Touchpad-Gesten in Ubuntu anpassen

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  1. Einführung
  2. Standard-Einstellungen prüfen und ändern
  3. Verwendung von libinput und xinput
  4. Fortgeschrittene Anpassungen mit gestures-Tools
  5. Moderne Alternativen: Gestenerkennung mit fusuma
  6. Grafische Oberfläche für Gesten (GNOME-Erweiterungen)
  7. Zusammenfassung

Einführung

Ubuntu bietet verschiedene Möglichkeiten, Touchpad-Gesten zu nutzen und anzupassen, um die Bedienung des Systems komfortabler zu gestalten. Standardmäßig sind grundlegende Gesten wie Scrollen mit zwei Fingern oder das Tippen zum Klicken aktiviert. Für komplexere Gesten oder eine detaillierte Anpassung sind zusätzliche Werkzeuge oder Konfigurationsschritte notwendig.

Standard-Einstellungen prüfen und ändern

Die einfachste Methode, die grundlegenden Touchpad-Funktionen zu ändern, findet sich in den Systemeinstellungen unter Maus & Touchpad. Dort lassen sich Einstellungen wie das Scrollverhalten, das Tippen zum Klicken oder das durch Wischen erzielte Verhalten anpassen. Diese Optionen sind jedoch meist auf einfache Gesten beschränkt und erlauben keine tiefgehenden Anpassungen.

Verwendung von libinput und xinput

Ubuntu nutzt meistens den libinput-Treiber für Touchpads, der Gesten standardisiert verarbeitet. Das Kommandozeilenwerkzeug xinput kann helfen, Hardware-IDs zu ermitteln und Parameter auszulesen oder zu verändern. Es eignet sich allerdings eher für experimentelle und temporäre Anpassungen, da Änderungen nach einem Neustart verloren gehen, wenn sie nicht persistent konfiguriert werden.

Fortgeschrittene Anpassungen mit gestures-Tools

Für eine erweiterte Steuerung von Touchpad-Gesten gibt es Drittanbieter-Programme wie Gesture oder libinput-gestures. Diese erkennen verschiedene Fingerbewegungen und erlauben die Ausführung von benutzerdefinierten Befehlen oder Skripten als Reaktion auf eine Geste.

Die Installation von libinput-gestures erfolgt über das Terminal mit den folgenden Befehlen:

sudo gpasswd -a $USER inputsudo apt install libinput-toolsgit clone https://github.com/bulletmark/libinput-gestures.gitcd libinput-gesturessudo make installlibinput-gestures-setup autostartlibinput-gestures-setup start

In der Konfigurationsdatei (~/.config/libinput-gestures.conf) kann man dann Gesten definieren und mit eigenen Befehlen verknüpfen.

Moderne Alternativen: Gestenerkennung mit fusuma

Ein weiteres bekanntes Tool ist fusuma, das Multitouch-Gesten erkennt und ebenfalls auf Basis von libinput seine Aktionen ausführt. fusuma wird mit ruby installiert und bietet eine elegante Möglichkeit, schnelle und vielfältige Gesten umzusetzen. Die Installation erfolgt beispielsweise mit:

sudo apt install rubysudo gem install fusuma

Die Konfiguration nimmt man in der YAML-Datei ~/.config/fusuma/config.yml vor, wo Gesten wie Drei-Finger-Wischen oder Pinch definiert und mit Befehlen verknüpft werden.

Grafische Oberfläche für Gesten (GNOME-Erweiterungen)

Für Nutzer der GNOME-Desktopumgebung gibt es auch Erweiterungen, die die Verwaltung von Gesten visuell erleichtern und zusätzliche Funktionen bieten. Diese können über die Webseite extensions.gnome.org installiert werden. Beliebte Erweiterungen sind beispielsweise Gesture Improvements oder Touchpad Indicator. Sie sind besonders für Anwender interessant, die nicht gerne an Konfigurationsdateien basteln.

Zusammenfassung

Um Touchpad-Gesten in Ubuntu anzupassen, beginnen Anfänger am besten mit den Systemeinstellungen. Für weitergehende Anpassungen stehen Tools wie libinput-gestures oder fusuma zur Verfügung, die eine feinere Steuerung erlauben. Für eine komfortable Bedienung können auch grafische GNOME-Erweiterungen helfen. Wichtig ist, sich je nach verwendetem Desktop und Touchpad-Treiber über die kompatiblen Werkzeuge zu informieren.

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