Wie kann man die Amplitude einer Uhr messen?
- Was bedeutet Amplitude bei mechanischen Uhren?
- Wie wird die Amplitude gemessen?
- Praktische Durchführung der Messung
- Warum ist die Amplitude wichtig?
Die Amplitude einer Uhr beschreibt den maximalen Schwingwinkel der Unruhspirale innerhalb eines mechanischen Uhrwerks. Sie ist ein wichtiger Indikator für den Zustand und die Genauigkeit der Uhr. Das Messen der Amplitude liefert wertvolle Informationen über die Funktionstüchtigkeit und die Gangreserve einer mechanischen Uhr.
Was bedeutet Amplitude bei mechanischen Uhren?
Im Uhrmacherjargon bezeichnet die Amplitude die Bewegung der Unruh in Grad, also den Winkel, den die Unruh beim Ausschlag nach links und rechts erreicht. Eine hohe Amplitude weist auf einen gesunden, gut geschmierten und genau arbeitenden Gang hin, während eine zu geringe Amplitude auf Verschleiß, Trockenheit oder andere Probleme im Uhrwerk hinweisen kann.
Wie wird die Amplitude gemessen?
Zum Messen der Amplitude benutzt man meistens spezielle Geräte, sogenannte Zeitwaagen. Diese messen Schläge der Unruh und berechnen daraus verschiedene Parameter wie die Amplitude, den Gangfehler und den Rollenwinkel. Ein Uhrmacher kann dadurch die Qualität und Funktion des Uhrwerks sehr präzise beurteilen. Alternativ können erfahrene Uhrmacher die Amplitude auch anhand technischer Beobachtungen und Erfahrungswerten abschätzen, allerdings ist das nicht so genau wie mit einer Zeitwaage.
Praktische Durchführung der Messung
Um die Amplitude zu messen, wird die Uhr in der Zeitwaage fixiert und der Mechanismus startet. Die Zeitwaage registriert die Schwingungen der Unruh und analysiert das Signal. Dabei werden die maximale Ausschlagswinkel in Grad ermittelt. Idealerweise liegt die Amplitude einer gut regulierten Armbanduhr bei etwa 270 bis 310 Grad. Liegt die gemessene Amplitude viel darunter, ist oft eine Wartung oder Revision nötig.
Warum ist die Amplitude wichtig?
Die Amplitude zeigt an, wie kräftig und frei sich die Unruh bewegt. Eine zu geringe Amplitude beeinträchtigt die Ganggenauigkeit der Uhr erheblich. Auch kann das auf mechanische Fehler, abgenutzte Teile oder fehlendes Öl hindeuten. Daher nutzen Uhrmacher die Amplitudenmessung als eines der wichtigsten Diagnosewerkzeuge, um den Zustand eines mechanischen Zeitmessers zu bewerten und notwendige Reparaturen gezielt vorzunehmen.