Was ist Amazon VPC und wie richtet man ein eigenes Netzwerk ein?
- Überblick: Was ist Amazon VPC?
- Schritte zum Einrichten eines eigenen Netzwerks in Amazon VPC
- VPC anlegen und IP-Adressbereich festlegen
- Subnetze erstellen
- Routing konfigurieren
- Internet Gateway hinzufügen
- Sicherheitsgruppen und Netzwerkrichtlinien festlegen
- Optionale Netzwerkerweiterungen konfigurieren
- Zusammenfassung
Überblick: Was ist Amazon VPC?
Amazon Virtual Private Cloud (VPC) ist ein Service von Amazon Web Services (AWS), der es ermöglicht, eine logisch isolierte virtuelle Netzwerkumgebung innerhalb der AWS Cloud zu erstellen. Innerhalb dieser VPC kann man eigene IP-Adressbereiche definieren, Subnetze erzeugen, Routingtabellen verwalten, Netzwerk-Gateways konfigurieren und Sicherheitsregeln festlegen. Dadurch lassen sich AWS-Ressourcen, wie etwa EC2-Instanzen, in einem sicheren und kontrollierten Netzwerk betreiben, ähnlich einem herkömmlichen Rechenzentrum, jedoch mit der Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud.
Im Kern bietet eine VPC die Möglichkeit, ein Netzwerk zu definieren, das sowohl interne Kommunikation zwischen Ressourcen ermöglicht als auch kontrollierten Zugriff von außen über das Internet oder andere Netzwerke gestattet. Zudem unterstützt VPC erweiterte Funktionen wie VPN-Verbindungen, Peering zwischen VPCs, PrivateLink und mehr.
Schritte zum Einrichten eines eigenen Netzwerks in Amazon VPC
Das Einrichten eines eigenen Netzwerks in AWS mittels Amazon VPC erfolgt typischerweise über die AWS Management Console, die AWS CLI oder Infrastructure as Code Tools wie AWS CloudFormation. Im Folgenden wird der Prozess anhand der Management Console beschrieben, um die grundlegenden Konzepte zu verdeutlichen.
VPC anlegen und IP-Adressbereich festlegen
Zunächst erstellt man eine neue VPC. Dabei definiert man einen privaten IP-Adressbereich im CIDR-Format, beispielsweise 10.0.0.0/16. Dieser Bereich umfasst alle IP-Adressen, die innerhalb des Netzwerks vergeben werden können, ähnlich einem klassischen privaten Netzwerk in einem lokalen Rechenzentrum. Die Größe des Adressbereichs sollte so gewählt werden, dass genügend IP-Adressen zur Verfügung stehen, aber nicht unnötig groß sind, um die Netzwerkplanung zu erleichtern.
Subnetze erstellen
Nachdem die VPC steht, erstellt man Subnetze, also Unterbereiche des IP-Adressraums, die verschiedenen Verfügbarkeitszonen (Availability Zones) zugeordnet sind. Subnetze können öffentlich oder privat sein, je nachdem, ob sie direkten Internetzugang erhalten sollen oder nicht. Zum Beispiel verteilt man den IP-Bereich 10.0.0.0/16 in Subnetze wie 10.0.1.0/24 für eine Verfügbarkeitszone und 10.0.2.0/24 für eine andere.
Routing konfigurieren
Eine Routingtabelle definiert den Datenverkehr innerhalb der VPC und nach außen. Standardmäßig gibt es eine Haupt-Routingtabelle, in der alle Subnetze registriert sind. Für öffentliche Subnetze wird die Routingtabelle so angepasst, dass der Traffic über ein Internet-Gateway (Internet Gateway, IGW) ins Internet gelangt. Private Subnetze verwenden hingegen oft NAT-Gateways oder VPN-Verbindungen, um Internetzugang zu kontrollieren, ohne direkt erreichbar zu sein.
Internet Gateway hinzufügen
Um Internetzugang für öffentliche Subnetze zu ermöglichen, fügt man der VPC ein Internet Gateway hinzu. Dieses Gateway wird mit der VPC verbunden und in der Routingtabelle der öffentlichen Subnetze als Ziel für Internet-Datenverkehr eingetragen. Dadurch können Instanzen innerhalb dieser Subnetze mit dem Internet kommunizieren.
Sicherheitsgruppen und Netzwerkrichtlinien festlegen
Die Sicherheit der Ressourcen innerhalb der VPC wird hauptsächlich über Sicherheitsgruppen (Security Groups) und Network ACLs (Access Control Lists) gesteuert. Sicherheitsgruppen erlauben feingranulare Kontrolle der ein- und ausgehenden Verbindungen für einzelne Instanzen, ähnlich einer Firewall auf Instanzebene. Network ACLs wirken auf Subnetzebene und regeln, welche IP-Bereiche überhaupt miteinander kommunizieren dürfen.
Optionale Netzwerkerweiterungen konfigurieren
Je nach Anforderungen kann die VPC um VPN-Verbindungen zur eigenen On-Premises-Infrastruktur, VPC-Peering zum Verbinden mehrerer VPCs oder AWS PrivateLink für private Services erweitert werden.
Zusammenfassung
Amazon VPC bietet die Möglichkeit, ein flexibles, sicheres und skalierbares Netzwerk in der Cloud zu gestalten, das den Bedürfnissen moderner Anwendungen gerecht wird. Das Einrichten beinhaltet die Definition eines IP-Adressbereichs, das Erstellen von Subnetzen, die Konfiguration von Routing und Gateways sowie das Festlegen von Sicherheitsregeln. Mit diesen Komponenten kann man die Netzwerkumgebung so gestalten, dass sie sowohl isoliert als auch mit anderen Netzwerken verbunden arbeitet, je nach den eigenen Anforderungen.