Warum funktionieren Änderungen in der Hosts-Datei nicht sofort?

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  1. Zwischenspeicherung durch das Betriebssystem
  2. Browser-caches und Anwendungen
  3. DNS-Resolver und Netzwerkhardware
  4. Erforderliche Maßnahmen zur sofortigen Wirkung
  5. Zusammenfassung

Zwischenspeicherung durch das Betriebssystem

Änderungen in der Hosts-Datei werden vom Betriebssystem zunächst nicht immer unmittelbar berücksichtigt. Das liegt daran, dass viele Betriebssysteme DNS-Anfragen intern zwischenspeichern, um die Auflösung von Domainnamen zu beschleunigen. Diese sogenannte DNS-Cache speichert vorherige Abfragen für eine bestimmte Zeit, sodass bei einer Änderung in der Hosts-Datei die alte Zuordnung weiterhin verwendet wird, bis der Cache abläuft oder geleert wird. Somit kann es eine Verzögerung geben, bevor die neue Zuordnung wirklich aktiv wird.

Browser-caches und Anwendungen

Neben dem Betriebssystem verwenden auch viele Anwendungen und Webbrowser eigene DNS-Caches. Diese speichern ebenfalls die ermittelten IP-Adressen von Domains temporär, um Ladezeiten zu minimieren. Selbst wenn das Betriebssystem bereits die hosts-Datei neu interpretiert hat, kann ein Browser oder eine Anwendung weiterhin die alte IP-Adresse aus dem eigenen Cache verwenden. Deshalb erscheint es oft so, als ob die Änderung in der Hosts-Datei keine Wirkung zeigt, obwohl sie tatsächlich bereits berücksichtigt wurde.

DNS-Resolver und Netzwerkhardware

In einigen Fällen kann auch der verwendete DNS-Resolver, z.B. die DNS-Server des Internetproviders oder spezielle Netzwerkgeräte wie Router, gecachte DNS-Ergebnisse speichern. Diese Zwischenspeicherung wirkt sich vor allem bei externen Domains aus, die nicht direkt über die Hosts-Datei aufgelöst werden, kann aber bei komplexeren Netzwerkkonfigurationen indirekt dazu führen, dass Änderungen zunächst nicht sichtbar sind.

Erforderliche Maßnahmen zur sofortigen Wirkung

Um sicherzustellen, dass Änderungen in der Hosts-Datei sofort wirksam werden, muss der DNS-Cache des Betriebssystems geleert werden. Bei Windows geschieht dies beispielsweise durch den Befehl ipconfig /flushdns, bei macOS mit sudo killall -HUP mDNSResponder oder ähnlichen Kommandos. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, den Browser-Cache zu leeren oder den Browser neu zu starten. Nur wenn alle Ebenen – Betriebssystem, Anwendungen und Netzwerkhardware – die Änderungen berücksichtigt haben, treten die neuen Zuordnungen sofort in Kraft.

Zusammenfassung

Änderungen in der Hosts-Datei wirken nicht sofort, weil Betriebssysteme und Anwendungen DNS-Ergebnisse zwischenspeichern, um die Namensauflösung zu beschleunigen. Diese Zwischenspeicher führen dazu, dass alte Einträge noch genutzt werden, bis der Cache gelöscht oder abläuft. Um die neue Zuordnung direkt zu nutzen, müssen DNS-Caches auf System- und Anwendungsebene manuell geleert werden.

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