Zollgebühren bei Amazon-Bestellungen aus China
Wenn Sie bei Amazon Produkte aus China bestellen, können unter bestimmten Umständen Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer anfallen. Diese Kosten entstehen, weil Waren aus Nicht-EU-Ländern in die Europäische Union eingeführt werden und dabei zollrechtliche Vorschriften zu beachten sind.
Zollpflicht und Wertgrenzen
Grundsätzlich hängt die Zollpflicht davon ab, welcher Warenwert und welche Art von Produkten nach Deutschland importiert werden. Für Sendungen aus einem Drittland wie China gilt in der Regel eine Freigrenze von 150 Euro bezüglich der Einfuhrabgaben. Das bedeutet, dass bei einem Warenwert von bis zu 150 Euro (einschließlich Versandkosten) keine Einfuhrabgaben erhoben werden, falls keine verbotenen oder beschränkten Waren betroffen sind. Übersteigt der Warenwert diesen Betrag, werden Zollgebühren und die Einfuhrumsatzsteuer fällig.
Berechnung der Zollgebühren
Die Zollgebühr richtet sich nach der Warentarifnummer und dem Warenwert. Die Warentarifnummer bestimmt den Zollsatz, der je nach Produktkategorie sehr unterschiedlich sein kann. Elektronik, Kleidung, Schmuck oder Spielzeug können jeweils andere Zolltarife haben. Die Zollgebühr wird auf den deklarierten Warenwert zuzüglich Versandkosten berechnet. Neben den Zollgebühren fällt bei Waren aus Nicht-EU-Ländern auch eine Einfuhrumsatzsteuer (in Deutschland meist 19 % bzw. teilweise ermäßigt 7 %) auf den Gesamtbetrag an.
Einfuhrumsatzsteuer
Die Einfuhrumsatzsteuer ersetzt die reguläre Mehrwertsteuer, die beim Kauf innerhalb Deutschlands anfällt. Sie wird auf den Warenwert inklusive Versandkosten sowie die anfallenden Zollgebühren berechnet. Diese Steuer ist obligatorisch und wird von den Zollbehörden beim Import erhoben. Manchmal übernimmt dabei der Paketdienstleister die Abrechnung der Gebühren und stellt diese dem Empfänger in Rechnung.
Verfahren bei Amazon-Bestellungen
Viele Produkte auf Amazon, die aus China versendet werden, sind durch den Versandhändler bereits verzollt und versteuert, beispielsweise wenn Amazon einen Logistikdienst oder ein sogenanntes EU-Depot nutzt. In diesen Fällen fallen für den Endkunden keine zusätzlichen Zollgebühren mehr an. Wenn der Versand allerdings direkt aus China erfolgt und ohne solche Services, müssen Käufer unter Umständen die Zollabwicklung selbst übernehmen oder die zusätzlichen Kosten an den Lieferdienst entrichten.
Kosten und Abwicklung bei der Einfuhr
Wird Ihre Bestellung beim Zoll angemeldet, prüft die Zollbehörde die Angaben und berechnet die zu entrichtenden Gebühren. Der Versanddienstleister kann die Abwicklung der Zollformalitäten übernehmen, dafür aber eine Servicegebühr verlangen. Vor der Zustellung erhalten Sie in der Regel eine Benachrichtigung über die zu entrichtenden Zollgebühren und die Vorgehensweise zur Zahlung. Nach Begleichung der Kosten wird das Paket an Sie ausgeliefert.
Praktische Tipps für den Einkauf
Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Versandbedingungen und Informationen zu Zoll und Steuern beim jeweiligen Verkäufer oder auf der Produktseite genau zu prüfen. Achten Sie darauf, ob der Händler bereits Verzollungs- und Steuerdienstleistungen anbietet oder ob diese Kosten bei der Lieferung hinzukommen. In manchen Fällen kann es günstiger sein, einen höheren Preis für einen Anbieter mit EU-Lager zu zahlen, da keine weiteren Gebühren beim Import anfallen.
Zusammenfassung
Bestellungen aus China bei Amazon können bei Überschreiten bestimmter Wertgrenzen zollpflichtig sein und die Einfuhrumsatzsteuer auslösen. Die genauen Gebühren variieren je nach Produktkategorie und Wert der Sendung. Es ist wichtig, vor dem Kauf die möglichen Zusatzkosten zu berücksichtigen, um Überraschungen bei der Lieferung zu vermeiden.