Wie funktioniert die hybride Bereitstellung von Exchange?
- Grundprinzip der hybriden Bereitstellung
- Synchronisation und Identitätsverwaltung
- E-Mail-Routing und Mailfluss in der hybriden Umgebung
- Funktionale Integration und Benutzererlebnis
- Vorteile der hybriden Bereitstellung
Grundprinzip der hybriden Bereitstellung
Die hybride Bereitstellung von Exchange bezeichnet eine Konfiguration, bei der eine bestehende lokale Exchange-Organisation mit der Cloud-basierten Exchange Online-Umgebung von Microsoft 365 (früher Office 365) integriert wird. Ziel dieser Lösung ist es, eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen On-Premises-Exchange-Servern und Exchange Online zu ermöglichen. Benutzer und Postfächer können entweder lokal oder in der Cloud gehostet werden, während Funktionen wie Kalenderfreigaben, E-Mail-Fluss und Adresslisten synchron und konsistent bleiben. Die hybride Bereitstellung bildet somit eine Brücke zwischen der klassischen lokalen Infrastruktur und modernen Cloud-Diensten.
Synchronisation und Identitätsverwaltung
Ein zentraler Bestandteil der hybriden Bereitstellung ist die Synchronisation der Benutzerkonten und Identitäten zwischen der lokalen Active Directory-Umgebung und Azure Active Directory, dem Verzeichnisdienst von Microsoft 365. Dies erfolgt in der Regel mit Hilfe von Azure AD Connect, einem Tool, das dafür sorgt, dass Benutzerinformationen und Anmeldeinformationen konsistent bleiben. So können sich Benutzer mit denselben Anmeldedaten sowohl an lokalen Ressourcen als auch an Cloud-Diensten anmelden. Je nach Konfiguration kann Single Sign-On (SSO) ermöglicht werden, was den Anmeldeprozess für Endanwender vereinfacht und eine nahtlose Benutzererfahrung bietet.
E-Mail-Routing und Mailfluss in der hybriden Umgebung
Innerhalb einer hybriden Exchange-Umgebung muss der E-Mail-Fluss sorgfältig gesteuert werden, damit Nachrichten effizient zwischen lokalen und Cloud-Postfächern ausgetauscht werden können. Dabei wird sichergestellt, dass E-Mails innerhalb der Organisation, unabhängig davon, ob sich das Postfach lokal oder in der Cloud befindet, korrekt zugestellt werden. Häufig wird hierfür der Exchange-Hybrid-Connector verwendet, der den sicheren Mailfluss über TLS-Verbindungen zwischen lokalen Exchange-Servern und Exchange Online gewährleistet. Zusätzlich können je nach Beschaffenheit der Organisation und Compliance-Anforderungen Anpassungen wie gemeinsames Transportmanagement oder die Nutzung von Spam- und Malware-Filtern aus der Cloud erfolgen.
Funktionale Integration und Benutzererlebnis
Die hybride Bereitstellung stellt sicher, dass Benutzer eine einheitliche Erfahrung genießen, unabhängig davon, ob sie ein lokales oder ein in der Cloud gehostetes Postfach verwenden. Funktionen wie Kalenderfreigaben, Frei/Gebucht-Informationen, globale Adresslisten sowie Delegierungen werden organisationsweit transparent gemacht. Auch die Verwaltung der Postfächer kann zentral vorangetrieben werden, beispielsweise über die Exchange-Verwaltungskonsole (EAC) oder das Exchange Admin Center in Microsoft 365. Dadurch wird vermieden, dass sich Anwender in unterschiedlichen Systemen bewegen müssen, und die Produktivität wird erhöht.
Vorteile der hybriden Bereitstellung
Die hybride Exchange-Bereitstellung bietet Organisationen Flexibilität beim Übergang in die Cloud, da sie nicht sofort alle Postfächer migrieren müssen. Dies ermöglicht eine schrittweise Migration und erleichtert die Einhaltung von Compliance-Richtlinien oder technischen Voraussetzungen, die lokale Server erfordern. Zudem gewährleistet sie eine hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit, indem Cloud-Ressourcen nach Bedarf genutzt werden können, während sensible oder spezielle Daten vor Ort bleiben. Insgesamt stellt die hybride Bereitstellung eine praktikable Strategie für Unternehmen dar, die sowohl die Vorteile der Cloud nutzen wollen als auch ihre bestehende Infrastruktur weiterbetreiben möchten.