Warum ist die Dichte von Eis niedriger als die von flüssigem Wasser?
- Struktur und Wasserstoffbrückenbindungen
- Anordnung der Moleküle im flüssigen Zustand
- Kristalline Struktur des Eises
- Folgen für die Dichte
- Bedeutung für Umwelt und Natur
Struktur und Wasserstoffbrückenbindungen
Die ungewöhnliche Eigenschaft des Wassers, dass sein fester Zustand (Eis) eine geringere Dichte besitzt als sein flüssiger Zustand, hängt eng mit der molekularen Struktur und dem Verhalten der Wasserstoffbrückenbindungen zusammen. Wasser besteht aus Wassermolekülen (H 2 O), die durch Wasserstoffbrücken miteinander verbunden sind. Diese Wasserstoffbrücken sind stabile, aber flexible Bindungen zwischen dem Wasserstoff eines Moleküls und dem Sauerstoff eines benachbarten Moleküls.
Anordnung der Moleküle im flüssigen Zustand
Im flüssigen Zustand bewegen sich die Wassermoleküle ständig und sind nicht fest aneinander gebunden. Die Wasserstoffbrücken bilden sich und brechen permanent, wodurch die Moleküle relativ eng zusammenrücken können. Diese flexible Vernetzung erlaubt es den Molekülen, eine dichtere Packung einzunehmen, da keine starren Strukturen vorliegen und sie sich aneinander anpassen können.
Kristalline Struktur des Eises
Beim Gefrieren ordnen sich die Wassermoleküle zu einer festen, hexagonalen Kristallstruktur, in der die Wasserstoffbrücken eine bestimmte, definierte Anordnung einhalten. Diese Anordnung sorgt für einen regelmäßigen Abstand zwischen den Molekülen, der größer ist als im flüssigen Zustand. Die starre Struktur hält die Moleküle auf Distanz und verhindert ein dichtes Zusammenrücken.
Folgen für die Dichte
Durch diese offene, hexagonale Kristallstruktur nimmt Eis ein größeres Volumen ein als die gleiche Masse Wasser im flüssigen Zustand. Da die Dichte als Masse pro Volumen definiert ist, führt das größere Volumen bei gleicher Masse zu einer geringeren Dichte von Eis. Deshalb schwimmt Eis auch auf Wasser.
Bedeutung für Umwelt und Natur
Diese Eigenschaft hat weitreichende ökologische Folgen: Die geringere Dichte von Eis sorgt dafür, dass Gewässer von oben her zufrieren und das Eis auf der Oberfläche schwimmt, wodurch das Leben im Wasser unterhalb der Eisdecke geschützt bleibt. Ohne diese Besonderheit wäre das Leben in vielen Gewässern in kalten Regionen stark gefährdet.
