Netzwerkeinstellungen für Live Share in Visual Studio Code auf macOS

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  1. Grundlagen von Live Share
  2. Erforderliche Netzwerkkommunikation
  3. Firewall- und Proxy-Einstellungen
  4. Ports und Domains, die freigegeben sein sollten
  5. Netzwerkkonfiguration bei Peer-to-Peer Verbindungen
  6. Zusätzliche macOS-spezifische Hinweise
  7. Fazit

Grundlagen von Live Share

Live Share ist eine Erweiterung von Visual Studio Code, die es mehreren Entwicklern ermöglicht, in Echtzeit gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Diese Kollaboration erfolgt über das Internet oder lokale Netzwerke, indem Sitzungen gestartet und geteilt werden. Damit Live Share reibungslos funktioniert, sind bestimmte Netzwerkeinstellungen erforderlich, insbesondere auf macOS-Systemen, die oft durch Firewall-Regeln und Netzwerkkonfigurationen eingeschränkt sind.

Erforderliche Netzwerkkommunikation

Live Share benötigt in erster Linie eine stabile Internetverbindung, da die Daten – insbesondere während externer Kollaborationssitzungen – über die Server von Microsoft übertragen werden. Der Dienst verwendet HTTPS (Port 443) für den Austausch von Signalisierungsdaten. Zusätzlich ist es wichtig, dass bestimmte Domains von Microsoft erreichbar sind, um Authentifizierungs- und Sitzungsverwaltungsvorgänge korrekt durchzuführen. Eine direkte Peer-to-Peer (P2P) Verbindung über spezielle Ports wird in der Regel durch TURN-/STUN-Server unterstützt, was bedeutet, dass der Client ausgehenden UDP- und TCP-Verkehr auf bestimmten Ports erlauben muss.

Firewall- und Proxy-Einstellungen

macOS verfügt über eine eingebaute Firewall, die unter Umständen den Netzwerkverkehr für Visual Studio Code oder spezifisch für Live Share einschränkt. Um sicherzugehen, dass Live Share nicht blockiert wird, sollten Ausnahmen für Visual Studio Code (Code.app) in der Firewall hinzugefügt werden. Dies kann in den Systemeinstellungen unter Sicherheit > Firewall > Firewall-Optionen... erfolgen, indem Visual Studio Code Zugriffsrechte für eingehende Verbindungen erhält.

Falls der Nutzer ein Proxy-Netzwerk verwendet, muss sichergestellt werden, dass Visual Studio Code und die Live Share Erweiterung den Proxy korrekt nutzen können. Dies beinhaltet das Konfigurieren der Proxy-Einstellungen in Visual Studio Code (unter Einstellungen > Proxy) sowie das Erlauben von HTTPS-Verkehr durch den Proxy für die Server von Microsoft.

Ports und Domains, die freigegeben sein sollten

Für den Datenaustausch nutzt Live Share hauptsächlich Port 443 (HTTPS). Es ist wichtig, dass dieser Port für ausgehende Verbindungen offen ist. Des Weiteren sollten folgende Domains erreichbar sein: *.vsls.visualstudio.com, *.visualstudio.com und *.microsoft.com. Diese Domains werden für Authentifizierung, Sitzungsmanagement und Signalübertragung benötigt. In Unternehmensumgebungen mit restriktiven Netzwerkrichtlinien müssen diese Domains explizit freigegeben werden.

Netzwerkkonfiguration bei Peer-to-Peer Verbindungen

Live Share versucht, sofern möglich, eine direkte Peer-to-Peer Verbindung zwischen Teilnehmern herzustellen, um die Latenz zu minimieren und den Datenfluss zu optimieren. Hierfür werden UDP-Verbindungen auf verschiedenen dynamischen Ports verwendet, die durch NAT (Network Address Translation) und Firewalls oft blockiert werden. Live Share greift in diesen Fällen auf TURN- und STUN-Server zurück, welche das Verbindungsrouting über öffentliche Server ermöglichen.

Damit diese Mechanismen funktionieren, sollte der ausgehende UDP-Verkehr nicht komplett blockiert sein. Auch dynamische TCP- und UDP-Ports sollten nicht restriktiv behandelt werden. Ist dies nicht möglich, wird die Verbindung zwar langsamer, aber meist noch funktional über die Relay-Server hergestellt.

Zusätzliche macOS-spezifische Hinweise

Auf macOS kann zusätzliche Sicherheit durch Gatekeeper oder andere Schutzmechanismen vorhanden sein, die zunächst Verbindungen von Visual Studio Code blockieren könnten. Es ist ratsam, Visual Studio Code und seine Erweiterungen stets von offiziellen Quellen zu beziehen und bei der ersten Ausführung alle networkbezogenen Zugriffsanfragen zu erlauben.

Falls Probleme auftreten, hilft es oft, die macOS-Netzwerkdiagnosewerkzeuge zu verwenden, um zu überprüfen, ob gewünschte Ports und Domains erreichbar sind – beispielsweise mit dem ping- oder telnet-Befehl im Terminal.

Fazit

Damit Live Share in Visual Studio Code auf macOS zuverlässig funktioniert, ist eine offene Netzwerkumgebung für ausgehenden HTTPS-Verkehr auf Port 443 sowie Zugriff auf spezifische Microsoft-Domains notwendig. Die macOS-Firewall sollte Visual Studio Code Verbindungen erlauben, und bei Nutzung von Proxys müssen entsprechende Konfigurationen in Visual Studio Code vorgenommen werden. Für eine optimale Erfahrung sollte der UDP-Verkehr für dynamische Ports nicht komplett blockiert werden, damit Peer-to-Peer-Verbindungen erfolgreich aufgebaut werden können.

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