file.name} (${file.sizeMB} MB)`; chart.appendChild(bar); }); </script></body></html>

In diesem Beispiel können Sie die Liste files mit den tatsächlichen Daten Ihrer größten Dateien füllen. Die Balkenlänge ist proportional zur Dateigröße, was die visuelle Einschätzung erleichtert.

Fazit

Eine grafische Übersicht der größten Dateien auf der Festplatte zu erstellen, ist je nach Betriebssystem mit speziell entwickelten Programmen oder mit eigenen Skripten und Visualisierungen möglich. Für die meisten Anwender sind Programme wie WinDirStat, DaisyDisk oder Baobab am einfachsten und effektivsten. Wer mehr Kontrolle möchte, kann Dateien mittels Kommandozeile auflisten und anschließend mit einfachen Web-Technologien visualisieren. Damit behalten Sie Ihre Speicherplatzbelegung stets im Blick und können rechtzeitig handeln.

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