Wie reduziert Firefox die Genauigkeit von durch Canvas-Fingerprinting gewonnenen Daten?
- Einführung in Canvas-Fingerprinting
- Die Herausforderung für den Datenschutz
- Technische Umsetzung in Firefox
- Wirkung auf das Fingerprinting
- Fazit
Einführung in Canvas-Fingerprinting
Canvas-Fingerprinting ist eine Technik, die von Webseiten verwendet wird, um einzigartige Merkmale eines Geräts zu identifizieren und damit Nutzer auch ohne Cookies zu verfolgen. Dabei wird das HTML5-Canvas-Element genutzt, um eine Bilddarstellung zu generieren, die aufgrund von verschiedensten Faktoren wie Grafiktreibern, Betriebssystem, Schriftarten und Renderalgorithmen auf jedem Gerät leicht unterschiedlich ausfällt. Dieses minimal abweichende Bild kann als Fingerabdruck dienen.
Die Herausforderung für den Datenschutz
Weil Canvas-Fingerprinting schwer zu erkennen und zu blockieren ist, stellt es eine erhebliche Bedrohung für den Datenschutz der Nutzer dar. Viele Webseiten verwenden diese Methode, um Tracking auch dann fortzusetzen, wenn Cookies gelöscht oder blockiert werden. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat Mozilla in Firefox verschiedene Maßnahmen implementiert, um die Verlässlichkeit des Fingerprints zu mindern, ohne die Funktionalität von Webseiten zu beeinträchtigen.
Technische Umsetzung in Firefox
Firefox reduziert die Genauigkeit der durch Canvas-Fingerprinting gewonnenen Daten primär, indem es den Canvas-Ausgabeprozess verändert. Beim Zugriff auf das Canvas-Element wird eine Art "Rauschfilter" über das gerenderte Bild gelegt. Konkret bedeutet das, dass geringe zufällige Modifikationen in den Pixelwerten vorgenommen werden. Diese Änderungen sind so klein, dass sie für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind, aber groß genug, um eine konsistente und einheitliche Identifikation des Geräts durch genau dieselben Canvas-Daten zu verhindern.
Zusätzlich fordert Firefox für Webseiten eine explizite Berechtigung, bevor der Canvas-Inhalt gelesen werden kann. Beim erstmaligen Versuch, pixelbasierte Daten auszulesen, zeigt der Browser eine Benachrichtigung an, die den Nutzer darüber informiert und ihn um Erlaubnis bittet. Erst nach Genehmigung liefert Firefox präzise Canvas-Daten zurück; andernfalls werden die Daten mit einer variierenden Verzerrung versehen, die das Fingerprinting unzuverlässig macht.
Wirkung auf das Fingerprinting
Durch die Kombination aus der subtilen Bildverfälschung und der Nutzerabfrage verhindert Firefox, dass Webseiten eine verlässliche, stabile Canvas-Fingerabdruckdatenbank aufbauen können. Selbst wenn eine Webseite versucht, den Fingerprint zu generieren, führt das im Browser eingebettete Rauschen dazu, dass sich die Messwerte bei jedem Zugriff geringfügig ändern. Das macht den Fingerprint unzuverlässig und somit für Trackingzwecke ungeeignet.
Fazit
Zusammenfassend reduziert Firefox die Genauigkeit von durch Canvas-Fingerprinting gewonnenen Daten durch eine Kombination aus dezenter, zufälliger Verfälschung der Canvas-Pixel und dem Einfordern einer ausdrücklichen Nutzererlaubnis vor dem Zugriff auf die Bilddaten. Diese Maßnahmen schützen effektiv die Privatsphäre der Nutzer, indem sie die Erstellung stabiler und einzigartiger Fingerprints verhindern, ohne dabei die meisten legitimen Webseitenfunktionen zu beeinträchtigen.