Die größten Kritikpunkte an Amazon
- Arbeitsbedingungen
- Marktmacht und Wettbewerb
- Datenschutz und Kundenüberwachung
- Umweltbelastung
- Steuerpraktiken
Arbeitsbedingungen
Einer der am häufigsten geäußerten Kritikpunkte an Amazon betrifft die Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren und Lagern. Es gibt zahlreiche Berichte über hohe physische Belastungen, strenge Zeitzwänge und eine Überwachung der Mitarbeiter, die zu Stress und gesundheitlichen Problemen führen können. Die Arbeitnehmer beklagen teils sehr anspruchsvolle Schichtpläne und wenig Flexibilität. Gewerkschaften und Arbeitervertretungen kritisieren außerdem mangelnde Mitbestimmungsmöglichkeiten und versuchen wiederholt, Verbesserungen durch Tarifverträge zu erreichen.
Marktmacht und Wettbewerb
Amazon wird häufig vorgeworfen, eine monopolartige Stellung im Onlinehandel einzunehmen und damit den Wettbewerb zu beeinträchtigen. Durch aggressive Preispolitik, den Ausbau eigener Produkte und die detaillierte Nutzung von Daten der Händler auf ihrer Plattform kann Amazon kleinere Mitbewerber und Händler stark unter Druck setzen oder sogar verdrängen. Kritiker befürchten, dass diese Dominanz langfristig zu weniger Vielfalt im Markt und höheren Preisen für Verbraucher führen könnte.
Datenschutz und Kundenüberwachung
Neben dem Verkauf von Waren ist Amazon auch im Bereich der Datensammlung und -nutzung aktiv. Die umfassende Erfassung von Kundenverhalten und Präferenzen durch Einkaufshistorien, Sprachassistenten (wie Alexa) und andere Dienste sorgt bei Datenschützern für Bedenken. Die Frage, wie transparent Amazon mit diesen Daten umgeht und in welchem Umfang sie an Dritte weitergegeben oder für eigene Geschäftsbereiche genutzt werden, steht immer wieder im Fokus kritischer Diskussionen.
Umweltbelastung
Obwohl Amazon sich verstärkt für Nachhaltigkeit engagiert, steht das Unternehmen in der Kritik, durch den massiven Versandhandel erheblichen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Insbesondere der schnelle Versand, vermehrte Retouren und der hohe Energieverbrauch der Rechenzentren und Logistikflotten werden als problematisch eingestuft. Umweltaktivisten fordern mehr Transparenz und konsequente Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen sowie eine nachhaltigere Verpackungspolitik.
Steuerpraktiken
Amazon wird oft vorgeworfen, durch komplexe Konzernstrukturen Steuerschlupflöcher auszunutzen und vergleichsweise wenig Unternehmenssteuern in einzelnen Ländern zu zahlen, obwohl der Umsatz dort beträchtlich ist. Dies führt zu öffentlichen Debatten über Steuergerechtigkeit und fordert von Regierungen verstärkte Regulierungs- und Kontrollmaßnahmen, um Steuerausfälle zu verhindern und faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten.