Wie kann ich in Termux Umgebungsvariablen dauerhaft setzen?

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  1. Einleitung
  2. Die Rolle von Shell-Konfigurationsdateien
  3. Umgebungsvariablen in ~/.bashrc dauerhaft setzen
  4. Beispiel: Eine Variable setzen und prüfen
  5. Sonderfälle und Alternative Dateien
  6. Zusammenfassung

Einleitung

Termux ist eine Terminal-Emulation für Android, die eine Linux-Umgebung bereitstellt. Umgebungsvariablen sind zentrale Bestandteile einer solchen Shell-Umgebung, da sie Konfigurationswerte speichern, die von Programmen und Skripten genutzt werden. Diese Variablen gelten standardmäßig nur für die aktuelle Sitzung, das heißt, sie gehen verloren, sobald die Termux-App geschlossen wird. Umgebungsvariablen dauerhaft zu setzen, muss man sie in einer Konfigurationsdatei ablegen, die bei jeder neuen Shell-Sitzung geladen wird.

Die Rolle von Shell-Konfigurationsdateien

In Termux läuft standardmäßig die Bash-Shell oder auch zsh (je nach Installation). Beide Shells lesen bei ihrem Start verschiedene Konfigurationsdateien, die festlegen, wie die Umgebung initialisiert wird. Für Bash ist dies typischerweise die Datei ~/.bashrc, die bei jedem Start einer interaktiven Shell gelesen wird. Für eine Login-Shell wird ~/.profile oder ~/.bash_profile verwendet. Da Termux meist keine klassische Login-Shell öffnet, empfiehlt es sich, Variablen in ~/.bashrc zu setzen. Wenn man die Zsh benutzt, ist die entsprechende Datei ~/.zshrc.

Umgebungsvariablen in ~/.bashrc dauerhaft setzen

Um eine Umgebungsvariable dauerhaft zu setzen, öffnet man zuerst die Datei ~/.bashrc mit einem Texteditor wie nano oder vim. Wenn die Datei noch nicht existiert, kann man sie einfach neu anlegen. Anschließend fügt man die Zeilen hinzu, in denen die Variablen definiert und exportiert werden. Zum Beispiel kann man schreiben:

export MEINE_VAR="MeinWert"

Das export stellt sicher, dass die Variable nicht nur in der aktuellen Shell-Sitzung, sondern auch für alle von ihr gestarteten Programme verfügbar ist. Nach dem Speichern der Datei wird die neue Definition entweder durch einen Neustart von Termux oder durch das Ausführen von source ~/.bashrc aktiv.

Beispiel: Eine Variable setzen und prüfen

Angenommen, du möchtest die Variable PATH um einen eigenen Ordner erweitern oder eine neue Variable namens MEIN_PFAD dauerhaft setzen. Dann öffnest du ~/.bashrc mit nano ~/.bashrc und fügst folgende Zeilen ein:

export MEIN_PFAD="$HOME/mein_skripte"export PATH="$PATH:$MEIN_PFAD"

Speichere die Datei und lade sie neu mit source ~/.bashrc. Nun kannst du mit echo $MEIN_PFAD überprüfen, ob die Variable gesetzt wurde.

Sonderfälle und Alternative Dateien

Falls du statt Bash Zsh verwendest, entspricht das ~/.zshrc. Auch hier wird die Variable im Format export VAR_NAME="wert" eingetragen. Für persistente Variablen, die wirklich bei jedem Start (auch Login-Shells) gesetzt werden sollen, kann ~/.profile verwendet werden. Allerdings ist dieser Mechanismus in Termux eher selten nötig, da die Termux-Shell typischerweise interaktiv gestartet wird und ~/.bashrc gelesen wird.

Zusammenfassung

Umgebungsvariablen in Termux dauerhaft zu setzen, schreibt man sie in die passende Shell-Konfigurationsdatei, üblicherweise ~/.bashrc. Dort legt man die Variablen mit dem export-Befehl fest. Nach dem Bearbeiten der Datei wird diese durch einen Neustart oder mittels source ~/.bashrc erneut geladen. So stehen die Variablen bei jedem Start von Termux zur Verfügung, ohne dass man sie manuell erneut eingeben muss.

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