Wie kann ich verhindern, dass die App im Hintergrund geschlossen wird?

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  1. Einführung
  2. Funktionsweise des Betriebssystems und Hintergrundprozesse
  3. Strategien auf Android
  4. Strategien auf iOS
  5. Nutzerwissen und App-Design
  6. Fazit

Einführung

Viele Anwendungen auf mobilen Geräten müssen auch im Hintergrund reibungslos weiterlaufen, um wichtige Aufgaben auszuführen. Allerdings schließen Betriebssysteme Apps im Hintergrund häufig automatisch, um Ressourcen wie Akku und Arbeitsspeicher zu sparen. Um zu verhindern, dass deine App im Hintergrund geschlossen wird, gibt es sowohl technische als auch konzeptionelle Ansätze, die je nach Plattform und Anwendungsfall variieren.

Funktionsweise des Betriebssystems und Hintergrundprozesse

Moderne Betriebssysteme wie Android und iOS verwalten Apps im Hintergrund sehr aggressiv. Sie priorisieren aktive Anwendungen im Vordergrund und schließen Hintergrund-Apps automatisch, wenn der Speicher knapp wird oder wenn sie über längere Zeit keine aktive Nutzerinteraktion haben. Dadurch wird die Leistung des Systems optimiert und der Akku geschont. Es ist wichtig zu verstehen, dass man als Entwickler nicht uneingeschränkt verhindern kann, dass das System Apps beendet, jedoch gibt es Mechanismen, die die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich reduzieren.

Strategien auf Android

Auf Android-Systemen ist es möglich, bestimmte Hintergrunddienste zu verwenden, die das Betriebssystem als weniger entbehrlich einstuft und somit seltener beendet. Der Einsatz eines sogenannten Foreground Service ist dabei besonders wichtig. Ein Foreground Service zeigt eine permanente Benachrichtigung an, signalisiert dem System, dass die App aktiv und relevant ist, und bekommt dadurch eine höhere Priorität. Außerdem kann man durch die richtige Nutzung von Wake Locks verhindern, dass das Gerät in einen Energiesparmodus wechselt, wodurch wichtige Prozesse unterbrochen werden.

Zusätzlich gibt es für bestimmte Anwendungen Ausnahmeregelungen, wie etwa das Whitelisting von Apps im Akkuoptimierungs-Manager der Hersteller. Der Nutzer muss diese Einstellung oft manuell vornehmen, da Android standardmäßig aggressive Energiesparfunktionen hat.

Strategien auf iOS

Bei iOS sind die Möglichkeiten aufgrund des restriktiveren Systemdesigns begrenzter. Apple erlaubt nur bestimmte Kategorien von Apps, wie etwa Musikplayer, Navigations-Apps oder VoIP-Anwendungen, auch im Hintergrund ohne Einschränkungen zu laufen. Dafür muss man in der App-Definition explizit bestimmte Hintergrundmodi aktivieren.

Wenn deine App in eine dieser Kategorien fällt, kannst du in den Xcode-Projekteinstellungen den Background Mode aktivieren und den passenden Modus auswählen. Für alle anderen Apps empfiehlt sich die Nutzung von lokalen Benachrichtigungen oder Background Fetch, um in regelmäßigen Abständen kurz im Hintergrund aktiv zu sein, aber ein dauerhaftes Offenhalten im Hintergrund ist nicht möglich.

Nutzerwissen und App-Design

Neben den technischen Lösungen spielt auch das Nutzerverhalten eine Rolle. Es ist hilfreich, die Nutzer darüber zu informieren, dass die App besser funktioniert, wenn sie nicht manuell im Hintergrund geschlossen oder im Akku-Manager eingeschränkt wird. Deshalb ist eine klare Kommunikation innerhalb der App sinnvoll, um die Nutzer zu sensibilisieren.

Außerdem sollte das App-Design so gestaltet sein, dass wichtige Prozesse, die im Hintergrund laufen müssen, energieeffizient sind und das System nicht zu zu hohem Ressourcenverbrauch verleiten. Das erhöht die Chance, dass das Betriebssystem die App länger aktiv lässt.

Fazit

Ein vollständiges Verhindern des Schließens einer App im Hintergrund ist durch das Betriebssystem standardmäßig nicht vorgesehen, um die Systemressourcen zu optimieren. Dennoch kann man durch den Einsatz spezieller Hintergrunddienste und -modi, durch das Whitelisting von Apps, die richtige Nutzung von Benachrichtigungen und durch eine gute Nutzerkommunikation die Lebensdauer der App im Hintergrund deutlich verlängern. Dabei sind die Möglichkeiten je nach Betriebssystem unterschiedlich und müssen gezielt an die Plattform angepasst werden.

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