Wie kann ich mit ffmpeg das Seitenverhältnis eines Videos ändern?

Melden
  1. Was bedeutet das Seitenverhältnis eines Videos?
  2. Seitenverhältnis mit ffmpeg anpassen: Aspect Ratio vs. Auflösung
  3. Wie benutzt man den Parameter -aspect?
  4. Seitenverhältnis durch Skalierung ändern
  5. Seitenverhältnis bei anamorphotischen Videos
  6. Fazit

Das Ändern des Seitenverhältnisses eines Videos ist eine häufige Aufgabe bei der Videobearbeitung. Mit dem vielseitigen Tool ffmpeg lässt sich das Seitenverhältnis einfach und flexibel anpassen. Im Folgenden wird erläutert, wie Sie mit ffmpeg das Seitenverhältnis eines Videos ändern können, welche wichtigen Parameter zu beachten sind und welche Unterschiede zwischen Anzeigeformat und tatsächlicher Auflösung bestehen.

Was bedeutet das Seitenverhältnis eines Videos?

Das Seitenverhältnis beschreibt das Verhältnis von Breite zu Höhe eines Videos. Es wird häufig als Faktor wie 16:9, 4:3 oder 1:1 angegeben. Ein korrekt eingestelltes Seitenverhältnis sorgt dafür, dass das Video auf verschiedenen Endgeräten ohne Verzerrungen dargestellt wird. Manchmal entspricht die Pixelauflösung des Videos nicht dem gewünschten Seitenverhältnis, weshalb man das Seitenverhältnis anpassen oder neu einstellen möchte.

Seitenverhältnis mit ffmpeg anpassen: Aspect Ratio vs. Auflösung

Mit ffmpeg kann man entweder die Pixelauflösung ändern oder das Seitenverhältnis sichtbar ändern, ohne die physikalische Pixelanzahl zu verändern. Wichtig ist zu unterscheiden, ob das tatsächliche Bild skaliert werden soll oder nur die darstellenden Metadaten angepasst werden sollen. Der Parameter -aspect erlaubt es, dem Video ein anderes Seitenverhältnis zuzuweisen, ohne die Bildgröße zu verändern. Dadurch ändert sich die Darstellung auf Abspielgeräten, ohne dass tatsächlich Bildpixel verändert werden.

Wie benutzt man den Parameter -aspect?

Um das Seitenverhältnis eines bestehenden Videos zu verändern, können Sie den Befehl folgendermaßen verwenden:

ffmpeg -i input.mp4 -aspect 16:9 -c copy output.mp4

Dieser Befehl weist dem Video das Seitenverhältnis 16:9 zu, ohne die Bilddaten neu zu kodieren (wegen -c copy). So wird das Video in kompatiblen Playern im gewünschten Seitenverhältnis abgespielt. Allerdings wird die Pixelgröße nicht angepasst, was bei nicht passenden Auflösungen zu schwarzen Balken oder verzerrter Darstellung führen kann.

Seitenverhältnis durch Skalierung ändern

Wenn Sie die Bildauflösung an das gewünschte Seitenverhältnis anpassen möchten, muss eine Skalierung durchgeführt werden. Dies ist nützlich, wenn das Video neu gerendert und physisch in der Größe verändert werden soll, um die Pixel genau im gewünschten Verhältnis anzuordnen. Der ffmpeg-Filter scale führt das durch. Beispiel:

ffmpeg -i input.mp4 -vf "scale=1280:720" output.mp4

Hier werden die Videos auf eine Auflösung von 1280x720 Pixel skaliert, was dem Seitenverhältnis 16:9 entspricht. Wenn Sie das Video an eine andere Auflösung mit einem abweichenden Seitenverhältnis anpassen, kann dies zu Bildverzerrungen führen, falls die Quelle nicht proportional verändert wird.

Seitenverhältnis bei anamorphotischen Videos

Bei manchen Videos sind die Pixel nicht quadratisch, sondern rechteckig, was man als anamorphotisches Seitenverhältnis bezeichnet. ffmpeg kann solche Videos mit korrektem Seitenverhältnis umkodieren oder anzeigen lassen. Die Parameter setsar (Sample Aspect Ratio) und setdar (Display Aspect Ratio) helfen hierbei. Beispielsweise kann ein Befehl wie

ffmpeg -i input.mp4 -vf "setsar=1:1" output.mp4

die Pixelformate anpassen, sodass die Darstellung korrekt wird. Dies ist besonders wichtig, wenn die Quellvideos aus bestimmten Aufnahmegeräten oder Formaten stammen.

Fazit

Mit ffmpeg können Sie das Seitenverhältnis eines Videos entweder durch reine Metadatenänderung (mit -aspect) oder durch physikalische Skalierung (mit scale Filter) anpassen. Welche Methode die richtige ist, hängt vom gewünschten Ergebnis ab: Möchten Sie nur die Wiedergabe anpassen oder das Video selbst in neuer Größe exportieren? Zudem sollten anamorphotische Eigenschaften beachtet und mit setsar oder setdar entsprechend überschrieben werden. Mit etwas Übung sind diese Anpassungen mit ffmpeg schnell und effizient durchzuführen.

0

Kommentare