Kann ein Virenbefall einen Wiederherstellungspunkt beschädigen?

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  1. Grundlagen der Wiederherstellungspunkte
  2. Wie funktionieren Wiederherstellungspunkte technisch?
  3. Virenbefall und mögliche Auswirkungen auf Wiederherstellungspunkte
  4. Fazit

Grundlagen der Wiederherstellungspunkte

Wiederherstellungspunkte sind Schnappschüsse des Systemzustands zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie speichern wichtige Systemdateien, Registrierungseinträge und teils auch installierte Programme, um im Falle von Fehlfunktionen oder Problemen das System in einen früheren, funktionierenden Zustand zurückversetzen zu können. Diese Funktion ist besonders bei Windows-Betriebssystemen weit verbreitet und bietet eine Möglichkeit zur Fehlerbehebung ohne komplette Neuinstallation.

Wie funktionieren Wiederherstellungspunkte technisch?

Wiederherstellungspunkte basieren auf der Volume Shadow Copy Service (VSS) Technologie, die im Hintergrund Sicherungen von Systemdateien erstellt, während das System läuft. Die gespeicherten Daten sind schreibgeschützt und systemintern verwaltet, um Manipulationen durch normale Anwendungen zu erschweren. Dennoch befinden sie sich auf der Festplatte und sind somit grundsätzlich zugänglich.

Virenbefall und mögliche Auswirkungen auf Wiederherstellungspunkte

Schadsoftware oder Viren versuchen häufig, ihre Spuren zu verwischen oder das System so zu manipulieren, dass eine Entfernung erschwert wird. Das kann unter anderem bedeuten, dass Viren vorhandene Wiederherstellungspunkte beschädigen, löschen oder manipulieren, sodass das System nach einer Wiederherstellung weiterhin infiziert bleibt. Obwohl Wiederherstellungspunkte schreibgeschützt sind, können leistungsstarke oder speziell programmierte Viren mit Systemrechten durchaus Zugriff erhalten und gezielt Dateien im Zusammenhang mit den Wiederherstellungspunkten verändern.

Einige Viren sind sogar dafür bekannt, diese Funktion aktiv zu deaktivieren oder wichtige Systemschutzmechanismen außer Kraft zu setzen, um their persistenz zu sichern. Insbesondere wenn ein Virus Administratorrechte erhält, kann er Systemprozesse beeinflussen und somit verhindern, dass weitere Wiederherstellungspunkte erstellt werden oder bestehende intakt bleiben.

Fazit

Ja, ein Virenbefall kann Wiederherstellungspunkte beschädigen oder unbrauchbar machen. Obwohl Wiederherstellungspunkte so konzipiert sind, dass sie vor alltäglichen Veränderungen geschützt sind, sind sie nicht vollkommen sicher vor gezielter Manipulation durch Schadsoftware. Daher empfiehlt sich neben der Nutzung von Wiederherstellungspunkten auch der Einsatz von Malware-Schutzprogrammen und regelmäßigen externen Backups, um Daten und Systemzustände zuverlässig zu sichern.

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