Haut glätten in Adobe Photoshop
- Einleitung
- Vorbereitung des Bildes
- Anwenden des «High Pass» Filters zur Strukturüberprüfung
- Haut glätten mit der «Gaußschen Weichzeichnung» und Masken
- Feine Verbesserungen mit dem Werkzeug «Bereichsreparatur-Pinsel»
- Alternative Methode: Frequenztrennung
- Abschluss und Feinabstimmung
- Fazit
Einleitung
Das Glätten der Haut in Adobe Photoshop ist eine beliebte Technik, um Poren, kleine Unebenheiten und Unreinheiten zu reduzieren, ohne dabei die natürliche Textur der Haut komplett zu verlieren. Dies kann helfen, Portraits professioneller und ansprechender wirken zu lassen. Im Folgenden wird eine ausführliche Methode beschrieben, die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist.
Vorbereitung des Bildes
Öffnen Sie zunächst Ihr Bild in Adobe Photoshop. Es ist wichtig, dass das Bild in hoher Auflösung vorliegt, um eine gute Bearbeitung zu ermöglichen. Duplizieren Sie die Hintergrundebene, damit das Originalbild erhalten bleibt. Dies können Sie machen, indem Sie die Ebene auswählen und die Tastenkombination Strg + J (Windows) bzw. Cmd + J (Mac) verwenden. Arbeiten Sie immer auf dieser Kopie weiter, um nicht destruktiv zu arbeiten.
Anwenden des «High Pass» Filters zur Strukturüberprüfung
Um die Hautstruktur besser sichtbar zu machen und die Details herauszufiltern, können Sie die kopierte Ebene in eine Smartobjekt konvertieren. Dadurch bleiben die Filter jederzeit anpassbar. Gehen Sie dafür im Ebenenmenü auf Ebene > Smartobjekte > In Smartobjekt konvertieren. Danach wenden Sie den Filter High Pass an, indem Sie unter Filter > Sonstige Filter > Hochpass diesen mit einem Radius von etwa 2 bis 3 Pixel einstellen. Das Bild wird dabei grau mit sichtbaren Kanten. Ändern Sie anschließend den Ebenenmodus auf Weiches Licht oder Ineinanderkopieren, um die Details zu überprüfen. Dies dient vor allem als Grundlage für das spätere Glätten.
Haut glätten mit der «Gaußschen Weichzeichnung» und Masken
Bei dieser Methode wird eine Weichzeichnung auf die Haut angewendet, ohne die wichtigen Details zu verlieren. Duplizieren Sie die Ebene erneut und wenden Sie dann den Filter Gaußscher Weichzeichner an (Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner). Wählen Sie einen Radius, der die Haut weich erscheinen lässt, typischerweise zwischen 5 und 15 Pixel, je nach Bildauflösung.
Da die Weichzeichnung jedoch zu stark ist und auch Augen, Haare oder Lippen unscharf werden könnten, müssen Sie diese Bereiche mit einer Ebenenmaske schützen. Fügen Sie der weichgezeichneten Ebene eine schwarze Maske hinzu, sodass die Effektwirkung zunächst unsichtbar ist. Wählen Sie dann einen weichen weißen Pinsel und malen vorsichtig auf den Hautpartien, die geglättet werden sollen. Auf diese Weise bleibt die Detailierung in Augen, Haaren und Lippen erhalten, während die Haut weich wirkt.
Feine Verbesserungen mit dem Werkzeug «Bereichsreparatur-Pinsel»
Für kleinere Hautunreinheiten oder Pickel eignet sich das «Bereichsreparatur-Pinsel-Werkzeug» oder der «Reparatur-Pinsel». Wählen Sie das Werkzeug aus der Werkzeugleiste, stellen Sie eine passende Pinselgröße ein und klicken oder malen Sie direkt auf die Hautunreinheiten. Photoshop ersetzt die Stellen automatisch durch benachbarte cleane Hauttextur, was zu einem natürlichen Ergebnis führt. Diese Methode ist besonders effektiv bei kleinen, punktuellen Makeln.
Alternative Methode: Frequenztrennung
Für eine noch professionellere Hautretusche empfiehlt sich die Frequenztrennung. Dabei wird das Bild in zwei Ebenen aufgeteilt: eine für die Hautstruktur (hohe Frequenz) und eine für Farbe und Tonwerte (tiefe Frequenz). Auf der tiefen Frequenzebene können Farbunregelmäßigkeiten geglättet werden, während die Struktur auf der Hochfrequenzebene erhalten bleibt. Diese Technik ist etwas komplexer, bietet aber sehr präzise Kontrolle. Sie erfordert das Erstellen zweier Ebenen, Anwendung bestimmter Filter und das Arbeiten mit Ebenenmasken und Pinseln.
Abschluss und Feinabstimmung
Nachdem Sie die Haut geglättet haben, sollten Sie die Deckkraft der Effekt-Ebenen anpassen, um ein natürliches Ergebnis zu erzeugen. Zu starkes Glätten wirkt schnell künstlich. Nutzen Sie auch verschiedene Zoomstufen, um sowohl den Gesamtlook als auch Details zu überprüfen. Abschließend können Sie mit Tonwertkorrektur, Farbton/Sättigung oder Dodge & Burn weitere Feinjustierungen vornehmen, um das Portrait harmonisch wirken zu lassen.
Fazit
Das Glätten der Haut in Adobe Photoshop erfordert Geduld und Feingefühl. Mit Techniken wie Weichzeichnung in Kombination mit Masken, Bereichsreparatur und optional Frequenztrennung lassen sich professionelle Ergebnisse erzielen, die die natürliche Schönheit des Models hervorheben, ohne künstlich zu wirken.