Warum ist der USB-Stick nach dem Erstellen des Windows-Installationsmediums leer?

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  1. Automatische Formatierung und Dateisystemänderung
  2. Versteckte und systemeigene Dateien
  3. Kontext des Medium Creation Tools
  4. Partitionierung und Erkennen durch das Betriebssystem
  5. Fazit

Automatische Formatierung und Dateisystemänderung

Wenn ein USB-Stick verwendet wird, um ein Windows-Installationsmedium zu erstellen, wird der Stick meistens komplett neu formatiert. Das verwendete Tool, beispielsweise das offizielle Media Creation Tool von Microsoft, löscht alle vorhandenen Daten auf dem USB-Stick und richtet ein bestimmtes Dateisystem ein, das für die Installation von Windows geeignet ist. Dieser Vorgang kann dazu führen, dass der USB-Stick im normalen Datei-Explorer leer erscheint, da die sichtbaren Daten gelöscht wurden und das Dateisystem nun speziell für die Boot- und Installationsdateien formatiert ist.

Versteckte und systemeigene Dateien

Selbst wenn der USB-Stick nicht wirklich leer ist, scheint dies oftmals so, weil die meisten Installationsdateien und Ordner versteckt oder als Systemdateien gekennzeichnet sind. Standardmäßig zeigt der Windows-Datei-Explorer keine versteckten oder geschützten Systemdateien an. Ohne die entsprechenden Einstellungen kann man deshalb den Eindruck bekommen, der USB-Stick sei leer. Wenn man jedoch die Ansichtseinstellungen ändert und diese Dateien sichtbar macht, erkennt man die eigentlichen Installationsdateien.

Kontext des Medium Creation Tools

Das Media Creation Tool oder andere ähnliche Programme kopieren die Windows-Installationsdateien nicht einfach in einen Ordner wie auf eine herkömmliche Datenpartition. Stattdessen erstellen sie einen bootfähigen USB-Stick mit einer speziellen Partitionstruktur und einem Bootsektor, der für den Start des Computers und die Installation von Windows notwendig ist. Diese Bootpartition kann sich von den normalen Partitionen unterscheiden und wird daher vom Betriebssystem manchmal nicht als "voller" Datenträger angezeigt, besonders wenn man mehrere Partitionen auf dem Stick nicht sieht oder wenn das Dateisystem nicht richtig interpretiert wird.

Partitionierung und Erkennen durch das Betriebssystem

USB-Sticks sind normalerweise mit einer einzigen Partition formatiert. Beim Erstellen eines Windows-Installationsmediums kann das Tool jedoch mehrere Partitionen anlegen oder das Dateisystem so anpassen, dass es primär als bootfähiges Medium funktioniert. In manchen Fällen zeigt Windows nur die Partition an, auf der keine Dateien sichtbar sind, oder erkennt den Stick nur als leer, wenn ein anderes, spezielles Dateisystem verwendet wurde, das im Explorer nicht standardmäßig gelesen wird. Dieses ist jedoch notwendig, damit der PC davon starten kann.

Fazit

Der USB-Stick ist also meist nicht wirklich leer nach der Erstellung eines Windows-Installationsmediums. Vielmehr wurden vorhandene Daten entfernt, das Dateisystem und die Partitionen wurden verändert, um den Stick bootfähig zu machen. Außerdem können versteckte oder systemeigene Dateien dafür sorgen, dass der Stick für den Benutzer leer aussieht, wenn die Anzeigeeinstellungen des Explorers nicht angepasst sind. Um den Inhalt korrekt anzuzeigen, müssen eventuell versteckte Dateien sichtbar gemacht oder Tools verwendet werden, die mit bootfähigen Medien umgehen können.

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