Welche Einstellungen sollten im Router vorgenommen werden, damit WLAN-Calling funktioniert?

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  1. Einleitung
  2. Quality of Service (QoS) aktivieren
  3. UDP-Ports und Protokolle freigeben
  4. WLAN-Netzwerk stabil und schnell gestalten
  5. IPv6-Unterstützung prüfen
  6. WLAN-Calling im Endgerät aktivieren
  7. Fazit

Einleitung

WLAN-Calling ermöglicht es, Telefonate über das WLAN-Netz zu führen, anstatt das Mobilfunknetz zu verwenden. Damit diese Funktion zuverlässig funktioniert, müssen bestimmte Einstellungen im Router vorgenommen werden, um eine optimale Verbindung und Priorisierung der Sprachdaten sicherzustellen.

Quality of Service (QoS) aktivieren

Ein wichtiger Schritt ist die Aktivierung der Quality of Service, kurz QoS, im Router. QoS sorgt dafür, dass Sprachpakete priorisiert und bevorzugt behandelt werden, sodass bei einer hohen Netzwerkauslastung die Sprachqualität stabil bleibt und Verzögerungen minimiert werden. Hierbei sollte man entweder speziell VoIP oder generell Sprachdaten priorisieren. Die Aktivierung erfolgt meist in den erweiterten Einstellungen des Routers unter dem Menüpunkt QoS oder Traffic Management.

UDP-Ports und Protokolle freigeben

WLAN-Calling verwendet bestimmte Netzwerkprotokolle und Ports, die nicht von Firewall oder NAT blockiert werden dürfen. Um sicherzustellen, dass die Sprachdatenpakete problemlos zu und von Ihrem Telefon gelangen, sollten die UDP-Ports, die häufig für SIP (Session Initiation Protocol) und RTP (Real-time Transport Protocol) verwendet werden, offen sein. Typische Ports sind zum Beispiel 5060 und 5061 für SIP sowie ein größerer Portbereich (z.B. 10000–20000) für RTP. Einige Router bieten die Möglichkeit, SIP-ALG (Application Layer Gateway) zu deaktivieren, da dieser Mechanismus manchmal Verbindungsprobleme verursacht.

WLAN-Netzwerk stabil und schnell gestalten

Da WLAN-Calling über das WiFi-Netz durchgeführt wird, ist eine stabile und schnelle WLAN-Verbindung essenziell. Es empfiehlt sich, den verwendeten WLAN-Kanal so zu wählen, dass möglichst wenig Störungen durch andere Netzwerke auftreten. Moderne Router bieten oft eine automatische Kanalwahl oder zusätzlich die Möglichkeit, auf 5-GHz-Frequenzen zu wechseln, die in der Regel weniger überlaufen sind und höhere Datenraten ermöglichen.

IPv6-Unterstützung prüfen

Manche Mobilfunkanbieter setzen bei WLAN-Calling auf IPv6, daher sollte der Router IPv6 unterstützen und aktiviert haben. Dies kann in den Netzwerkeinstellungen des Routers überprüft und gegebenenfalls aktiviert werden, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.

WLAN-Calling im Endgerät aktivieren

Neben den Router-Einstellungen ist es wichtig, dass im Smartphone oder einem anderen Endgerät WLAN-Calling aktiviert ist. Zudem muss sich das Gerät im WLAN befinden, das die oben beschriebenen Voraussetzungen erfüllt.

Fazit

Damit WLAN-Calling im heimischen WLAN funktioniert, müssen insbesondere QoS-Einstellungen für Priorisierung der Sprachdaten aktiviert, relevante UDP-Ports offen gehalten und eventuelle SIP-ALG-Funktionen deaktiviert werden. Ebenso ist eine stabile und schnelle WLAN-Verbindung durch geeignete Kanalwahl und Nutzung des 5-GHz-Bandes von Vorteil. Die Unterstützung von IPv6 kann zusätzlich die Kompatibilität verbessern. Erst durch diese Kombination der Router-Settings gelingt eine störungsfreie und hochqualitative Nutzung von WLAN-Calling.

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