Wie genau zeigt die Flightradar24 App die Echtzeit-Position von Flugzeugen an?
- Grundlage der Positionsbestimmung
- Das Empfangs-Netzwerk und seine Verteilung
- Ergänzende Technologien zur Datenerfassung
- Verarbeitung und Darstellung der Daten in der App
- Limitationen und Genauigkeit
Grundlage der Positionsbestimmung
Flightradar24 nutzt verschiedene Technologien, um die Position von Flugzeugen in Echtzeit anzuzeigen. Die wichtigste und am weitesten verbreitete Methode ist die Auswertung von ADS-B-Signalen (Automatic Dependent Surveillance-Broadcast). Flugzeuge, die mit ADS-B-Transpondern ausgestattet sind, senden kontinuierlich ihre Position, Geschwindigkeit, Flughöhe und weitere Daten via Funkfrequenzen. Diese Signale werden von einem weltweiten Netzwerk aus Bodenstationen empfangen, die oft von privaten Teilnehmern, Flughäfen und professionellen Partnern betrieben werden. Zusätzlich zu ADS-B nutzt Flightradar24 auch andere Datenquellen zur Ergänzung und Verifizierung.
Das Empfangs-Netzwerk und seine Verteilung
Um eine möglichst globale Abdeckung zu gewährleisten, baut Flightradar24 auf ein großes Netz tausender Empfangsstationen, die strategisch auf der ganzen Welt verteilt sind. Nutzer und Freiwillige betreiben viele dieser Empfänger, indem sie spezielle Antennen und Geräte installieren, die ADS-B-Signale empfangen und in Echtzeit an Flightradar24 weiterleiten. Je dichter das Netz in einer Region ist, desto verlässlicher und genauer wird die Positionsbestimmung. In Gebieten mit geringer Infrastruktur werden weitere Berechnungsmethoden verwendet, um die verfügbare Datengenauigkeit zu erhöhen.
Ergänzende Technologien zur Datenerfassung
Neben ADS-B setzt Flightradar24 auch auf die Auswertung von MLAT (Multilateration), Radar- und Satellitendaten. MLAT funktioniert ähnlich wie GPS, allerdings werden hier die Signale von Flugzeugtranspondern von mindestens drei verschiedenen Bodenstationen mitbekommen, um aus den zeitlichen Differenzen die Position des Flugzeugs zu berechnen. Diese Methode hilft besonders bei älteren Flugzeugen ohne ADS-B oder in Gegenden mit schlechtem Empfang. Radar-Daten, die von offiziellen Luftverkehrskontrollstellen stammen, werden wo möglich zusätzlich eingebunden und erhöhen so die Genauigkeit und Vollständigkeit. Für entlegene Gebiete werden auch Satellitenportale verwendet, die ADS-B Signale aus der Höhe empfangen können.
Verarbeitung und Darstellung der Daten in der App
Sobald die Flugdaten von den verschiedenen Empfangsstationen gesammelt werden, laufen sie in den Servern von Flightradar24 zusammen. Dort werden sie gefiltert, synchronisiert und mit Flugplandaten abgeglichen. Die Positionsdaten werden häufig alle paar Sekunden aktualisiert, sodass eine nahezu kontinuierliche Bewegung auf der Karte entsteht. In der App werden diese Daten dann in einer Kartenschnittstelle angezeigt, die neben der aktuellen Position auch zusätzliche Informationen wie Flugnummer, Airline, Flugzeugtyp, Flughöhe und Geschwindigkeit bietet. Dank der schnellen Datenübertragung und intelligenten Algorithmen wirkt die Anzeige praktisch in Echtzeit.
Limitationen und Genauigkeit
Obwohl Flightradar24 beeindruckend genaue Positionsinformationen liefert, gibt es dennoch gewisse Einschränkungen. Die Genauigkeit hängt stark von der Verfügbarkeit und Qualität der ADS-B-Daten ab. In dicht besiedelten Gebieten ist die Abdeckung meist sehr gut und Fehlerquellen gering, während in abgelegenen oder politisch sensiblen Zonen die Daten lückenhaft sein können. Zudem senden manche Flugzeuge aus Sicherheitsgründen ihre genauen Positionen verzögert oder verschlüsselt, was die Darstellung erschwert. Insgesamt ist die Positionsanzeige dennoch so präzise, dass sie für Hobby-Nutzer, Luftfahrtbegeisterte und teilweise sogar professionelle Anwendungen sehr hilfreich ist.
