Wie stellt Exchange Server sicher, dass E-Mails bei einem Serverausfall weiterhin zugänglich sind?

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  1. Einführung in die Hochverfügbarkeit von Exchange Server
  2. Datenredundanz durch Mailbox-Datenbanken und DAGs
  3. Automatisches Failover und Datenbankumschaltung
  4. Lastverteilung und Clientzugriffe
  5. Zusätzliche Sicherungsmechanismen
  6. Fazit

Einführung in die Hochverfügbarkeit von Exchange Server

Microsoft Exchange Server ist ein weit verbreiteter E-Mail- und Groupware-Server, der in vielen Unternehmen zum Einsatz kommt. Da E-Mails eine zentrale Kommunikationsform sind, ist es entscheidend, dass sie auch bei einem Ausfall einzelner Komponenten weiterhin zugänglich und nutzbar sind. Um diese Verfügbarkeit sicherzustellen, nutzt Exchange Server verschiedene Technologien und Mechanismen, die zusammenarbeiten, um Ausfälle abzufedern und die Dienste ohne spürbare Unterbrechung bereitzustellen.

Datenredundanz durch Mailbox-Datenbanken und DAGs

Im Kern der Hochverfügbarkeitsstrategie steht die Speicherung der Mailbox-Datenbanken. Exchange Server speichert alle Postfachdaten in Datenbanken, sogenannte Mailbox-Datenbanken. Um Ausfallzeiten zu vermeiden, repliziert Exchange diese Datenbanken automatisch auf mehrere Server innerhalb eines sogenannten Database Availability Group (DAG). Ein DAG ist ein Cluster aus bis zu 16 Exchange-Servern, die die gleichen Mailbox-Datenbanken in mehreren Kopien vorhalten.

Durch diese redundant gespeicherten Kopien kann beim Ausfall eines Servers oder einer Datenbankinstanz sofort auf eine andere Kopie umgeschaltet werden, ohne dass der Endbenutzer seine E-Mails verliert oder Zugriffsprobleme bekommt. Die Replikation der Datenbanken erfolgt kontinuierlich und synchronisiert, wodurch die Datenintegrität gewährleistet wird.

Automatisches Failover und Datenbankumschaltung

Sollte ein Exchange-Server oder eine Datenbankkopie ausfallen, erkennt das System dies anhand von Health-Monitoring-Mechanismen und anderen Diagnosetools. Der DAG übernimmt dann automatisch ein sogenanntes Failover: Die aktiven Verbindungen und die Dienste werden auf eine gesunde Datenbankkopie auf einem anderen Server umgeschaltet.

Diese Umschaltung ist meist schnell und transparent für die Benutzer, die dadurch kaum mitbekommen, dass ein Ausfall stattgefunden hat. Die Verfügbarkeit der E-Mails bleibt somit nahezu ohne Unterbrechung bestehen.

Lastverteilung und Clientzugriffe

Neben der Datenbankreplikation sorgt Exchange auch auf der Ebene der Clientzugriffe und Dienste für Ausfallsicherheit. Über Load Balancer oder eingebaute Funktionen kann der Zugriff auf die Exchange-Server so verteilt werden, dass bei einem Serverausfall die Clients automatisch auf einen anderen Server weitergeleitet werden.

Besonders der Client Access Services Layer ist so aufgebaut, dass kein einzelner Server einen Single Point of Failure darstellt. Durch die Verteilung der Dienste auf mehrere Server bleibt der Zugriff auf E-Mails, Kalender und andere Funktionen stets gewährleistet.

Zusätzliche Sicherungsmechanismen

Ergänzend zur DAG-Technologie können Unternehmen Backups, Notfallwiederherstellungen und geografisch verteilte Rechenzentren einsetzen, um den Schutz der E-Mail-Daten zu erhöhen. Exchange Server unterstützt diverse Backup- und Restore-Verfahren, um im Falle eines größeren Ausfalls auch Datenverluste vermeiden zu können.

Außerdem bietet Microsoft mit Exchange Online, dem cloudbasierten Pendant, weitere Möglichkeiten der Redundanz und Ausfallsicherheit an, indem die Serverinfrastruktur in Microsoft-Rechenzentren mit hoher Verfügbarkeit betrieben wird.

Fazit

Exchange Server gewährleistet die dauerhafte Verfügbarkeit von E-Mails bei Serverausfällen vor allem durch die Verwendung von Database Availability Groups, die eine synchrone oder asynchrone Replikation von Mailbox-Datenbanken ermöglichen. Die automatische Umschaltung auf redundante Datenbankkopien, verteilter Clientzugriff und ergänzende Backup-Strategien sorgen dafür, dass Benutzer ihre E-Mails auch im Falle eines Ausfalls weiterhin problemlos abrufen und nutzen können. So wird die Business-Kommunikation ohne Unterbrechung aufrechterhalten.

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