Warum werden beim Drucken Farben in Affinity Designer nicht korrekt dargestellt?

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  1. Farbmanagement und Farbräume
  2. Fehlende oder falsche Farbprofilzuweisung
  3. Darstellung am Bildschirm vs. Druckergebnis
  4. Technische Faktoren beim Drucken
  5. Fazit

Farbmanagement und Farbräume

Eine der Hauptursachen dafür, dass Farben beim Drucken aus Affinity Designer nicht korrekt wiedergegeben werden, liegt im Bereich des Farbmanagements und der verwendeten Farbräume. Affinity Designer arbeitet standardmäßig im RGB-Farbraum, der für digitale Bildschirme optimiert ist und deutlich mehr Farben als der für den Druck genutzte CMYK-Farbraum darstellen kann. Ein direktes Drucken von RGB-Dateien ohne Konvertierung oder Farbprofilanpassung führt oft dazu, dass die Farben verblasst wirken oder allgemein nicht der Bildschirmvorschau entsprechen.

Zudem verwendet der Drucker oftmals eigene Farbprofile, die mit dem des Programms nicht übereinstimmen. Ohne ein korrektes Farbmanagement, das die Unterschiede der Farbräume und Profile berücksichtigt, ist eine exakte Farbwiedergabe nahezu unmöglich. Affinity Designer bietet zwar Optionen zur Konvertierung zwischen RGB und CMYK, doch wird diese nur dann effektiv sein, wenn das richtige Farbprofil für den jeweiligen Drucker oder die Druckmethode hinterlegt ist.

Fehlende oder falsche Farbprofilzuweisung

Ein weiterer häufiger Grund für fehlerhafte Farbdarstellung ist die falsche oder fehlende Zuweisung von Farbprofilen in Affinity Designer. Ohne das richtige ICC-Profil, das beschreibt, wie Farben auf dem jeweiligen Gerät interpretiert werden sollen, können Farben stark abweichen. Beispielsweise kann es sein, dass ein Design in einem allgemeinen sRGB-Profil angelegt wurde, der Drucker jedoch auf einem bestimmten CMYK-Profil basiert, das andere Farbraumabdeckungen hat. Wenn Affinity Designer keine automatische Konvertierung oder Warnung bietet und der Nutzer keine Anpassung vornimmt, kommt es zu unerwarteten Farbergebnissen.

Auch kann es vorkommen, dass beim Exportieren der Druckdatei (zum Beispiel als PDF) die Farbprofile nicht eingebettet oder gar verändert werden. Dadurch erkennt der Drucker oder die Druckerei die Farbwerte nicht korrekt, was wiederum zu falschen Farbdarstellungen führt.

Darstellung am Bildschirm vs. Druckergebnis

Ein weiterer Punkt ist die natürliche Differenz zwischen Anzeige auf einem Leuchtdisplay und gedruckten Farben. Bildschirme arbeiten mit Licht und erzeugen Farben additiv, während Druckfarben subtraktiv sind und auf reflektierendem Papier basieren. Selbst bei optimaler Farbverwaltung sind daher leichte Unterschiede zwischen Bildschirmdarstellung und gedrucktem Ergebnis normal.

Wird vor dem Drucken keine Softproof-Funktion verwendet, die in Affinity Designer vorhanden ist, kann der Nutzer schwer einschätzen, wie die Farben wirklich auf dem Papier aussehen. Ohne diese Vorschau lassen sich die Farbunterschiede nicht rechtzeitig korrigieren.

Technische Faktoren beim Drucken

Neben softwareseitigen Ursachen spielen auch technische Aspekte beim Drucken eine Rolle. Unterschiedliche Drucker, Tintenarten, Papiersorten und Kalibrierungszustände beeinflussen das Ausgabeergebnis maßgeblich. Wenn Affinity Designer keine geräteabhängigen Einstellungen oder Druckereinstellungen berücksichtigt, können insbesondere Farbnuancen und die Farbsättigung stark vom Bildschirm abweichen.

Auch kann es sein, dass die Druckertreiber nicht optimal mit den von Affinity Designer ausgegebenen Dateien zusammenarbeiten oder dass der Drucker gar kein Farbmanagement unterstützt. In solchen Fällen ist eine manuelle Anpassung erforderlich, die jedoch Erfahrung voraussetzt.

Fazit

Die korrekte Farbdarstellung beim Drucken aus Affinity Designer hängt von einer Mischung aus Farbmanagement, richtigen Farbprofilen, der Bewusstheit über die Unterschiede zwischen Bildschirm und Papier sowie technischen Gegebenheiten des Druckprozesses ab. Um die Farbgenauigkeit zu verbessern, sollte man die Dokumente in einem passenden Farbraum (häufig CMYK für Druck) anlegen oder zumindest konvertieren, die entsprechenden ICC-Profile sorgfältig wählen und einbinden, Softproofs zur Vorschau nutzen sowie die Druckeinstellungen auf den jeweiligen Drucker anpassen. Somit können unerwünschte Farbabweichungen weitgehend vermieden werden.

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