Welche Unterschiede bestehen bei der Skalierbarkeit und Performance zwischen SharePoint Online und SharePoint Server?
Einführung
SharePoint Online und SharePoint Server sind zwei Varianten der SharePoint-Plattform von Microsoft, die sich maßgeblich hinsichtlich Bereitstellung, Skalierbarkeit und Performance unterscheiden. Während SharePoint Server eine On-Premises-Lösung ist, wird SharePoint Online als cloudbasierter Dienst über Microsoft 365 bereitgestellt. Diese grundsätzliche Unterscheidung beeinflusst die Möglichkeiten und Grenzen bezüglich Skalierbarkeit und Performance erheblich.
Skalierbarkeit
Bei SharePoint Server liegt die Verantwortung für die Skalierbarkeit primär beim Unternehmen selbst. Infrastruktur, Hardware und Netzwerkkapazitäten müssen eigenständig verwaltet und bei Bedarf erweitert werden. Das bedeutet, dass die Skalierbarkeit direkt an die vorhandenen Ressourcen und die Investitionsbereitschaft gebunden ist. Große Umgebungen erfordern oft komplexe multi-server Farmen mit mehreren Web-, Anwendungs- und Datenbankservern. Die Skalierung erfolgt hierbei sowohl vertikal (Aufrüstung einzelner Server) als auch horizontal (Hinzufügen weiterer Server). Diese Flexibilität ermöglicht es, die Umgebung exakt an individuelle Bedürfnisse anzupassen, führt jedoch auch zu einem erhöhten administrativen Aufwand bezüglich Wartung und Kapazitätsplanung.
Im Gegensatz dazu nutzt SharePoint Online die Vorteile der Azure-Cloud-Infrastruktur von Microsoft, die eine praktisch unbegrenzte Skalierbarkeit bietet. Die Plattform passt sich dynamisch an wechselnde Nutzerzahlen, Speicheranforderungen und Lastspitzen an, ohne dass der Nutzer direkten Einfluss darauf nehmen muss. Microsoft übernimmt die Verwaltung und Optimierung der zugrundeliegenden Ressourcen, wodurch sich der Betriebermes im Unternehmen auf Funktionalitäten und Inhalte konzentriert. Die Skalierung erfolgt somit automatisch, was insbesondere für Unternehmen mit stark variierenden Lastprofilen ein großer Vorteil ist.
Performance
Die Performance von SharePoint Server ist stark abhängig von der eingesetzten Hardware, der Netzwerkinfrastruktur und der optimalen Konfiguration der Server-Farm. Der Administrator hat hier die Möglichkeit, durch gezielte Anpassungen und Optimierungen wie Caching-Strategien, Load Balancing und Datenbank-Tuning Einfluss auf die Performance zu nehmen. Dadurch lässt sich in vielen Fällen eine sehr hohe Performance erreichen, die speziell auf unternehmenseigene Anforderungen zugeschnitten ist. Allerdings kann die Performance bei steigender Nutzerzahl und Datenmenge leiden, wenn nicht rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur Skalierung ergriffen werden.
SharePoint Online profitiert von den global verteilten Rechenzentren und der optimierten Netzwerkarchitektur von Microsoft. Inhalte werden häufig über Content Delivery Networks (CDNs) ausgeliefert, was die Ladezeiten für Endanwender deutlich reduziert. Zudem sorgt Microsoft kontinuierlich durch Updates und Backend-Optimierungen für eine konsistente und meist sehr gute Performance, ohne dass der Nutzer selbst eingreifen muss. Allerdings kann die Performance gelegentlich durch Faktoren beeinflusst werden, die außerhalb der direkten Kontrolle des Kunden liegen, wie z.B. die Internetanbindung oder temporäre Lastsituationen auf Seiten Microsofts.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SharePoint Server eine hohe individuelle Skalierbarkeit und performance ermöglicht, allerdings mit entsprechendem administrativen Aufwand und Investitionen verbunden ist. SharePoint Online bietet eine nahezu grenzenlose, automatisierte Skalierung und eine solide Performance, die durch Microsoft verwaltet wird, dafür aber weniger individuellen Einfluss erlaubt. Die Wahl zwischen beiden Varianten sollte daher auf Basis der spezifischen Anforderungen an Kontrolle, Flexibilität, Skalierung und Performance getroffen werden.