Warum werden manche Quellen in Google Scholar als „nicht zugänglich“ angezeigt?
- Urheberrechtliche Beschränkungen und Paywalls
- Technische und lizenzbedingte Zugriffsbarrieren
- Institutionelle Zugangsrechte und individuelle Authentifizierung
- Alternative Quellen und Preprint-Versionen
- Fazit
Google Scholar ist eine leistungsstarke Suchmaschine, die speziell für wissenschaftliche Literatur entwickelt wurde. Sie durchsucht eine Vielzahl von Quellen, darunter akademische Verlage, Universitätsseiten, Konferenzen und Preprint-Archive. Trotz dieser umfangreichen Indexierung werden viele Treffer als nicht zugänglich (englisch: Not accessible oder Access denied) angezeigt. Dies hat mehrere Gründe, die im Folgenden ausführlich erläutert werden.
Urheberrechtliche Beschränkungen und Paywalls
Ein wesentlicher Grund für die Kennzeichnung einer Quelle als nicht zugänglich sind urheberrechtliche Beschränkungen. Viele wissenschaftliche Artikel werden von Verlagen herausgegeben, die ihre Inhalte hinter sogenannten Paywalls schützen. Das bedeutet, dass der Zugriff auf den vollständigen Text nur gegen Bezahlung oder über institutionelle Abonnements möglich ist. Google Scholar zeigt in der Ergebnisliste den Titel, die Zusammenfassung oder andere Metadaten an, kann jedoch nicht den vollständigen Artikel frei bereitstellen, wenn der Verlag dies nicht erlaubt. Nutzer erhalten deshalb meist nur die bibliographischen Informationen und werden auf die Seite des Verlags weitergeleitet, wo der Zugriff kostenpflichtig ist oder über eine Anmeldung erfolgen muss.
Technische und lizenzbedingte Zugriffsbarrieren
Abgesehen von Paywalls gibt es weitere technische Gründe, die den Zugriff verhindern können. Manche Verlage oder Plattformen setzen Zugriffsmechanismen ein, die automatisierte Suchmaschinen oder Robots blockieren, um die Verbreitung von Inhalten zu steuern. Zudem können Lizenzvereinbarungen zwischen Verlagen und Google Scholar sowie den Nutzern den Zugriff einschränken. Google Scholar indexiert zwar viele Dokumente, aber die Bereitstellung des Volltexts hängt von den jeweiligen Zugriffsrechten ab. Wenn also keine offene Lizenz (wie z.B. Creative Commons) vorliegt und keine öffentliche Verfügbarkeit besteht, wird der Artikel als nicht zugänglich dargestellt.
Institutionelle Zugangsrechte und individuelle Authentifizierung
Viele wissenschaftliche Artikel sind nur für Nutzer von Bildungseinrichtungen oder Organisationen zugänglich, die entsprechende Abonnements besitzen. Google Scholar erkennt diese institutionellen Zugriffsrechte nicht automatisch, wenn der Nutzer nicht innerhalb des entsprechenden Netzwerkes eingeloggt ist. Daher erscheint der Artikel extern betrachtet als nicht zugänglich, obwohl Studierende oder Mitarbeiter einer Universität möglicherweise Zugriff darauf haben. In solchen Fällen kann eine Anmeldung über VPN, Shibboleth oder andere Authentifizierungsverfahren erforderlich sein, um auf den Volltext zuzugreifen.
Alternative Quellen und Preprint-Versionen
Obwohl manche Quellen als nicht zugänglich klassifiziert werden, zeigt Google Scholar oft alternative Zugriffswege an. Dazu gehören Preprint-Server, Repositorien oder persönliche Webseiten der Autorinnen und Autoren, auf denen eine freie Version des Artikels verfügbar ist. Diese Versionen sind manchmal etwas älter oder unverändert, bieten aber eine Möglichkeit, den Inhalt trotzdem zu lesen. Wenn keine solche Version vorhanden ist, bleibt der Artikel von Google Scholar aus als nicht zugänglich markiert.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bezeichnung nicht zugänglich in Google Scholar vor allem auf die Einschränkungen durch Verlagsrechte, Lizenzbestimmungen und technische Zugangsbeschränkungen zurückzuführen ist. Google Scholar selbst stellt die Inhalte nicht bereit, sondern vermittelt den Zugriff zu externen Anbietern. Wenn diese Anbieter den freien Zugang nicht erlauben oder der Nutzer nicht über die erforderlichen Zugangsrechte verfügt, erscheint der Link entsprechend als nicht zugänglich. Nutzer können jedoch oftmals über institutionelle Zugänge, alternative Quellen oder Preprint-Repositorien versuchen, dennoch Zugang zum wissenschaftlichen Material zu erhalten.