Technische Umsetzung von Tracking und Analyse bei Videoaufrufen
- Einführung
- Implementierung auf der Client-Seite
- Analytics-Integration
- Backend- und Datenanalyse
- Erweiterte Techniken und Datenschutz
- Zusammenfassung
Einführung
Das Tracking und die Analyse von Videoaufrufen sind heutzutage essenziell, um das Nutzerverhalten besser zu verstehen,
die Performance von Videos zu messen und daraus Optimierungen abzuleiten. Die Umsetzung erfolgt meist durch Kombination
aus Frontend-Tracking, Analytics-Tools und gegebenenfalls Backend-Monitoring. Im Folgenden wird erläutert, wie man dies technisch umsetzen kann.
Implementierung auf der Client-Seite
Die grundlegende Methode ist, das HTML5-Videoelement über JavaScript zu überwachen. Moderne Browser bieten APIs, mit denen
Ereignisse wie play, pause, ended oder timeupdate abgehört werden können. So lässt sich erfassen, wann ein Nutzer
das Video startet, pausiert oder bis zu welchem Zeitpunkt es angesehen wurde. Diese Events können dann über AJAX oder Fetch-API
Zusätzlich kann man durch Abfrage der Videoeigenschaften wie currentTime und duration genau messen,
wie viel Prozent eines Videos der User angeschaut hat. Für präzise Messungen kann man zeitgetaktet, z. B. alle 10 Sekunden,
Analytics-Integration
Eine weitverbreitete Möglichkeit ist die Integration von Tools wie Google Analytics, Matomo oder anderen spezialisierten Video-Analytics-Plattformen.
Diese können über sogenannte Events angesprochen werden. Bei Google Analytics lässt sich mit dem eingebauten Event-Tracking jede Videoaktion protokollieren.
Man sendet dafür beispielsweise beim Start des Videos ein Event mit Kategorie Video, Aktion Play und Label mit dem Videonamen.
Für tiefere Analysen bieten einige Anbieter SDKs oder JavaScript-Bibliotheken an, die speziell für Video-Tracking entwickelt wurden.
Diese liefern oft detailliertere Einblicke wie Engagement, Betrachtungsfenstergröße (ob Video im sichtbaren Bereich ist) oder Geräteinformationen.
Backend- und Datenanalyse
Auf der Serverseite sollten die eingehenden Tracking-Daten entweder in einer Datenbank oder in einem Analytics-System gespeichert werden.
Hierzu eignen sich relationale Datenbanken, NoSQL-Systeme oder Cloud-Analysedienste wie Google BigQuery.
Wichtig ist ein durchdachtes Datenmodell mit Informationen zu Nutzer-ID (anonymisiert), Video-ID, Zeitstempel und Aktionstyp.
Anschließend können diese Daten mit Business-Intelligence-Tools ausgewertet oder durch Eigenprogramme graphisch aufbereitet werden.
So entstehen aussagekräftige Berichte zu durchschnittlicher Wiedergabedauer, Abspielhäufigkeiten, Absprüngen oder Nutzersegmentierung.
Erweiterte Techniken und Datenschutz
Für fortgeschrittenes Tracking können Technologien wie das Intersection Observer API verwendet werden, um zu erkennen, ob das Video tatsächlich im sichtbaren Bereich
des Bildschirms abgespielt wird. Dies ist relevant, da automatisch abgespielte Videos ohne Sichtbarkeit oft nicht als echte Views zählen sollten.
Neben der Technik ist unbedingt der Datenschutz zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich, transparente Hinweise zur Datenerfassung zu geben und gegebenenfalls die
Sensible Daten sollten anonymisiert werden und die Speicherung den geltenden Datenschutzbestimmungen entsprechen.
Zusammenfassung
Zusammenfassend ermöglicht die Kombination aus der Überwachung von Video-Events im Browser, der Übertragung der Daten an ein Analyse-Backend
und der Integration von Analytics-Tools eine umfassende Tracking- und Analyse-Lösung. Damit kann man Nutzungsdaten erfassen, visualisieren und für Optimierungen verwenden.