Wie überprüfe ich die Gültigkeit eines Zertifikats im Windows-Zertifikatspeicher?
- Öffnen des Zertifikatspeichers
- Navigation zum gewünschten Zertifikat
- Details des Zertifikats ansehen
- Gültigkeitszeitraum prüfen
- Überprüfung des Zertifizierungspfades
- Überprüfen von Sperrlisten und Widerrufsdaten
- Zusammenfassung der Gültigkeitsprüfung
Öffnen des Zertifikatspeichers
Um die Gültigkeit eines spezifischen Zertifikats zu überprüfen, müssen Sie zunächst den Windows-Zertifikatspeicher öffnen. Dies erfolgt am einfachsten über die Management Console (MMC). Drücken Sie dazu die Windows-Taste + R, geben Sie mmc ein und bestätigen Sie mit Enter. Anschließend wählen Sie im Menü Datei den Punkt Snap-In hinzufügen/entfernen aus. Im sich öffnenden Dialog wählen Sie aus der Liste links Zertifikate aus und klicken auf Hinzufügen. Danach werden Sie gefragt, ob das Zertifikatskonsole für den lokalen Computer oder den Benutzer geöffnet werden soll. In der Regel wählen Sie Computerkonto für Zertifikate, die systemweit gelten, oder Eigenes Benutzerkonto für benutzerspezifische Zertifikate.
Navigation zum gewünschten Zertifikat
Im Zertifikats-Snap-In können Sie nun den Pfad des Zertifikatspeichers erkunden. Dieser ist nach Zweck und Art der Zertifikate gegliedert, beispielsweise unter Eigene Zertifikate, Vertrauenswürdige Stammzertifizierungsstellen oder Zwischenzertifizierungsstellen. je nachdem, welches Zertifikat Sie überprüfen möchten, müssen Sie den entsprechenden Ordner öffnen und darin nach dem gesuchten Zertifikat suchen. Sie können entweder anhand des Namens des Zertifikats oder der ausstellenden Zertifizierungsstelle sortieren und filtern.
Details des Zertifikats ansehen
Wenn Sie das gewünschte Zertifikat gefunden haben, doppelklicken Sie darauf, um die Zertifikatsdetails zu öffnen. Hier sehen Sie neben dem allgemeinen Überblick auch die verschiedenen Registerkarten. Wichtig für die Gültigkeitsprüfung sind insbesondere die Registerkarte Allgemein, in der der Status angezeigt wird, sowie die Details und Zertifizierungspfad. Im Feld Diese Zertifikat ist gültig oder Dieses Zertifikat ist ungültig wird eine erste Einschätzung gegeben.
Gültigkeitszeitraum prüfen
Auf der Registerkarte Details können Sie unter den Zertifikatseigenschaften das Feld Gültig von sowie Gültig bis finden. Kontrollieren Sie hier, ob das aktuelle Datum innerhalb dieses Zeitraums liegt. Wenn das Zertifikat abgelaufen ist, wird es als ungültig markiert. Achten Sie auch darauf, ob die Systemzeit Ihres Computers korrekt eingestellt ist, da eine falsche Uhrzeit zu fehlerhafter Gültigkeitsanzeige führen kann.
Überprüfung des Zertifizierungspfades
Ein wichtiger Schritt ist die Überprüfung des Zertifizierungspfads (Trust Chain). Öffnen Sie die Registerkarte Zertifizierungspfad, um zu sehen, ob das Zertifikat bis zu einer vertrauenswürdigen Stammzertifizierungsstelle zurückverfolgt werden kann. Falls innerhalb der Kette Fehler angezeigt werden, beispielsweise fehlende Zwischenzertifikate oder nicht vertrauenswürdige Wurzeln, wird das Zertifikat als ungültig eingestuft. Die Anzeige hilft Ihnen festzustellen, ob das Zertifikat von einer anerkannten Stelle ausgestellt wurde.
Überprüfen von Sperrlisten und Widerrufsdaten
Zusätzlich zur Zeit- und Kettenprüfung ist ein wichtiger Teil der Gültigkeitsprüfung die Überprüfung, ob das Zertifikat widerrufen wurde. Dies geschieht über die Überprüfung von CRL (Certificate Revocation List) oder via OCSP (Online Certificate Status Protocol). Windows versucht bei der Prüfung automatisch, diese Informationen abzurufen. Sollte die Netzwerkkonnektivität eingeschränkt sein oder das Abrufen der Sperrlisten fehlschlagen, kann das zu einer Warnung oder einem abgewiesenen Zertifikat führen. In den Zertifikatdetails kann man hierzu begrenzte Hinweise finden, meist jedoch werden Probleme hier im allgemeinen Status angezeigt.
Zusammenfassung der Gültigkeitsprüfung
Die Gültigkeit eines Zertifikats im Windows-Zertifikatspeicher lässt sich somit umfassend prüfen, indem Sie den Zertifikatspeicher mittels MMC öffnen, den Pfad zum jeweiligen Zertifikat navigieren, die Details öffnen und Aspekte wie Gültigkeitszeitraum, Zertifizierungspfad und Widerrufsstatus analysieren. Nur wenn all diese Kriterien erfüllt sind, gilt das Zertifikat als gültig und vertrauenswürdig für die Systeme, die darauf zugreifen.