Bildschirmfreigabe in Ubuntu konfigurieren
- Einführung
- Vorbereitung des Systems
- Aktivieren der Bildschirmfreigabe über die Systemeinstellungen
- Konfiguration von VNC-Zugang und Passwortschutz
- Verbindung von einem anderen Rechner aus herstellen
- Firewall- und Netzwerkeinstellungen
- Alternativen und weitere Möglichkeiten
- Zusammenfassung
Einführung
Die Bildschirmfreigabe ist eine praktische Funktion, mit der Sie den Desktop Ihres Ubuntu-Systems remote anzeigen und steuern können. Dies ist besonders nützlich für Fernwartung, Präsentationen oder um Hilfe von einem anderen Benutzer zu erhalten. Ubuntu unterstützt standardmäßig Protokolle wie VNC (Virtual Network Computing) zur Bildschirmfreigabe.
Vorbereitung des Systems
Stellen Sie zunächst sicher, dass Ihr Ubuntu-System auf dem neuesten Stand ist. Öffnen Sie dafür ein Terminal und führen Sie die folgenden Befehle aus:
sudo apt update && sudo apt upgrade
Für die Bildschirmfreigabe benötigen Sie ein Serverprogramm wie vino oder gnome-remote-desktop, welches bei neueren Ubuntu-Versionen (ab 21.04) standardmäßig integriert ist. Falls Sie eine ältere Ubuntu-Version nutzen, können Sie vino installieren mit:
sudo apt install vino
Aktivieren der Bildschirmfreigabe über die Systemeinstellungen
In Ubuntu mit der GNOME-Desktopumgebung öffnen Sie die "Einstellungen" und navigieren dort zum Bereich Freigaben. Hier finden Sie den Punkt Bildschirmfreigabe. Um die Freigabe zu aktivieren, schalten Sie den Schalter auf Ein. Hier können Sie noch weitere Optionen einstellen, wie etwa, ob eine Bestätigung am Desktop erforderlich ist, bevor eine Verbindung zulässig ist, sowie die Verschlüsselung und Passwortsicherheit.
Konfiguration von VNC-Zugang und Passwortschutz
Die meisten Fernzugriffsprogramme verwenden das VNC-Protokoll. Um den Zugriff abzusichern, sollten Sie unbedingt ein Passwort festlegen. In den Freigabeeinstellungen können Sie ein Passwort konfigurieren, das dann bei Verbindungsaufbau vom Remote-Client abgefragt wird. Falls Sie die alten Vino-Server verwenden, können Sie das Passwort auch über das Terminal setzen:
gsettings set org.gnome.Vino authentication-methods " "
gsettings set org.gnome.Vino vnc-password $(echo -n IhrPasswort | base64)
Ersetzen Sie hierbei IhrPasswort durch das gewünschte Kennwort. Bitte beachten Sie, dass Base64-Kodierung keine echte Verschlüsselung ist, sondern nur eine einfache Codierung.
Verbindung von einem anderen Rechner aus herstellen
Um den freigegebenen Bildschirm zu sehen und zu steuern, benötigen Sie auf dem Client-Rechner eine VNC-Viewer-Anwendung, beispielsweise Remmina oder Vinagre auf Linux-Systemen, oder Viewer wie RealVNC oder TightVNC auf Windows und macOS. Geben Sie in der Viewer-Software die IP-Adresse des Ubuntu-Rechners ein, bei dem Sie die Freigabe aktiviert haben. Nach Bestätigung der Verbindung und Eingabe des Passwortes wird der Desktop angezeigt.
Firewall- und Netzwerkeinstellungen
Die Bildschirmfreigabe kommuniziert standardmäßig über den TCP-Port 5900. Stellen Sie sicher, dass die Firewall auf dem Ubuntu-System diesen Port nicht blockiert. Falls Sie die Firewall ufw verwenden, können Sie den Port mit folgendem Befehl freigeben:
sudo ufw allow 5900/tcp
Bei Verbindungen über lokale Netzwerke ist dies meist unproblematisch, bei Zugriffen übers Internet sollten Sie aber unbedingt VPN oder andere sichere Tunnel verwenden, um Ihre Verbindung zu schützen.
Alternativen und weitere Möglichkeiten
Neben der integrierten VNC-Lösung gibt es auch andere Möglichkeiten, den Bildschirm in Ubuntu freizugeben. Beispielsweise eignen sich Tools wie TeamViewer, AnyDesk oder Chrome Remote Desktop für einfache, oft auch plattformübergreifende Fernzugriffe mit mehr Komfort und Sicherheit. Diese Programme müssen allerdings separat installiert werden und verlangen in der Regel eine Internetverbindung.
Zusammenfassung
Die Konfiguration der Bildschirmfreigabe in Ubuntu erfolgt bequem über die Systemeinstellungen in den Freigabeoptionen. Neben der Aktivierung müssen Sie vor allem auf Sicherheit durch Passwortschutz und Firewall-Regeln achten. Für den Zugriff nutzen Sie am besten VNC-kompatible Viewer. Für sichere Verbindungen ist zudem der Einsatz von VPN oder anderen verschlüsselten Tunnelmechanismen empfehlenswert. Für erweiterte Funktionen und Komfort können auch Drittanbieter-Programme genutzt werden.