Warum zeigt TightVNC beim Verbinden mit Gnome nur einen grauen Bildschirm?

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  1. Hintergrund des Problems
  2. Typische Ursachen des grauen Bildschirms bei Gnome
  3. Wie lässt sich das Problem lösen?

Viele Nutzer, die TightVNC verwenden, um eine Verbindung zu einem Rechner mit der grafischen Oberfläche Gnome herzustellen, begegnen häufig dem Problem, dass beim Verbindungsaufbau nur ein grauer Bildschirm angezeigt wird. Dieses Verhalten ist enttäuschend, da anstelle der erwarteten grafischen Oberfläche lediglich ein leeres, graues Fenster erscheint. Die Ursache für dieses Problem lässt sich in der Konfiguration und im Zusammenspiel zwischen dem VNC-Server und dem Desktop-Environment finden.

Hintergrund des Problems

Wenn TightVNC einen grauen Bildschirm anzeigt, liegt das meist daran, dass der VNC-Server keinen laufenden Desktop oder Window-Manager zur Verfügung hat, den er darstellen könnte. Da TightVNC anfangs nur die grafische Umgebung überträgt, müssen die entsprechenden Prozesse auf dem Server gestartet sein. In vielen Fällen ist Gnome nicht richtig konfiguriert, um bei der VNC-Sitzung geladen zu werden. Stattdessen zeigt TightVNC nur den sogenannten X-Server ohne Fenster oder Desktop an, was als grauer Hintergrund sichtbar wird.

Typische Ursachen des grauen Bildschirms bei Gnome

Das Hauptproblem ist häufig, dass die Sitzung des Desktop-Managers nicht automatisch gestartet wird, sobald man über TightVNC zugreift. Oft basiert das darauf, dass die Startskripte, z.B. ~/.vnc/xstartup, nicht die richtigen Befehle enthalten, um Gnome zu starten. Standardmäßig könnte dort nur ein einfaches Fenster-Manager-Programm oder gar nichts enthalten sein. Ohne diese Konfiguration gibt es keine Benutzeroberfläche, der graue Bildschirm ist die letzte Darstellungsebene des X-Servers.

Ein weiterer Grund kann sein, dass der VNC-Server unter einem Benutzer läuft, bei dem Gnome nicht gestartet werden darf, etwa wegen fehlender Berechtigungen oder falscher Umgebungsvariablen. Auch moderne Gnome-Versionen verwenden häufig Wayland anstelle von X11, was mit vielen VNC-Lösungen nicht kompatibel ist. TightVNC arbeitet klassisch mit X11, daher kann das eine Ursache sein.

Wie lässt sich das Problem lösen?

Um das Problem zu beheben, sollte man sicherstellen, dass der VNC-Server beim Start die Gnome-Sitzung lädt. Dazu wird häufig die Datei ~/.vnc/xstartup angepasst. Ein Beispiel dafür wäre, die Zeile hinzugefügt wird, die gnome-session startet oder gnome-shell korrekt initialisiert. Außerdem muss sichergestellt werden, dass kein anderer Display-Manager (wie GDM) den Zugriff verhindert und die Sitzung auch ohne Wayland ausgeführt wird.

Ein Lösungsansatz ist, Gnome auf X11 statt Wayland umzustellen, da VNC damit besser funktioniert. Außerdem kann es helfen, TightVNC durch moderner VNC-Server-Software zu ersetzen, die besser mit aktuellen Desktop-Umgebungen arbeitet, wie TigerVNC oder RealVNC.

Zusammenfassend ist der graue Bildschirm bei TightVNC in Kombination mit Gnome ein Folgeproblem einer unvollständigen oder falschen Konfiguration des VNC-Servers und der Desktop-Sitzung. Durch Anpassungen in den Startskripten und eine geeignete Desktop-Sitzung lässt sich die grafische Oberfläche wieder sichtbar machen.

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