Auswahl von Gesteinsproben zur Bestimmung des tatsächlichen Alters der Erde

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  1. Grundlagen der Altersbestimmung
  2. Kriterien für die Auswahl geeigneter Gesteinsproben
  3. Besondere Bedeutung bestimmter Meteoriten und Mineralien
  4. Praktische Vorgehensweise bei der Probenentnahme
  5. Zusammenfassung

Grundlagen der Altersbestimmung

Um das tatsächliche Alter der Erde zu ermitteln, ist es notwendig, Gesteinsproben auszuwählen, die so alt wie möglich sind und deren Entstehung gut nachvollziehbar ist. Die Altersbestimmung basiert hauptsächlich auf radiometrischen Methoden, bei denen der Zerfall radioaktiver Isotope in den Mineralien eines Gesteins gemessen wird. Durch diese Messung lässt sich ein sogenanntes "Radiometrisches Alter" bestimmen, welches angibt, wie lange das Gestein bereits existiert.

Kriterien für die Auswahl geeigneter Gesteinsproben

Bei der Auswahl wird darauf geachtet, Proben zu nutzen, die möglichst wenig durch nachträgliche geologische Prozesse verändert wurden. Das bedeutet, dass Erosion, Metamorphose oder Verwitterung die ursprüngliche Zusammensetzung nicht wesentlich verändert haben sollten, damit die radiometrische Uhr eindeutig ablesbar bleibt. Insbesondere werden besonders alte magmatische oder metamorphe Gesteine gesucht, da Sedimentgesteine oft jünger sind und nicht direkt das Alter der Erde widerspiegeln.

Besondere Bedeutung bestimmter Meteoriten und Mineralien

Neben terrestrischen Gesteinen spielen auch bestimmte Meteoritenstücke eine entscheidende Rolle. Da Meteoriten als Überbleibsel aus der Entstehungszeit des Sonnensystems gelten, zeigen sie oft ein höheres Alter als die ältesten auf der Erde gefundenen Gesteine. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Mineral Zirkon, das in einigen wenigen Proben gefunden wird und sich durch seine hohe Widerstandsfähigkeit gegen geologische Veränderungen auszeichnet. Zirkon-Körner ermöglichen deshalb besonders präzise Altersbestimmungen von bis zu 4,4 Milliarden Jahren – nahe am erwarteten Alter der Erde.

Praktische Vorgehensweise bei der Probenentnahme

Die Probenentnahme erfolgt bevorzugt an Orten, an denen alte Gesteine an der Erdoberfläche zugänglich sind, beispielsweise in uralten Gebirgsregionen wie den Jack Hills in Australien oder dem Acasta-Gneis in Kanada. Wissenschaftler analysieren zunächst das geologische Umfeld, um sicherzustellen, dass das ausgewählte Gestein eine möglichst ursprüngliche Geschichte aufweist. Mehrere Proben werden aus unterschiedlichen Regionen entnommen, um altersbestätigende Messungen zu erhalten und lokale Anomalien auszuschließen.

Zusammenfassung

Die Auswahl von Gesteinsproben zur Altersbestimmung der Erde ist ein sorgfältiger Prozess, der auf der Suche nach besonders alten, unveränderten magmatischen oder metamorphosen Gesteinen basiert. Die Analyse von widerstandsfähigen Mineralien wie Zirkon und die Untersuchung uralter Meteoriten ermöglichen es, ein zuverlässiges Alter zu bestimmen. Durch die Kombination von Proben aus verschiedenen Teilen der Erde und verschiedene radiometrische Methoden wird das tatsächliche Alter der Erde – heute auf etwa 4,54 Milliarden Jahre datiert – möglichst genau ermittelt.

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