Warum funktioniert manche Windows-Software auf ARM-Geräten langsamer als auf x86-PCs?

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  1. Emulation und Übersetzung
  2. Unterschiede bei der Hardware-Architektur
  3. Software-Optimierung
  4. Treiber und Systemkomponenten
  5. Fazit

Die Leistung von Windows-Software auf ARM-basierten Geräten kann im Vergleich zu traditionellen x86-PCs aus mehreren Gründen langsamer erscheinen. Zunächst basiert der Großteil der Windows-Software traditionell auf der x86-Architektur von Intel und AMD. ARM-Prozessoren verwenden jedoch eine andere Befehlssatzarchitektur (Instruction Set Architecture, ISA), was bedeutet, dass Software, die für x86 geschrieben wurde, nicht nativ auf ARM-Chips ausgeführt werden kann.

Emulation und Übersetzung

Um x86-Anwendungen auf ARM-Geräten lauffähig zu machen, nutzt Windows eine Emulations- oder Übersetzungsschicht, die die x86-Befehle in ARM-Befehle umwandelt. Dieser Prozess erfordert zusätzliche Rechenleistung, da jeder Befehl analysiert und entsprechend übersetzt werden muss. Dadurch entstehen Rechenoverheads, die sich in Form von längeren Ausführungzeiten und damit in geringerer Performance niederschlagen. Die Emulation ist zwar funktional, aber nie so effizient wie eine native Ausführung.

Unterschiede bei der Hardware-Architektur

ARM-Prozessoren sind für ihre Energieeffizienz optimiert, was sie ideal für mobile Geräte und Laptops mit langer Akkulaufzeit macht. Diese Optimierung kann jedoch auf Kosten der rohen Rechenleistung gehen, wenn man sie mit leistungsstarken Desktop-x86-Prozessoren vergleicht. Während ARM-Chips in einigen Anwendungen sehr schnell sein können (besonders bei nativ kompilierter Software), erreichen sie nicht immer die gleiche Leistung bei komplexen, rechenintensiven oder schlecht optimierten Programmen, die ursprünglich für x86 konzipiert wurden.

Software-Optimierung

Viele Programme sind speziell für die x86-Architektur entwickelt und optimiert, sowohl auf Ebene des Codes als auch in Bezug auf die genutzten Bibliotheken und Betriebssystem-Funktionen. Die Anpassung und Optimierung von Software für ARM ist ein zusätzlicher Entwicklungsaufwand, der oft zeitverzögert erfolgt oder ganz unterbleibt, wenn der Marktanteil relativ klein ist. Ohne native ARM-Versionen der Programme bleibt die Software auf Emulation angewiesen, was eine langsame Ausführung zur Folge hat.

Treiber und Systemkomponenten

Auch die Systemtreiber und einige tiefere Betriebssystemfunktionen sind oft noch besser auf x86-Architekturen abgestimmt. Das kann dazu führen, dass nicht nur die Anwendung selbst, sondern auch unterstützende Prozesse langsamer ausgeführt werden oder weniger effizient mit der Hardware zusammenarbeiten, was die Gesamtsystemleistung beeinflusst.

Fazit

Zusammenfassend sind die Hauptgründe für die Performance-Unterschiede zwischen Windows-Software auf ARM-Geräten und x86-PCs die unterschiedliche Prozessorarchitektur und die damit verbundene Notwendigkeit von Emulation, die Optimierungsunterschiede in der Softwareentwicklung sowie die unterschiedliche Hardwareauslegung. Native ARM-Versionen von Programmen laufen in der Regel sehr effizient, doch weiterhin ausgeführte x86-Anwendungen müssen über eine Übersetzungsschicht laufen, was zwangsläufig zu Leistungseinbußen führt.

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